Afrikanische Union suspendiert Sudan
Khartum (dpa) - Nach der gewaltsamen Unterdrückung der Proteste im Sudan hat die Afrikanische Union (AU) das Land von der Organisation suspendiert. Ab sofort werde die Teilnahme des Sudans von allen AU-Aktivitäten so lange ausgesetzt, bis eine zivil geführte Übergangsregierung eingerichtet sei, gab die AU am Donnerstag via Twitter bekannt. Dies sei der einzige Weg, der den Sudan aus der derzeitigen Krise führen könne.
Die Opposition bekräftige indes ihren Aufruf zu Protesten und zivilem Ungehorsam. Die Revolution sei dem Frieden verpflichtet, hieß es. Sicherheitskräfte hatten am Montag gewaltsam eine Sitzblockade in der sudanesischen Hauptstadt Khartum aufgelöst, die Wochen angedauert und maßgeblich zum Sturz von Präsident Omar al-Baschir beigetragen hatte.
Zur Zahl der Opfer der Gewalt der vergangenen Tage gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Angaben eines Ärzteverbands stieg die Zahl der Toten inzwischen auf mehr als 100, die der Verletzten auf 500. Mehr als 40 der Leichen seien aus dem Nil bei Khartum geholt worden. Das sudanesische Gesundheitsministerium bestritt die Zahl der Toten und sagte, es seien 61 Menschen gestorben. Zwei dieser Leichen seien aus dem Nil geholt worden, teilte ein hochrangiger Beamter des Gesundheitsministeriums bei einer Pressekonferenz mit.
Sicherheitskräfte in Khartum und anderen Städten des Sudans gehen weiter gegen Zivilisten vor, wie das Gewerkschaftsbündnis SPA berichtete. Einige Menschen seien in ihren Häusern von Sicherheitskräften getötet worden, teilte der Ärzteverband mit. Zudem haben demnach Ärzte große Schwierigkeiten, die Verletzten zu behandeln, da viele Krankenhäuser entweder nicht zugänglich oder überfüllt sind und es an Ärzten mangelt. In weiten Teilen des Landes waren Internet und Mobilnetze weiter eingeschränkt oder abgeschaltet.
Präsident Al-Baschir, der das Land mit harter Hand regiert hatte, war im April nach drei Jahrzehnten an der Macht von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem ringen das Militär und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Die Gespräche wurden vor einigen Wochen abgebrochen, da sich beide Seiten nicht einigen konnten, wer in der Regierung das Sagen haben sollte.
Nach der Gewalt vom Montag hatte die Militärführung im Land zunächst die Verhandlungen mit der Opposition beendet und alle Zugeständnisse aufgekündigt. Doch nach massivem internationalen Druck erklärte sich der militärische Übergangsrat dann doch bereit, die Gespräche wiederaufzunehmen. Die Opposition winkte zunächst ab.
Für die Gewalt sehen viele die berüchtigten Schnellen Einsatztruppen (RSF) in der Verantwortung. Die RSF sind offiziell eine Einheit der Streitkräfte, agieren aber weitgehend autonom. Chef Mohammed Hamdan Daglu (genannt Hemeti) ist die Nummer zwei im Übergangsrat.
Amnesty International kritisierte das Vorgehen der RSF als "mörderische Randale". Netsanet Belay, die Afrika-Leiterin der Organisation, forderte den UN-Sicherheitsrat und den Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union dazu auf, "sofort zu handeln, um die Täter dieser Gewalt zur Rechenschaft zu ziehen". Auch das US-Außenministerium rief den militärischen Übergangsrat und die RSF "zum Gewaltverzicht und zur erneuten Kontaktaufnahme mit den Freiheitskräften auf".
Der Sudan im Nordosten Afrikas mit 41 Millionen Einwohnern gehört zu den 25 ärmsten Ländern der Welt und steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, was der größte Auslöser der Massenproteste war.
Die Opposition bekräftige indes ihren Aufruf zu Protesten und zivilem Ungehorsam. Die Revolution sei dem Frieden verpflichtet, hieß es. Sicherheitskräfte hatten am Montag gewaltsam eine Sitzblockade in der sudanesischen Hauptstadt Khartum aufgelöst, die Wochen angedauert und maßgeblich zum Sturz von Präsident Omar al-Baschir beigetragen hatte.
Zur Zahl der Opfer der Gewalt der vergangenen Tage gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Angaben eines Ärzteverbands stieg die Zahl der Toten inzwischen auf mehr als 100, die der Verletzten auf 500. Mehr als 40 der Leichen seien aus dem Nil bei Khartum geholt worden. Das sudanesische Gesundheitsministerium bestritt die Zahl der Toten und sagte, es seien 61 Menschen gestorben. Zwei dieser Leichen seien aus dem Nil geholt worden, teilte ein hochrangiger Beamter des Gesundheitsministeriums bei einer Pressekonferenz mit.
Sicherheitskräfte in Khartum und anderen Städten des Sudans gehen weiter gegen Zivilisten vor, wie das Gewerkschaftsbündnis SPA berichtete. Einige Menschen seien in ihren Häusern von Sicherheitskräften getötet worden, teilte der Ärzteverband mit. Zudem haben demnach Ärzte große Schwierigkeiten, die Verletzten zu behandeln, da viele Krankenhäuser entweder nicht zugänglich oder überfüllt sind und es an Ärzten mangelt. In weiten Teilen des Landes waren Internet und Mobilnetze weiter eingeschränkt oder abgeschaltet.
Präsident Al-Baschir, der das Land mit harter Hand regiert hatte, war im April nach drei Jahrzehnten an der Macht von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem ringen das Militär und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Die Gespräche wurden vor einigen Wochen abgebrochen, da sich beide Seiten nicht einigen konnten, wer in der Regierung das Sagen haben sollte.
Nach der Gewalt vom Montag hatte die Militärführung im Land zunächst die Verhandlungen mit der Opposition beendet und alle Zugeständnisse aufgekündigt. Doch nach massivem internationalen Druck erklärte sich der militärische Übergangsrat dann doch bereit, die Gespräche wiederaufzunehmen. Die Opposition winkte zunächst ab.
Für die Gewalt sehen viele die berüchtigten Schnellen Einsatztruppen (RSF) in der Verantwortung. Die RSF sind offiziell eine Einheit der Streitkräfte, agieren aber weitgehend autonom. Chef Mohammed Hamdan Daglu (genannt Hemeti) ist die Nummer zwei im Übergangsrat.
Amnesty International kritisierte das Vorgehen der RSF als "mörderische Randale". Netsanet Belay, die Afrika-Leiterin der Organisation, forderte den UN-Sicherheitsrat und den Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union dazu auf, "sofort zu handeln, um die Täter dieser Gewalt zur Rechenschaft zu ziehen". Auch das US-Außenministerium rief den militärischen Übergangsrat und die RSF "zum Gewaltverzicht und zur erneuten Kontaktaufnahme mit den Freiheitskräften auf".
Der Sudan im Nordosten Afrikas mit 41 Millionen Einwohnern gehört zu den 25 ärmsten Ländern der Welt und steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, was der größte Auslöser der Massenproteste war.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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