Abschied von Metzger Drilling Zambesi
Aber dieser Abschied war kein gewöhnlicher: Zambesi (Mutter: Zauberei; Muttervater: Attaché) zeigte es in seinem allerletzten Wettbewerb wenige Minuten vor dem traditionellen finalen Abnehmen des Sattels, was noch immer in ihm steckt. Er siegte im Springderby der höchsten Klasse über 1,20/1,30m mit seiner Reiterin Svenja Späth und setzte sich damit selbst ein Denkmal in der langen Reitsportgeschichte im Südwesten Afrikas.
Die folgende Abschiedsrede stammt aus der Feder von Corinna Späth, der Mutter von Svenja, die vor den versammelten Reitern und Zuschauern am Samstagabend auf dem Springplatz verlesen wurde:
Zambesis Abschiedsrede
Ich, Zambesi, auch Lulu genannt, wurde am 28. Oktober 1997 auf der Farm Bodenhausen geboren. Mein Leben fing schon gleich spannend an - Nabelbruch! Ich musste sofort nach Windhoek zur OP. Ab dann verlief meine Jugend ganz normal, ich wuchs und gedieh prächtig.
Als ich dann in das Alter kam um “Schule” zu machen, hatten es all die Praktikantinnen aus Deutschland mit mir sehr schwer. Ich hatte meinen eigenen Kopf, bockte wie der Teufel und ließ mir aber auch rein gar nichts gefallen. Mein Motto war: „I did it my way!“
Auf Grund dessen ließ man mich dann für ein Dreivierteljahr wieder im Feld mit meinen Freunden laufen. Dies gefiel mir gut, denn ich hatte gewonnen!
Beim nächsten Attempt waren alle sehr neugierig und gespannt, was mir wohl wieder Neues einfallen würde. Man staunte Bauklötze, denn ich ließ alles mit mir geschehen und nahm alles gelassen hin; fügte mich, denn irgendwie hatte ich die Menschen liebgewonnen, vertraute ihnen und hatte sogar Freude an allem. Jedoch der kleine Teufel in mir kam immer al wieder zum Vorschein.
1. Reitturnier in Nubuamis - Ich war stolzer Sieger, hatte meiner Reiterin Julia meinen eigenen Kopf präsentiert. Es ging gar nichts, ich dachte nicht einmal daran zu springen, blieb einfach nur stehen und guckte, war schreckhaft und hatte ganz viel Angst. Auf dem Turnier spielte immer Musik. Das mochte ich gar nicht. Das war so fremd und störend für mich. Somit setzte sich mein Leben auf Bodenhausen nur unter Begleitung von Musik fort. Ich gewöhnte mich daran, fand es sogar beruhigend und merkte auch, dass alle Menschen einfach nur lieb mit mir waren.
Nun folgte ein Verkaufsvideo, denn ich sollte verkauft werden. Zum Glück hatte Lona allen Interessenten gesagt, ich sei ein sehr schwieriger Fall und riet allen ab von mir, denn sie wollte mich für sich selbst haben. Von diesem Moment an ging Lonas und meine gemeinsame Reise los. Ich sprang mit ihr immer so hoch und hatte sie ständig aus dem Sattel katapultiert.
Auf dem folgenden Turnier passierte das mit mir und Lona immer öfters, sodass Lona Detlef Fischer bat, mit mir zu springen. Detlefs Worte waren: “Wow, das ist ja ein richtiger Mercedes!”
Jetzt wurde mir einiges klar und ich hatte begriffen, was man von mir verlangte. Trotzdem versuchte ich immer wieder zwischendurch meinen Kopf durchzusetzen.
Bei einem FEI-Turnier übernahm mich dann Martina Sack. Martina liebte und verstand mich von Anfang an. Sie nahm mich für ein Jahr mit nach Kapstadt und dann noch für eine kurze Zeit nach Johannesburg. Während dieser Ausbildung wurden bei mir viele Grundsteine gelegt. Ich wurde bereits dort schon ein erfolgreiches Turnierpferd bis zu den 1,00m-Klassen.
Zurück nach Bodenhausen - mein geliebtes Zuhause - dort vereinten sich Lona und ich wieder. Wir zogen von einem Turnier zum anderen und kamen immer als Sieger oder Plazierte heim. Lona und ich gewannen sogar zweimal das große Springderby in Omaruru und wurden auch namibische Springmeister; um nur einige Highlights zu erwähnen.
Umständehalber mussten sich Lona und meine Weg Anfang 2009 trennen. Im März 2009 bekam ich eine neue eigene Box bei Michelle Künzle. Wir beide mussten uns erstmal finden. Ich passte mich jedoch schnell an meine neue Reiterin an. Die unzähligen Erfolge in Dressuren/Springen, Pokale und Awards bewiesen es. Es gab kein Halten mehr für mich - ICH WAR EINFACH IMMER NUR DER BESTE!!!!!
Meine Highlights mit Michi waren, dass ich zusammen mit ihr die FEI Qualifikation für Chile und Bulgarien meistern konnte.
Ab Anfang September 2015 kam Svenja in mein Leben. Ich sollte ihr Schoolmaster sein. Auf Anhieb liebten und verstanden wir uns. Ich merkte schnell, aus was für einem Holz Svenja geschnitzt war. Das gefiel mir sehr und ich bescherte ihr ebenfalls viele Erfolge mit Siegen, Platzierungen, Pokalen und Awards, die wir gemeinsam nach Hause brachten. Mittlerweile waren wir natürlich in den hohen Klassen angekommen - das versteht sich ja wohl von selbst!
Nun ist meine Zeit gekommen, wo ich schweren Herzens Abschied von euch allen nehmen möchte und mir einen schönen Ruhestand auf der Davetsaub Farm und ihren grünen Rasenflächen gönnen werde. Ich danke euch allen sehr für die schönen Jahre, werde euch alle vermissen, jedoch niemals vergessen.
Bye bye, love you all and gona miss you!
Euer Zambesi/Lulu
Von Jan-Pierre Habicht, Swakopmund
Die folgende Abschiedsrede stammt aus der Feder von Corinna Späth, der Mutter von Svenja, die vor den versammelten Reitern und Zuschauern am Samstagabend auf dem Springplatz verlesen wurde:
Zambesis Abschiedsrede
Ich, Zambesi, auch Lulu genannt, wurde am 28. Oktober 1997 auf der Farm Bodenhausen geboren. Mein Leben fing schon gleich spannend an - Nabelbruch! Ich musste sofort nach Windhoek zur OP. Ab dann verlief meine Jugend ganz normal, ich wuchs und gedieh prächtig.
Als ich dann in das Alter kam um “Schule” zu machen, hatten es all die Praktikantinnen aus Deutschland mit mir sehr schwer. Ich hatte meinen eigenen Kopf, bockte wie der Teufel und ließ mir aber auch rein gar nichts gefallen. Mein Motto war: „I did it my way!“
Auf Grund dessen ließ man mich dann für ein Dreivierteljahr wieder im Feld mit meinen Freunden laufen. Dies gefiel mir gut, denn ich hatte gewonnen!
Beim nächsten Attempt waren alle sehr neugierig und gespannt, was mir wohl wieder Neues einfallen würde. Man staunte Bauklötze, denn ich ließ alles mit mir geschehen und nahm alles gelassen hin; fügte mich, denn irgendwie hatte ich die Menschen liebgewonnen, vertraute ihnen und hatte sogar Freude an allem. Jedoch der kleine Teufel in mir kam immer al wieder zum Vorschein.
1. Reitturnier in Nubuamis - Ich war stolzer Sieger, hatte meiner Reiterin Julia meinen eigenen Kopf präsentiert. Es ging gar nichts, ich dachte nicht einmal daran zu springen, blieb einfach nur stehen und guckte, war schreckhaft und hatte ganz viel Angst. Auf dem Turnier spielte immer Musik. Das mochte ich gar nicht. Das war so fremd und störend für mich. Somit setzte sich mein Leben auf Bodenhausen nur unter Begleitung von Musik fort. Ich gewöhnte mich daran, fand es sogar beruhigend und merkte auch, dass alle Menschen einfach nur lieb mit mir waren.
Nun folgte ein Verkaufsvideo, denn ich sollte verkauft werden. Zum Glück hatte Lona allen Interessenten gesagt, ich sei ein sehr schwieriger Fall und riet allen ab von mir, denn sie wollte mich für sich selbst haben. Von diesem Moment an ging Lonas und meine gemeinsame Reise los. Ich sprang mit ihr immer so hoch und hatte sie ständig aus dem Sattel katapultiert.
Auf dem folgenden Turnier passierte das mit mir und Lona immer öfters, sodass Lona Detlef Fischer bat, mit mir zu springen. Detlefs Worte waren: “Wow, das ist ja ein richtiger Mercedes!”
Jetzt wurde mir einiges klar und ich hatte begriffen, was man von mir verlangte. Trotzdem versuchte ich immer wieder zwischendurch meinen Kopf durchzusetzen.
Bei einem FEI-Turnier übernahm mich dann Martina Sack. Martina liebte und verstand mich von Anfang an. Sie nahm mich für ein Jahr mit nach Kapstadt und dann noch für eine kurze Zeit nach Johannesburg. Während dieser Ausbildung wurden bei mir viele Grundsteine gelegt. Ich wurde bereits dort schon ein erfolgreiches Turnierpferd bis zu den 1,00m-Klassen.
Zurück nach Bodenhausen - mein geliebtes Zuhause - dort vereinten sich Lona und ich wieder. Wir zogen von einem Turnier zum anderen und kamen immer als Sieger oder Plazierte heim. Lona und ich gewannen sogar zweimal das große Springderby in Omaruru und wurden auch namibische Springmeister; um nur einige Highlights zu erwähnen.
Umständehalber mussten sich Lona und meine Weg Anfang 2009 trennen. Im März 2009 bekam ich eine neue eigene Box bei Michelle Künzle. Wir beide mussten uns erstmal finden. Ich passte mich jedoch schnell an meine neue Reiterin an. Die unzähligen Erfolge in Dressuren/Springen, Pokale und Awards bewiesen es. Es gab kein Halten mehr für mich - ICH WAR EINFACH IMMER NUR DER BESTE!!!!!
Meine Highlights mit Michi waren, dass ich zusammen mit ihr die FEI Qualifikation für Chile und Bulgarien meistern konnte.
Ab Anfang September 2015 kam Svenja in mein Leben. Ich sollte ihr Schoolmaster sein. Auf Anhieb liebten und verstanden wir uns. Ich merkte schnell, aus was für einem Holz Svenja geschnitzt war. Das gefiel mir sehr und ich bescherte ihr ebenfalls viele Erfolge mit Siegen, Platzierungen, Pokalen und Awards, die wir gemeinsam nach Hause brachten. Mittlerweile waren wir natürlich in den hohen Klassen angekommen - das versteht sich ja wohl von selbst!
Nun ist meine Zeit gekommen, wo ich schweren Herzens Abschied von euch allen nehmen möchte und mir einen schönen Ruhestand auf der Davetsaub Farm und ihren grünen Rasenflächen gönnen werde. Ich danke euch allen sehr für die schönen Jahre, werde euch alle vermissen, jedoch niemals vergessen.
Bye bye, love you all and gona miss you!
Euer Zambesi/Lulu
Von Jan-Pierre Habicht, Swakopmund
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Allgemeine Zeitung
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