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Abstiegstränen in Rundu und Rehoboth
Abstiegstränen in Rundu und Rehoboth

Abstiegstränen in Rundu und Rehoboth

Praktikant Sport
Von Robby Echelmeyer, Windhoek/Rehoboth/Rundu

Dramatisches Saisonfinale in zwei Akten. Am Samstagnachmittag retteten sich im namibischen Fußball-Oberhaus die Auswahl der Universität von Namibia (UNAM FC) und die Rundu Chiefs vorzeitig, während der direkte Wiederabstieg der Flamingoes endgültig besiegelt wurde. Tags darauf jubelten die Young Chiefs und Citizens – Tränen flossen hingegen bei den United Stars und Julinho Sporting.

Sieben Vereine hatten vor dem Saisonfinale in der Namibia Premier League gezittert (AZ berichtete). Dem UNAM FC reichte dann ein 2:0-Heimsieg gegen die Orlando Pirates, um das Abstiegsgespenst bereits am vorletzten Spieltag zu verscheuchen. Die Rundu Chiefs entledigten sich parallel mit einem 1:1-Unentschieden gegen den Lokalrivalen Julinho Sporting aller Sorgen. Bei den Flamingoes gingen indes die Lichter aus. Das 0:1 im heimischen Reho-Stadion gegen die Eleven Arrows zerstörte beim Schlusslicht die ohnehin nur noch vagen Hoffnungen auf den Klassenverbleib.

„Wir waren noch nicht bereit für die Premier League“, befand Alex Strauss, der die Flamingoes 1986 gemeinsam mit seinem Bruder Tossy Strauss gegründet hatte. Trotzdem zog der Coach ein positives Fazit: „Es war eine lehrreiche Saison. Wir sind stolz da­rauf, alles in die Waagschale geworfen zu haben und werden uns jetzt neu aufstellen, um besser vorbereitet in die NPL zurückzukehren.“ Ein Selbstläufer dürfte der Wiederaufstieg jedoch nicht werden. Strauss: „Die zweite Liga ist hart, wegen der aufwändigen Auswärtsreisen vor allem in finanzieller Hinsicht. Zumal wir keine Sponsoren haben und fortan wieder ohne Fördergelder auskommen müssen.“

Nach dem Knockout der Flamingoes sowie der Rettung des UNAM FC und der Rundu Chiefs fielen die Würfel für vier Clubs erst im letzten Spiel. Die beste Ausgangslage hatten sich die Young Chiefs am Samstag in Oshakati mit einem 3:1-Heimtriumph im direkten Duell gegen die United Stars verschafft. Alarmstufe rot herrschte derweil beim Citizens FC, der im Independence-Stadion von Windhoek gegen die African Stars mit 0:4 unter die Räder geraten war. Hoffen durfte nun auch noch Julinho, obwohl nach dem Remis im Rundu-Derby zunächst Ernüchterung geherrscht hatte.
Am Sonntag stellte sich die Ausgangslage im Tabellenkeller wie folgt dar: Die Young Chiefs (31 Punkte) und Citizens (29) konnten den Abstieg vor heimischer Kulisse aus eigener Kraft abwenden, wohingegen die United Stars (28) und Julinho Sporting (27) nebst Auswärtssiegen auf Schützenhilfe angewiesen waren. Um 16.50 Uhr hatten sich die Rechenspiele erübrigt. Die United Stars verloren im zweiten Akt des Abstiegskrimis 1:2 gegen die bereits geretteten Rundu Chiefs und Julinho Sporting kam im Uukwangula-Stadion nicht über ein 3:3 bei den Young Chiefs hinaus.

Jubel bei den Citizens
Der als einziger Hauptstadtverein bis zum Schluss in den Abstiegskampf verwickelte Citizens FC beseitigte die letzten Zweifel an seinem Klassenverbleib, indem er sich mit einem 3:2-Achtungserfolg über die acht Tage zuvor zum neuen Meister gekürten Tigers in die Winterpause verabschiedete. Somit steht fest, dass Windhoek auch in der Saison 2016/17 die Hälfte der 16 Erstligaclubs stellen wird. Rundus Kontingent schrumpft dagegen durch den Wegfall der United Stars und Julinho Sportings von drei auf einen Repräsentanten. Rehoboth verschwindet durch das Ende des Intermezzos der Flamingoes, die bei ihrem letzten Auftritt gegen den Blue Waters FC eine herbe 0:6-Heimpleite kassierten, vorerst wieder ganz von der NPL-Karte. Die Eleven Arrows, die in den vergangenen vier Spielzeiten immer bis zur letzten Minute um ihr NPL-Dasein bangen mussten, hatten diesmal schon vor dem Saisonfinale das rettende Ufer erreicht. Nach dem Sieg bei den Flamingoes verloren die Walvis Bayer am Sonntag im Sam-Nujoma-Stadion 0:3 gegen Black Africa (BA). Mit 40 Punkten landeten die Hafenstädter in der Abschlusstabelle auf Rang neun. Lokalrivale Blue Waters hatte vor seinem Kantersieg in Rehoboth mit 0:3 gegen BA den Kürzeren gezogen und reihte sich letztlich mit 44 Zählern an sechster Stelle ein.

Black Africa erhöhte durch die zwei Dreier seine Saisonausbeute auf 59 Punkte und verkürzte als defensivstärkstes Team der Liga (18 Gegentore) den Abstand zur Spitze auf acht Zähler. Für die zweite Vizemeisterschaft in Serie erhält der Rekordchampion (acht Titel) wieder 600000 N$. Die Tigers, die sich als zehnter Verein seit der Unabhängigkeit in die Liste der Landesmeister eintrugen, kassieren indes eine Million N$. Trainer Brian Isaacs hat nun mit drei verschiedenen Clubs insgesamt sechsmal den NPL-Titel geholt. Zuvor war der 48-Jährige schon mit den Orlando Pirates (2009) und Black Africa (2011 bis 2014) erfolgreich gewesen.

Gunners mit bester Offensive
Am Tag vor der Niederlage gegen die Citizens hatte Isaacs Mannschaft in Otjiwarongo einen 4:3-Sieg gegen die Mighty Gunners gefeiert. Die Soldatentruppe, die mit 47 Treffern die beste Offensive der Liga stellte, trotzte am Sonntag den African Stars ein 1:1 ab und schloss die Saison mit 44 Punkten als erfolgreichster nicht in Windhoek ansässiger Club auf Rang fünf ab. Die von den Tigers entthronten Stars sammelten vier Zähler mehr und strichen als Vierter noch 100000 N$ ein.

Die Remis-Könige von Tura Magic (zwölf Unentschieden) schoben sich dank der besten Rückrundenbilanz aller Vereine (32 Punkte) noch vom siebten auf den dritten Platz vor und bestätigten dadurch ihre mit 300000 N$ dotierte Position aus dem Vorjahr. Am vergangenen Wochenende besiegten die Schützlinge von Coach Paulus Shipanga im heimischen Sam-Nujoma-Stadion ihre Hauptstadtrivalen Civics und Orlando Pirates, von denen die obere Hälfte des Abschlussklassements komplettiert wurde, jeweils mit 1:0. Bei insgesamt 51 Zählern auf dem Konto lag Tura Magic am Ende acht Punkte hinter Black Africa und drei vor den African Stars.
Die „Civilians“ zeigten sich am Sonntag beim 2:1-Sieg im UNAM-Stadion gut erholt von der klaren Niederlage gegen die Stars. Mit ihren 43 Zählern eroberten sie dank der besseren Tordifferenz noch den siebten Platz von den punktgleichen „Piraten“. Letztere wurden in der zweiten Saisonhälfte als drittschlechtestes Rückrundenteam vom dritten auf den achten Rang durchgereicht. Beim Ausklang der Spielzeit blieben die formschwachen Buccaneers gegen den UNAM FC (0:2) und Tura Magic (0:1) punkt- und torlos. Neunationalspieler Terdius Uiseb erzielte mit 20 Toren mehr als die Hälfte aller Treffer der „Freibeuter“ (36). Nachdem der daraufhin vom Erzrivalen African Stars abgeworbene Nicky Musambani (17 Tore) in der Saison 2014/15 zum treffsichersten Angreifer der Liga avanciert war, hatten die Pirates nun mit dem 22-jährigen Uiseb zum zweiten Mal in Folge den Torschützenkönig in ihren Reihen. Für den Traditionsclub, der bereits in der Vorsaison mit Rang sechs unter den Erwartungen geblieben war, ist die erneute Individualauszeichnung am Ende einer weiteren enttäuschenden Saison nur ein schwacher Trost. Seit nunmehr acht Jahren warten die Orlando Pirates auf ihren dritten NPL-Titel nach 1990 und 2008.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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