Acrylwanne in Walvis Bay geht baden

Walvis Bay - Die Zukunft von Hoesch Bathroomware Namibia (HBN) in Walvis Bay ist ungewiss. Die Mutter der Badewannen, die Hoesch Gruppe Deutschland, hatte kürzlich in der Bundesrepublik Konkurs angemeldet. Das teilte die Walvis Bay EPZ Management Company (WBEPZMC) in einer Presseerklärung mit. "Das Schlimme an der Sache ist, dass HBN vom Hauptbüro bisher noch keinen Bescheid bekommen hat und wir die Nachricht durch Zufall aus dem Internet erfahren haben", sagte der Leiter von WBEPZMC, Jan Kruger, auf Nachfrage zur AZ. Hoesch Bathroomware fällt unter den Zuständigkeitsbereich von WBEPZMC und wird von ihr im Auftrag von der Regierung kontrolliert.

Die Fabrik sei wegen der heiklen Situation erst einmal geschlossen worden, so Kruger. Eine Insolvenz-Erklärung seitens der Tochtergesellschaft wurde jedoch bisher noch nicht eingereicht. "Unverständlich ist, dass Hoesch, die in Vergangenheit immer zu den gut laufenden Firmen gehörte, einfach nicht auf unsere Fragen antwortet und die Arbeiter im Ungewissen lässt", unterstrich der Manager. 45 Festangestellte und 20 Teilzeitarbeiter bangen nun um ihre Jobs. Die Medieninformation aus dem Internet gab lediglich an, dass Hoesch Design ihren Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern, Kunden und Lieferanten nachkommen werde.

Wann das Mutterschiff zuletzt die Tochtergesellschaft finanziell unterstützt hatte und wie tief die Walvis Bayer Fabrik derzeit in finanziellen Schwierigkeiten steckt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Der Leiter von HBN, Gert Kock, war bis Freitag nicht erreichbar.

Dass die Fabrik geschlossen haben soll, davon wusste auch Dietmar Glöditzsch, Geschäftsführender Direktor von Obeco, dem bekannten Sanitärgeschäft in Windhoek und Swakopmund, noch nichts. "Wir pflegen schon lange Geschäftsverbindungen mit Hoesch, allerdings nicht mit Deutschland, sondern direkt mit der Fabrik in Walvis Bay", sagte er auf AZ-Nachfrage und fügte hinzu: "Es ist öfter mal von einer Übernahme durch eine andere Firma gesprochen worden, doch dass es jetzt so knallt, kommt auch für uns überraschend."

Hoesch konzentrierte sich auf Wellness-Produkte und hochwertiges Design und hatte sich mit der Acrylwanne und Whirlsystemen zum führenden Wellness-Anbieter im Sanitärmarkt entwickelt.