Absage an die Vernunft

Privatisierung ist schlimmer als Pleite. So oder ähnlich könnte der Beweggrund der Gewerkschaften, sich aus dem Air Namibia-Rettungsplan zurückzuziehen, interpretiert werden.

Unter dem Vorwand Arbeitsplätze zu schützen, sind die Genossen offenbar bereit das Milliardengrab Air Namibia weiter in Kauf zu nehmen. Dass die angeschlagene Fluggesellschaft mit ihren N$ 1,4 Milliarden Schulden eine ernste Bedrohung für die Finanzstabilitiät des Landes ist, scheint die NUNW wenig zu interessieren. Ebenso wenig scheint es sie zu interessieren, dass die Fluggesellschaft ohne Privatbeteiligung wahrscheinlich keinerlei Überlebenschancen hat und somit sämtliche Arbeitsplätze verloren werden könnten. Vielmehr werden sie wahrscheinlich nun mit allen Mittel versuchen die ohnehin angespannte Lage weiter anzuheizen, um damit ihrem selbstgestellten Auftrag als "Bekämpfer der Imperialisten, Kapitalisten und Ausbeuter" gerecht zu werden.


Der Rückzug der Gewerkschaften aus dem Rettungsplan der Air Namibia ist eine klare Absage an die Pläne der Regierung marode halbstaatliche Unternehmen zu reformieren. Er ist eine klare Absage an einen Kompromiss, der für Air Namibia ein zweite Chance bedeuten könnte. Er ist eine klare Absage an die Steuerzahler des Landes, die seit Jahren das Prestigeprojekt Air Namibia subventioniert haben. Er ist eine klare Absage an die Vernunft.