Abreise nach vielen Kontakten
Windhoek - "Der Erfolg liegt über dem, was wir erhofft haben. Wir haben unwahrscheinlich positive Kommentare erhalten", resümierte Wolf-Thilo von Trotha, der Sprecher der zehnköpfigen Familiendelegation, gestern in einem Gespräch mit der AZ.
Die Namensträger Von Trotha hatten sich nach ersten Kontakten mit Chef Alfons Maharero 2004 in Deutschland in diesem Monat auf den Weg "ins Unbekannte" gemacht, um in der Begegnung mit den Ovaherero Kolonialgeschichte versöhnlich aufzuarbeiten, da jeder von ihnen wiederholt mit der Hinterlassenschaft des umstrittenen Schutztruppengenerals Generals Lothar von Trotha konfrontiert worden ist, ohne die historischen Stätten des Deutsch-Herero-Krieges und die Nachfahren zu kennen. Diese Lücke hat die Familiendelegation nun geschlossen.
"Wir sind keine professionellen Unterhändler, aber wir wollen den Dialog mit den Ovaherero und den Kontakt auf der Zivilebene über NGOs (non governmental organisations) weiterführen", so Wolf-Thilo v. Tr. "Wir haben keinen direkten Zugang zur Bundesregierung und das Thema (der Deutsch-Herero-Beziehung) ist sehr komplex", führte er zu der Frage aus, wie die Familie mit den hohen Erwartungen einiger Herero umgehen wolle, die von den Von Trothas erwarten, in Sachen des Herero-Anliegens der Dialogführung über die Reparationsfrage als "Botschafter, Aufklärer und Zwischengänger" in Deutschland aufzutreten. Die Bundesregierung werde wahrscheinlich aus Berichten angereister Korrespondenten (Süddeutsche Zeitung und die Sonntagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) über die Fragen und Themen erfahren, die der Besuch ausgelöst habe. Nuancen und WortspieleWolf-Thilo v. Tr. wies auf die Gefahren bei öffentlichen Begegnungen hin, dass ein falsch gewähltes Wort oder die falsche Aussprache in der Kommunikation zu einem unbeabsichtigten Ergebnis führen könne.
Drei Herero-Vertreter, Alfons Maharero, Vizeminister Kazenambo Kazenambo und SWAPO-Generalsekretär Dr. Ngarikutuke Tjiriange haben in ihren Reden in Omaruru sinngemäß allesamt davon gesprochen, dass die Von Trothas gekommen seien, für koloniale Gräueltaten von 1904 eine Entschuldigung (apology) anzubieten. Thilo v. Tr. hatte zu Beginn des Namibia-Besuchs vorausgeschickt, dass die Delegation sich nicht dazu berufen fühle, eine Entschuldigung anzubieten. Die Von Trothas haben sich jedoch mit der Erklärung über die historische Schuld der Deutschen durch die Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul identifiziert und außerordentliches Bedauern (regrets) über das Geschehene bekundet. "Die Herero haben unser Bedauern akzeptiert. Kazenambo Kazenambo der in Okahandja (wie eine Woche zuvor in Omaruru) wieder anwesend war, hat gesagt, der Name Von Trotha sei nun gereinigt", teilte Thilo v. Tr. gestern mit. Kazenambo habe auf diese Aussage von den Anwesenden in Okahandja Applaus erhalten. Auch die Herero-Gastgeber der Von Trothas sowie der ODC-Rat (Ovaherero/Ovambanderu Council for Dialogue on 1904 Genocide) habe das Bedauern in der Form akzeptiert. "Mit ,Bedauern' und ,Entschuldigung` können jedoch Wortspiele getrieben werden", so Wolf-Thilo v. Tr weiter. Eine Demonstration in Okarara, die gegen den Familienbesuch gerichtet war, und die Weigerung der Chef-Riruako-Fraktion, den Kommandoplatz in Okahandja einer weiteren Begegnung zwischen den Herero und den Besuchern zur Verfügung zu stellen, kommentiert Wolf-Thilo v. Tr. mit den Worten: "Namibia ist ein freies Land. Hier kann jeder sagen, was er will. Wir haben uns in keiner Weise bedroht gefühlt. Das mit dem Kommandoplatz in Okahandja hat uns nicht tangiert." Mit ihren Gastgebern haben sie dennoch die Häuptlingsgräber von Okahandja besucht und sich mit weiteren Herero getroffen. Alle Treffen zwischen Omaruru, Okakarara, Ohamakari und Okahandja fanden mit Unterstützung oder in Begleitung der Vertreter der Führungslinien Zeraua, Kambazembi und Maharero statt.
"Es waren zwei stressige Wochen mit äußerst intensivem Austausch. Wir haben einen unwahrscheinlich positiven Eindruck gewonnen." Die namibische Polizei hatte der Familiendelegation einen besonderen Personenschutz gestellt. Wolf-Thilo von Trotha möchte wiederkommen, um noch mehr von Namibia kennenzulernen, aber ohne in ein Programm eingebunden zu sein.
Die Namensträger Von Trotha hatten sich nach ersten Kontakten mit Chef Alfons Maharero 2004 in Deutschland in diesem Monat auf den Weg "ins Unbekannte" gemacht, um in der Begegnung mit den Ovaherero Kolonialgeschichte versöhnlich aufzuarbeiten, da jeder von ihnen wiederholt mit der Hinterlassenschaft des umstrittenen Schutztruppengenerals Generals Lothar von Trotha konfrontiert worden ist, ohne die historischen Stätten des Deutsch-Herero-Krieges und die Nachfahren zu kennen. Diese Lücke hat die Familiendelegation nun geschlossen.
"Wir sind keine professionellen Unterhändler, aber wir wollen den Dialog mit den Ovaherero und den Kontakt auf der Zivilebene über NGOs (non governmental organisations) weiterführen", so Wolf-Thilo v. Tr. "Wir haben keinen direkten Zugang zur Bundesregierung und das Thema (der Deutsch-Herero-Beziehung) ist sehr komplex", führte er zu der Frage aus, wie die Familie mit den hohen Erwartungen einiger Herero umgehen wolle, die von den Von Trothas erwarten, in Sachen des Herero-Anliegens der Dialogführung über die Reparationsfrage als "Botschafter, Aufklärer und Zwischengänger" in Deutschland aufzutreten. Die Bundesregierung werde wahrscheinlich aus Berichten angereister Korrespondenten (Süddeutsche Zeitung und die Sonntagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) über die Fragen und Themen erfahren, die der Besuch ausgelöst habe. Nuancen und WortspieleWolf-Thilo v. Tr. wies auf die Gefahren bei öffentlichen Begegnungen hin, dass ein falsch gewähltes Wort oder die falsche Aussprache in der Kommunikation zu einem unbeabsichtigten Ergebnis führen könne.
Drei Herero-Vertreter, Alfons Maharero, Vizeminister Kazenambo Kazenambo und SWAPO-Generalsekretär Dr. Ngarikutuke Tjiriange haben in ihren Reden in Omaruru sinngemäß allesamt davon gesprochen, dass die Von Trothas gekommen seien, für koloniale Gräueltaten von 1904 eine Entschuldigung (apology) anzubieten. Thilo v. Tr. hatte zu Beginn des Namibia-Besuchs vorausgeschickt, dass die Delegation sich nicht dazu berufen fühle, eine Entschuldigung anzubieten. Die Von Trothas haben sich jedoch mit der Erklärung über die historische Schuld der Deutschen durch die Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul identifiziert und außerordentliches Bedauern (regrets) über das Geschehene bekundet. "Die Herero haben unser Bedauern akzeptiert. Kazenambo Kazenambo der in Okahandja (wie eine Woche zuvor in Omaruru) wieder anwesend war, hat gesagt, der Name Von Trotha sei nun gereinigt", teilte Thilo v. Tr. gestern mit. Kazenambo habe auf diese Aussage von den Anwesenden in Okahandja Applaus erhalten. Auch die Herero-Gastgeber der Von Trothas sowie der ODC-Rat (Ovaherero/Ovambanderu Council for Dialogue on 1904 Genocide) habe das Bedauern in der Form akzeptiert. "Mit ,Bedauern' und ,Entschuldigung` können jedoch Wortspiele getrieben werden", so Wolf-Thilo v. Tr weiter. Eine Demonstration in Okarara, die gegen den Familienbesuch gerichtet war, und die Weigerung der Chef-Riruako-Fraktion, den Kommandoplatz in Okahandja einer weiteren Begegnung zwischen den Herero und den Besuchern zur Verfügung zu stellen, kommentiert Wolf-Thilo v. Tr. mit den Worten: "Namibia ist ein freies Land. Hier kann jeder sagen, was er will. Wir haben uns in keiner Weise bedroht gefühlt. Das mit dem Kommandoplatz in Okahandja hat uns nicht tangiert." Mit ihren Gastgebern haben sie dennoch die Häuptlingsgräber von Okahandja besucht und sich mit weiteren Herero getroffen. Alle Treffen zwischen Omaruru, Okakarara, Ohamakari und Okahandja fanden mit Unterstützung oder in Begleitung der Vertreter der Führungslinien Zeraua, Kambazembi und Maharero statt.
"Es waren zwei stressige Wochen mit äußerst intensivem Austausch. Wir haben einen unwahrscheinlich positiven Eindruck gewonnen." Die namibische Polizei hatte der Familiendelegation einen besonderen Personenschutz gestellt. Wolf-Thilo von Trotha möchte wiederkommen, um noch mehr von Namibia kennenzulernen, aber ohne in ein Programm eingebunden zu sein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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