Afrikas Geschichte spät entdeckt
Kapstadt - Über die Gegensätze und Vergleiche zwischen mittelalterlichen europäischen Königreichen und zeitgenössischen Afrikastaaten hat der bekannte britische Historiker Robin Hallett für die Summer School der Universität von Kapstadt einen Beitrag verfasst.
Hallett ist vor 46 Jahren zum ersten Mal als regionaler Studienleiter der nigerianischen Universität von Ibadan im Norden des Landes eingesetzt worden. 1956 gab es in Nigeria lediglich die Universität von Ibadan mit rund 1 000 Studenten. Heute existieren im volkreichsten Staat Afrikas 40 Universitäten.
Hallett hat als Historiker später auch an der Universität von Kapstadt gelehrt und hat danach in den Sommermonaten wiederholt einen Ferienkurs angeboten. Nach eigener Aussage hat Hallett eine höchst elitäre und abgeschirmte Schullaufbahn in England absolviert. Auch das spätere Studium in Oxford vermittelte ihm nach der Kriegsteilnahme keine weltoffene Perspektive. Diese eignete er sich erst in Nigeria und Tansania an, wo er aus eigener Erkenntnis die Auffassung ablegte, dass "Afrika der Kontinent ohne Geschichte" sei.
Seine zuvor ebenfalls enge Perspektive der Welt lastet Hallett dem begrenzten Rahmen der klassischen humanistischen Studien an. In Nigeria kam er mit der vielschichtigen Überlieferung des islamitischen Afrika in Berührung und folgerte, dass sich Geschichte nicht nur auf schriftliche Überlieferung beziehen könne. Hundert Jahre nach dem Tode des Propheten Mohammed dehnte sich der Islam über Nordafrika und bis nach Spanien aus. Im 8. Jahrhundert trugen die Araber ihren Glauben auch zu den Afrikanern südlich der Sahara, wo sie bereits einige demarkierte Staaten antrafen. Einer davon hieß Ghana, ein Name den die Kolonie der Goldküste, das heutige Ghana, sich aneignete.
Geschichte ist für Hallett ein Vorgang der Veränderung. Den Anfang menschlicher Geschichte datiert er in Afrika auf fünf Millionen Jahre. Was die Neuzeit betrifft, vergleicht er Afrika mit Europa und Asien. Viele Gemeinschaften auf dem Kontinent haben lange in Isolation neben der übrigen Welt existiert. Neue Ideen sind nur langsam zu ihnen durchgedrungen. Der Vorgang der Veränderung ging in Afrika viel langsamer voran als in Europa oder Asien. Dennoch hält Hallett daran fest, dass die Geschichte in Afrika dem Gesetz der Veränderung folgt.
Hallett erlebte Anfang der 60er Jahre den Aufbruch Tanganyikas (Tansania) in die Unabhängigkeit.
Hallett ist vor 46 Jahren zum ersten Mal als regionaler Studienleiter der nigerianischen Universität von Ibadan im Norden des Landes eingesetzt worden. 1956 gab es in Nigeria lediglich die Universität von Ibadan mit rund 1 000 Studenten. Heute existieren im volkreichsten Staat Afrikas 40 Universitäten.
Hallett hat als Historiker später auch an der Universität von Kapstadt gelehrt und hat danach in den Sommermonaten wiederholt einen Ferienkurs angeboten. Nach eigener Aussage hat Hallett eine höchst elitäre und abgeschirmte Schullaufbahn in England absolviert. Auch das spätere Studium in Oxford vermittelte ihm nach der Kriegsteilnahme keine weltoffene Perspektive. Diese eignete er sich erst in Nigeria und Tansania an, wo er aus eigener Erkenntnis die Auffassung ablegte, dass "Afrika der Kontinent ohne Geschichte" sei.
Seine zuvor ebenfalls enge Perspektive der Welt lastet Hallett dem begrenzten Rahmen der klassischen humanistischen Studien an. In Nigeria kam er mit der vielschichtigen Überlieferung des islamitischen Afrika in Berührung und folgerte, dass sich Geschichte nicht nur auf schriftliche Überlieferung beziehen könne. Hundert Jahre nach dem Tode des Propheten Mohammed dehnte sich der Islam über Nordafrika und bis nach Spanien aus. Im 8. Jahrhundert trugen die Araber ihren Glauben auch zu den Afrikanern südlich der Sahara, wo sie bereits einige demarkierte Staaten antrafen. Einer davon hieß Ghana, ein Name den die Kolonie der Goldküste, das heutige Ghana, sich aneignete.
Geschichte ist für Hallett ein Vorgang der Veränderung. Den Anfang menschlicher Geschichte datiert er in Afrika auf fünf Millionen Jahre. Was die Neuzeit betrifft, vergleicht er Afrika mit Europa und Asien. Viele Gemeinschaften auf dem Kontinent haben lange in Isolation neben der übrigen Welt existiert. Neue Ideen sind nur langsam zu ihnen durchgedrungen. Der Vorgang der Veränderung ging in Afrika viel langsamer voran als in Europa oder Asien. Dennoch hält Hallett daran fest, dass die Geschichte in Afrika dem Gesetz der Veränderung folgt.
Hallett erlebte Anfang der 60er Jahre den Aufbruch Tanganyikas (Tansania) in die Unabhängigkeit.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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