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Afrika in homöopathischer Dosierung

Das Kreuzfahrtschiff MS-Deutschland, auf dem jedes Jahr die beliebte ZDF-Fernsehserie "Das Traumschiff" gedreht wird, hat vergangene Woche in den Häfen von Walvis Bay und Lüderitzbucht Station gemacht. Mit an Bord war die namibische Filmproduktionsfirma "Power And Glory Films", die an der Produktion der neuesten "Traumschiff"-Folge mitgewirkt hat.

Vor vier Jahren wurde eine Folge der Serie "Traumschiff" in Namibia gedreht. Damals übernahm Raphael Scriba von der Firma "Power And Glory Films" das Produktionsmanagement. Die Handlung der neuesten Folge, die im Dezember dieses Jahres ausgestrahlt werden soll, spielt schwerpunktmäßig an den Victoriafällen. Auch dieses Mal war Raphael Scriba mit seinem Team dabei und für das lokale Produktionsmanagement und die Aufnahmeleitung verantwortlich. Was für die Kreuzfahrt-Gäste ein erholsamer Urlaub mit einem kleinen Extra - nämlich mal bei einer "Traumschiff"-Produktion hautnah mit dabei zu sein - war, bedeutete harte Arbeit für die Filmcrew.


Der Ablauf an Bord des Schiffes und die Stationen der Kreuzfahrt werden zu keinem Zeitpunkt von der Filmproduktion beeinflusst, erzählt Raphael Scriba. Die Crew muss die Zeit während der Fahrt oder während die anderen Gäste sich auf Landgängen amüsieren, nutzen, um sämtliche Szenen in den Kasten zu bekommen, die auf dem Schiff spielen. So blieb das Filmteam auch fast vollständig an Bord, als die MS-Deutschland in der vergangen Woche in Lüderitzbucht und später in Walvis Bay vor Anker ging und die Kreuzfahrt-Teilnehmer Ausflüge in die Etoschapfanne oder das Sossusvlei unternahmen.


Die Reise der MS-Deutschland begann für die Filmcrew in Kapstadt. Vorher drehte sie in dem Touristenort Vicfalls in Sambia den Teil der Handlung, der auf dem Land stattfindet. So zum Beispiel Abenteuerszenen wie das knappe Entkommen eines Traumschiff-Gastes, der mit seinem Kanu auf die Fälle zurast und erst in letzter Minute gerettet wird. Auch eine Szene mit Wilderern ist dabei, erzählt Scriba. Und natürlich werden die ganzen Touristenattraktionen wie Bunjee-Jumping, Water Rafting und Schiffahrt auf dem Sambesi bei Sonnenuntergang "verkauft".


"Letztendlich ist das Ganze ja auch eine indirekte Werbekampagne für das jeweilige Urlaubsland", so Scriba. "Von der Armut, dem Dreck und den Slums wird natürlich nichts gezeigt. Afrika präsentiert hier sich hier von seiner Sonnenseite: Abenteuer und Safari, aber alles hübsch in homöopathischer Dosierung.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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