Abschirmen tut not
Die Dornkätzchen schlagen gewaltig aus und der Ausgustwind stellt sich pünktlich ein, um Staub aufzuwirbeln. Noch ist in den Schattenecken im Haus Winterkälte zu verspüren, aber die Sonne holt schon zum Stich aus. Deshalb müssen Schirme her, um vor allerhand Unbill abzuschirmen.
Mit ansteigender Wärme kommen all jene zurück, die sich vor der Kälte versteckt gehalten haben. Die erste Kakerlake ist die Wand hoch gekrabbelt und der Gecko hat mit ein paar Drolletjies gezeigt, dass er den Winter überstanden hat. Nicht zu verwechseln mit Mäusedreck. Der Gecko macht auf sein Produkt immer einen weißen i-Punkt.
Als neue Schiene für Glücksritter und Vernürker, die Dich schon im Frühling mit dem Schlappriem' fangen und Dir die rasche Anfahrt zum Glück erleichtern wollen, bietet sich heute das E-Mail an. Und gegen alles, was sich da hereinschleicht, brauchst Du wrachtach 'ne ordentliche Abschirmung.
Nach einer Welle von Angeboten aus Nigeria, die in der 2. Hälfte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts reinkamen und u.a. dem einen oder anderen Empfänger die Beteiligung an Riesensummen Geld versprachen, war es eine Weile ruhig. Wahrscheinlich waren zu wenige Düpierte übrig auf den Leim zu gehen. Jetzt aber gibt es wieder stief heiße Luft. Zuerst sollte ich einen BMW, den ich - ich! - "gewonnen" hatte, in Kanada abholen. So etwas geht natürlich nicht ohne ein wenig Einsatz, denn sonst könnte man ja denken, es sei Schmu. Ich sollte nur 50 US Dollar an eine Adresse schicken, um die Bearbeitungskosten abzudecken. Und dann losfliegen, um die Tjorrie zu holen. Die Redaktion hat mir aber nicht freigegeben.
Dann kamen in dieser Woche von zwei Quellen per E-Mail bleddy moie "gute" Nachrichten rein, dass der Schreiberling jeweils im Lotto gewonnen habe. Einmal US$ 1,4 Mio und zum zweiten US$ 1 Mio, macht insgesamt satte US$ 2,4 Mio! Die Absender haben mir dazu gratuliert, versteht sich. Sie wollen jetzt nur noch meine Bankverbindung, Adresse und andere kleine Details. Einmal nennen sie sich Government Accredited Licensed Lottery Promoters mit "Treuhandsitz" in Rom, Italien, zum anderen muss es sich um Kaaskoppe handeln, denn die Telefonvorwahl deutet auf die Niederlande hin. Das letztere Gewinnlos wurde aus 25000 Unternehmen (mit Computeradressen) und 40 Millionen Teilnehmern gezogen. Welch Glückssträhne!
Zur Krönung ist in dieser Woche aber das Angebot von Amos Taylor gekommen. Amos ist der Nüffel vom Charles Taylor aus Liberia, der jetzt im nigerianischen Exil lebt - der Arme.
Acharob Amos bietet mir persönlich direkte Beteiligung an 400 kg Gold und 400 kg Diamanten (richtig gelesen, nicht Karat, sondern Kilogramm). Ich bin die - und nich sommer so eine - Schlüsselperson zu unsagbarem Reichtum, zu dem Amos und seine Lieben nur über mich Zugriff erhalten. Das ist 100 % risikofrei und kein bleddy Witz. Amos ist gläubig und hat bereits Gott gedankt, dass ich Interesse gezeigt habe, ihm und seiner Familie zu helfen, diesen Schatz, der sich derzeit in Ghana befindet, für die eingeweihten Beteiligten zu heben. (Auf sein erstes E-Mail habe ich ihm mein Interesse bekundet und er hat wüst schnell geantwortet.) Jetzt wird alles schnell gehen. Amos schreibt: "Ich weiß, dass die Welt voller schlechter Menschen ist, aber ich glaube, ich kann Dir vertrauen." Ich soll nach Ghana kommen und seinen Anwalt sprechen. Amos wird dann mit mir den Transfer des Schatzes nach Namibia regeln. Oh ja, nur noch eine kleine Gefälligkeit. Amos will durch meine Vermittlung gern eine namibische Aufenthaltsgenehmigung haben und hier studieren.
Yahoo@Yahoo! Der Frühling hat begonnen und die Welt interessiert sich noch für mich und Namibia.
Yahoo@Yahoo!
Mit ansteigender Wärme kommen all jene zurück, die sich vor der Kälte versteckt gehalten haben. Die erste Kakerlake ist die Wand hoch gekrabbelt und der Gecko hat mit ein paar Drolletjies gezeigt, dass er den Winter überstanden hat. Nicht zu verwechseln mit Mäusedreck. Der Gecko macht auf sein Produkt immer einen weißen i-Punkt.
Als neue Schiene für Glücksritter und Vernürker, die Dich schon im Frühling mit dem Schlappriem' fangen und Dir die rasche Anfahrt zum Glück erleichtern wollen, bietet sich heute das E-Mail an. Und gegen alles, was sich da hereinschleicht, brauchst Du wrachtach 'ne ordentliche Abschirmung.
Nach einer Welle von Angeboten aus Nigeria, die in der 2. Hälfte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts reinkamen und u.a. dem einen oder anderen Empfänger die Beteiligung an Riesensummen Geld versprachen, war es eine Weile ruhig. Wahrscheinlich waren zu wenige Düpierte übrig auf den Leim zu gehen. Jetzt aber gibt es wieder stief heiße Luft. Zuerst sollte ich einen BMW, den ich - ich! - "gewonnen" hatte, in Kanada abholen. So etwas geht natürlich nicht ohne ein wenig Einsatz, denn sonst könnte man ja denken, es sei Schmu. Ich sollte nur 50 US Dollar an eine Adresse schicken, um die Bearbeitungskosten abzudecken. Und dann losfliegen, um die Tjorrie zu holen. Die Redaktion hat mir aber nicht freigegeben.
Dann kamen in dieser Woche von zwei Quellen per E-Mail bleddy moie "gute" Nachrichten rein, dass der Schreiberling jeweils im Lotto gewonnen habe. Einmal US$ 1,4 Mio und zum zweiten US$ 1 Mio, macht insgesamt satte US$ 2,4 Mio! Die Absender haben mir dazu gratuliert, versteht sich. Sie wollen jetzt nur noch meine Bankverbindung, Adresse und andere kleine Details. Einmal nennen sie sich Government Accredited Licensed Lottery Promoters mit "Treuhandsitz" in Rom, Italien, zum anderen muss es sich um Kaaskoppe handeln, denn die Telefonvorwahl deutet auf die Niederlande hin. Das letztere Gewinnlos wurde aus 25000 Unternehmen (mit Computeradressen) und 40 Millionen Teilnehmern gezogen. Welch Glückssträhne!
Zur Krönung ist in dieser Woche aber das Angebot von Amos Taylor gekommen. Amos ist der Nüffel vom Charles Taylor aus Liberia, der jetzt im nigerianischen Exil lebt - der Arme.
Acharob Amos bietet mir persönlich direkte Beteiligung an 400 kg Gold und 400 kg Diamanten (richtig gelesen, nicht Karat, sondern Kilogramm). Ich bin die - und nich sommer so eine - Schlüsselperson zu unsagbarem Reichtum, zu dem Amos und seine Lieben nur über mich Zugriff erhalten. Das ist 100 % risikofrei und kein bleddy Witz. Amos ist gläubig und hat bereits Gott gedankt, dass ich Interesse gezeigt habe, ihm und seiner Familie zu helfen, diesen Schatz, der sich derzeit in Ghana befindet, für die eingeweihten Beteiligten zu heben. (Auf sein erstes E-Mail habe ich ihm mein Interesse bekundet und er hat wüst schnell geantwortet.) Jetzt wird alles schnell gehen. Amos schreibt: "Ich weiß, dass die Welt voller schlechter Menschen ist, aber ich glaube, ich kann Dir vertrauen." Ich soll nach Ghana kommen und seinen Anwalt sprechen. Amos wird dann mit mir den Transfer des Schatzes nach Namibia regeln. Oh ja, nur noch eine kleine Gefälligkeit. Amos will durch meine Vermittlung gern eine namibische Aufenthaltsgenehmigung haben und hier studieren.
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Kommentar
Allgemeine Zeitung
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