Abschwung trifft uns schwächer
Windhoek - Wie Robin Sherbourne, Chefökonom der Old-Mutual-Gruppe, gestern mitteilte, sei das Bruttoinlandsprodukt für 2009 offenbar nur um 0,8 Prozent geschrumpft. Diese Zahl stammt aus dem jetzt veröffentlichten vorläufigen Bericht des Zentralen Statistikbüros. Auf AZ-Nachfrage gab Sherbourne das BIP für 2009 mit ca. 78,17 Milliarden Namibia-Dollar an.
"Unsere Vorhersage lag bei einem Rückgang um zwei Prozent", erklärte der Ökonom mit Verweis auf die Berechnungen der Old-Mutual-Gruppe. Er nennt diese Entwicklung "überraschend", bietet aber auch eine Begründung für das gute Abschneiden an. So sei eine starke Leistung des sogenannten tertiären Sektors (Dienstleistungen) dafür verantwortlich. Während der Beitrag zum BIP in vielen Bereichen - wie Bergbau/außer Diamanten (-22,5%), Fischerei (-14,1%) und Bauwesen (-9,2%) - zum Teils deutlich gesunken sei, hätten andere Branchen zugelegt. Dazu zählten Handel (+3,1%), Hotels & Restaurants (+8,5%), Transport und Kommunikation (+5,4%) sowie Finanzvermittlung (+6,6%). "Ich dachte, dass es da überall einen Rückgang gibt; das ist sehr mysteriös", räumt Sherbourne ein. Abed Iyambo, Ökonom der Zentralbank, kommentierte dazu auf AZ-Nachfrage: "Es ist wirklich erstaunlich: Im Baugewerbe haben wir mit einem Aufschwung gerechnet, im Tourismus mit einem großen Minus." Die Zentralbank (BoN) hatte ihre BIP-Wachstumsaussichten für 2009 zuletzt auf minus ein Prozent korrigiert.
Für den unabhängigen Wirtschaftsberater Klaus Schade reflektieren die jüngsten Zahlen die eigene Prognose. "Meiner Einschätzung nach sollte das BIP zwischen 0,5 und einem Prozent schrumpfen, sagte der Ökonom auf AZ-Nachfrage. Allerdings zeigte auch er sich vom guten Ergebnis des Dienstleistungssektors überrascht, der starke Tourismus habe ihn sogar "gewundert". Schade dazu: "In Zeiten, in denen an Luxusausgaben wie Urlaub gespart wird, haben wir gut abgeschnitten." Dr. John Steytler, Ökonom bei Bank Windhoek, merkte im AZ-Gespräch an, dass der Dienstleistungssektor auch die Regierung einschließe, die mit Mehrausgaben maßgeblichen Anteil an dem guten Abschneiden gehabt habe.
Laut Sherbourne hat das Statistikbüro in dem vorläufigen Bericht auch seine Angaben für das Bruttoinlandsprodukt 2008 korrigiert - und zwar nach oben. So habe das BIP-Wachstum im Jahr des Beginns der Weltwirtschaftskrise bei 4,3 Prozent gelegen, wobei nur 3,3 Prozent vorhergesagt worden seien. Das BIP habe im Jahr 2008 rund 74 Milliarden Namibia-Dollar betragen, führte er aus - und leitet aus dieser Entwicklung große Zuversicht ab: "Angesichts des vergangenen Trends kann es gut sein, dass die Entwicklung des BIP für 2009 auch nach oben korrigiert wird und in einem positiven Ergebnis endet."
Für das laufende Jahr, so führte der Ökonom von Old Mutual abschließend aus, bleibe man bei der eigenen Vorhersage, wonach das BIP-Wachstum vier Prozent betrage, was auch der jüngsten Prognose der Zentralbank entspricht. Das Wachstum soll 2011 noch zunehmen (6%), bis es im Folgejahr 2012 mit 5% wieder dem Wert von 2007 (5,5%), dem Jahr vor der Weltwirtschaftskrise, gleiche.
"Unsere Vorhersage lag bei einem Rückgang um zwei Prozent", erklärte der Ökonom mit Verweis auf die Berechnungen der Old-Mutual-Gruppe. Er nennt diese Entwicklung "überraschend", bietet aber auch eine Begründung für das gute Abschneiden an. So sei eine starke Leistung des sogenannten tertiären Sektors (Dienstleistungen) dafür verantwortlich. Während der Beitrag zum BIP in vielen Bereichen - wie Bergbau/außer Diamanten (-22,5%), Fischerei (-14,1%) und Bauwesen (-9,2%) - zum Teils deutlich gesunken sei, hätten andere Branchen zugelegt. Dazu zählten Handel (+3,1%), Hotels & Restaurants (+8,5%), Transport und Kommunikation (+5,4%) sowie Finanzvermittlung (+6,6%). "Ich dachte, dass es da überall einen Rückgang gibt; das ist sehr mysteriös", räumt Sherbourne ein. Abed Iyambo, Ökonom der Zentralbank, kommentierte dazu auf AZ-Nachfrage: "Es ist wirklich erstaunlich: Im Baugewerbe haben wir mit einem Aufschwung gerechnet, im Tourismus mit einem großen Minus." Die Zentralbank (BoN) hatte ihre BIP-Wachstumsaussichten für 2009 zuletzt auf minus ein Prozent korrigiert.
Für den unabhängigen Wirtschaftsberater Klaus Schade reflektieren die jüngsten Zahlen die eigene Prognose. "Meiner Einschätzung nach sollte das BIP zwischen 0,5 und einem Prozent schrumpfen, sagte der Ökonom auf AZ-Nachfrage. Allerdings zeigte auch er sich vom guten Ergebnis des Dienstleistungssektors überrascht, der starke Tourismus habe ihn sogar "gewundert". Schade dazu: "In Zeiten, in denen an Luxusausgaben wie Urlaub gespart wird, haben wir gut abgeschnitten." Dr. John Steytler, Ökonom bei Bank Windhoek, merkte im AZ-Gespräch an, dass der Dienstleistungssektor auch die Regierung einschließe, die mit Mehrausgaben maßgeblichen Anteil an dem guten Abschneiden gehabt habe.
Laut Sherbourne hat das Statistikbüro in dem vorläufigen Bericht auch seine Angaben für das Bruttoinlandsprodukt 2008 korrigiert - und zwar nach oben. So habe das BIP-Wachstum im Jahr des Beginns der Weltwirtschaftskrise bei 4,3 Prozent gelegen, wobei nur 3,3 Prozent vorhergesagt worden seien. Das BIP habe im Jahr 2008 rund 74 Milliarden Namibia-Dollar betragen, führte er aus - und leitet aus dieser Entwicklung große Zuversicht ab: "Angesichts des vergangenen Trends kann es gut sein, dass die Entwicklung des BIP für 2009 auch nach oben korrigiert wird und in einem positiven Ergebnis endet."
Für das laufende Jahr, so führte der Ökonom von Old Mutual abschließend aus, bleibe man bei der eigenen Vorhersage, wonach das BIP-Wachstum vier Prozent betrage, was auch der jüngsten Prognose der Zentralbank entspricht. Das Wachstum soll 2011 noch zunehmen (6%), bis es im Folgejahr 2012 mit 5% wieder dem Wert von 2007 (5,5%), dem Jahr vor der Weltwirtschaftskrise, gleiche.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen