Afrika-Medien im Aufbruch
Windhoek/New York - Der Verband der Weltpresse und Zeitungsherausgeber (WAN: World Association of Newspapers), das Medieninstitut des Südlichen Afrika (MISA), UNESCO, das Redakteursforum von Afrika (TAEF: The Africa Editors' Forum) mit der lokalen Branche Editors' Forum of Namibia (EFN) sowie das Projekt "Declaration of Table Mountain" (2007) behandeln im Rahmen des Weltpressetags (jährlich am 3. Mai) über vier Tage verschiedene Aspekte der Pressefreiheit. Windhoek bietet dazu die besondere Kulisse, weil die Hauptstadt vor 20 Jahren, im zweiten Jahr der namibischen Souveränität 1991, zum Ursprungsort des Weltpressetags wurde. Die "Windhoek Declaration" von 1991 über eine freie pluralistische Presse auf dem Kontinent hat nicht nur den Weltpressetag hervorgebracht, sondern 2001 - ebenfalls in Windhoek - zur Afrikanischen Funkcharta geführt, die ein dreiteiliges Rundfunk- und Fernsehsystem verlangt, bestehend aus öffentlich rechtlichen Anstalten, aus lokalen Gemeinschaftssendern und aus Privatsendern. Unter Berufung auf die Windhoeker Deklaration folgte 2007 aus Kapstadt die "Table Mountain Declaration", die sich gegen die noch weit verbreiteten "Verleumdungsgesetze" in Afrika und anderswo richtet, deren Anwendung unter dem Vorwand von Anklagen wegen "Präsidenten- und Majestätsbeleidigung" nach wie vor zur Unterdrückung der freien Presse und zur Verhaftung vieler Journalisten führt.
Obwohl der Hauptanlass des Weltpressetags durch UNESCO in diesem Jahr in New York veranstaltet wurde - die namibische Redakteurin Gwen Lister (The Namibian) wurde dazu als Referentin eingeladen - findet in Windhoek hauptsächlich die Bestandsaufnahme "Windhoek Declaration + 20" statt.
Namibia gilt derzeit zwar nach Beurteilung der Organisation Reporter ohne Grenzen im Bereich der Pressefreiheit als führendes Land in Afrika und auf Rang 21 (zuvor 35) der Weltliste - eine Einschätzung, die lokale Redakteure hinterfragten und in der Medienszene insgesamt nicht als Anlass zu selbstherrlicher Apathie sehen. Simbabwe hat sich von Rang 136 auf Rang 123 jetzt etwas verbessert. Aus Simbabwe nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal wieder ein Redakteur an einer kontinentalen Medienkonferenz teil. Nur 17% der Weltbevölkerung lebt in einer Gesellschaftsordnung, die sich frei informieren und ihre Meinung ungehindert äußern kann. 5,5 Milliarden Menschen leben unter Regimes, die nach den Maßstäben des Weltpresseverbands keine freie Presse und freie Meinungsäußerung zulassen, lautete gestern eine Bilanz bei der Konferenz.
Reporter ohne Grenzen haben zum diesjährigen Weltpressetag 38 Staats- und Regierungschefs, Könige, paramilitärische Gruppen, kriminelle Netzwerke sowie extremistische Organisationen ausgemacht, die den Titel "größter Feind der Pressefreiheit" erhalten. 30 dieser Akteure sind Vertreter oder Organe der Staatsmacht. Zehn der Feinde finden sich wie im vergangenen Jahr in der Region Naher Osten/Nordafrika. In Libyen sind seit Februar 2011 bereits vier Journalisten bei Gefechten getötet worden. Neun Feinde der Pressefreiheit kommen aus europäischen Ländern und Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Obwohl der Hauptanlass des Weltpressetags durch UNESCO in diesem Jahr in New York veranstaltet wurde - die namibische Redakteurin Gwen Lister (The Namibian) wurde dazu als Referentin eingeladen - findet in Windhoek hauptsächlich die Bestandsaufnahme "Windhoek Declaration + 20" statt.
Namibia gilt derzeit zwar nach Beurteilung der Organisation Reporter ohne Grenzen im Bereich der Pressefreiheit als führendes Land in Afrika und auf Rang 21 (zuvor 35) der Weltliste - eine Einschätzung, die lokale Redakteure hinterfragten und in der Medienszene insgesamt nicht als Anlass zu selbstherrlicher Apathie sehen. Simbabwe hat sich von Rang 136 auf Rang 123 jetzt etwas verbessert. Aus Simbabwe nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal wieder ein Redakteur an einer kontinentalen Medienkonferenz teil. Nur 17% der Weltbevölkerung lebt in einer Gesellschaftsordnung, die sich frei informieren und ihre Meinung ungehindert äußern kann. 5,5 Milliarden Menschen leben unter Regimes, die nach den Maßstäben des Weltpresseverbands keine freie Presse und freie Meinungsäußerung zulassen, lautete gestern eine Bilanz bei der Konferenz.
Reporter ohne Grenzen haben zum diesjährigen Weltpressetag 38 Staats- und Regierungschefs, Könige, paramilitärische Gruppen, kriminelle Netzwerke sowie extremistische Organisationen ausgemacht, die den Titel "größter Feind der Pressefreiheit" erhalten. 30 dieser Akteure sind Vertreter oder Organe der Staatsmacht. Zehn der Feinde finden sich wie im vergangenen Jahr in der Region Naher Osten/Nordafrika. In Libyen sind seit Februar 2011 bereits vier Journalisten bei Gefechten getötet worden. Neun Feinde der Pressefreiheit kommen aus europäischen Ländern und Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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