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Afrika-Klimaschutz im Anfang

Windhoek - Wenn die Industrieländer über 90 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz ausgeben, fallen davon für den Kontinent Afrika gerade mal eine Milliarde ab. Diesen Vergleich brachte Vera Scholz, Leiterin des Kompetenz-Zentrums für Klimaschutz in Deutschland, in die Podiumsdiskussion mit dem Hauptredner, Dr. Ibrahim Mayaki (Niger), am Mittwoch dieser Woche ein. Er hatte gerade das Hauptthema der Konferenz angesprochen: "Nahrungssicherheit im Klimawandel".

Über 140 Mitarbeiter der giz, die sich aus nach Afrika entsandten Fachkräften, Wissenschaftlern aus Deutschland sowie einheimischen Mitarbeitern aus den Staaten südlich der Sahara zusammensetzen, tagen seit Beginn der Woche zu ihrer jährlichen Fachkonferenz, diesmal in Windhoek. Dr. Romeo Bertolini von der deutschen Botschaft in Windhoek sowie Dr. Nashilongo Shivute aus dem namibischen Ministerium für Ländereien und Neusiedlung haben die Konferenz eröffnet.
Dr. Mayaki hat die Ausführung zu seinem Thema sowohl in den Rahmen der zehn Jahre alten NEPAD-Initiative (New Partnership for Africa's Development) als auch vor die Kulisse des einsetzenden Klimawandels auf dem Kontinent gestellt. Er ist der Geschäftsführer der NEPAD-Planungs-Agentur der Afrikanischen Union. Der hoffnungsvolle Aufbruch mit NEPAD als "afrikanische Renaissance" im Rahmen der Afrikanischen Union ist zwar weitgehend verblasst, aber gehört zum Verständnis der allgemeinen Lage des vergangenen Jahrzehnts.

Mayaki machte auf den starken Trend der Verstädterung auf dem Kontinent aufmerksam, der in Namibia auch im Ergebnis der jüngsten Volkszählung von August 2011 belegt wird. Bis 2035, so Mayaki, wird 50% der Bevölkerung Afrikas in Städten wohnen. Ohne Anpassung an und Vorbeuge gegen den Klimawandel rechnet er bis 2050 mit einem 20-prozentigen Anstieg an unterernährten Kindern auf dem Kontinent. Im weltweiten Vergleich macht Afrika noch sehr wenig von potenziellen Ackerböden Gebrauch. Hier werden sechs Prozent genutzt, derweil der globale Durchschnitt bei 22 Prozent liegt. Hinzu kommt, dass 66% des bestellten Ackerlands im südlichen Afrika für die Produktion von Bio-Energie und eben nicht für die Lebensmittelproduktion reserviert wird.

Mayaki hat neben allgemeinen politischen Hindernissen der Machtverhältnisse noch auf das weit verbreitete Missverhältnis zwischen den zahlreichen Entwicklungs- und strategischen Programmen und Schriften einerseits und dem Mangel an Umsetzung andererseits hingewiesen. Die Subsistenzfarmer Afrikas hätten den Schritt von der Selbstversorgung zum kleinen Unternehmertum noch zu vollziehen. Der Referent plädiert für die interdisziplinäre Verbindung der Landwirtschaft mit anderen Wirtschaftsbereichen. Dazu hält er die regionale Kooperation afrikanischer Länder für aussichtsreich und freut sich darüber, dass Deutschland sich in diesem Bereich als Partner einbringe.

An den Klimaschutzmaßnahmen bemängelte Vera Scholz, dass 95% der Mittel für die Linderung der Auswirkungen des Klimawandels sowie der Kohlenstoffdioxidemission verwendet würden und nur 5% für Anpassung an den Klimawandel bestimmt seien, derweil das Verhältnis 50% zu 50% sein sollte. Die giz habe mit einer Fachkraft im Bereich des Klimawandels angefangen und beschäftige nun 25. Mayaki fügte hinzu, dass es in Afrika noch keine Ressorts für diesen Bereich gebe und auch entsprechende Programme noch erstellt werden müssten.
Die giz-Konferenz läuft heute aus.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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