Akte Franz: Bericht der Unternehmer Münch, Windschiegl und Sperber
Der folgende zweite Teil des Erlebnisberichts zur "Akte Franz" ist von Herrn Ferdinand K. Münch im Verlauf dieses Septembers erstellt worden. Er wurde von AZ-Wirtschaftsredakteur Stefan Grüllenbeck redigiert und gestrafft, aber im Inhalt nicht verändert.
Wie wir inzwischen erfahren haben, hat uns Herr Franz über die Motive, die ihn angeblich dazu brachten von uns Geld zu leihen, ebenfalls angelogen. Denn das genannte Vakuumgerät war zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon gar nicht mehr im Besitz der Firma Nopasika, sondern durch den Vermieter oder einen anderen
Gläubiger längst gepfändet. In der Folgezeit wurde auch die Lieferung der Panels, die uns Franz als Gegenleistung für das geliehene Geld angeboten hatte, immer wieder verschoben. Diese Panels sind bis heute weder gefertigt noch geliefert. Stattdessen erhielt Herr Windschiegl eine Rechnung über "Beratungsleistungen" des Herrn Franz in Höhe von 40000 Euro, was aber in keinster Weise zwischen den Beteiligten abgesprochen war.
Leider war mir zudem Ende August bei einem Stadtbummel durch Windhoek mein Handy gestohlen worden. In Oshakati angekommen, habe ich am Montag oder Dienstag den 30/31. August sehr viel mit Deutschland telefoniert, um ein Ersatzhandy zu bekommen, welches mir Frau Franz mit nach Namibia bringen sollte. Frau Franz kam dann am 02.09. aus Deutschland und brachte mir mein neues Handy mit.
Jetzt konfrontierte mich Franz mit der Aussage, meine Telefonate Ende August nach Deutschland, um Ersatz für mein Handy zu bekommen, hätten sich auf über N$ 45000 belaufen. Da die regelmäßigen Telefonkosten der Nopasika bei etwa 5000 N$ liegen, hätte ich somit 40000 N$ zu bezahlen. Dies sollte sofort geschehen, da er das Geld bereits vorgestreckt habe und dadurch in Probleme gekommen sei. Ich ließ das geforderte Geld von Deutschland aus auf sein Konto überweisen, mahnte aber die Vorlage einer Originalrechnung an. Auch bei meinen folgenden Besuchen in Namibia habe ich die Vorlage der Rechnung immer wieder verlangt, diese aber nie zu Gesicht bekommen. Wie wir inzwischen wissen, kann eine Telefonrechnung in dieser Höhe auch gar nicht existieren. Denn bei normalem Tagestarif hätte ich bei Kosten von N$ 7/Min. über 95 Stunden telefonieren müssen.
Aufgrund starken Interesses für unsere Produkte bei mehreren Messen in Namibia gründeten wir, allen Problemen mit Herrn Franz zum Trotz, im September 2003 die Firma PINAPRO Namibia (PTY Ltd.). Wir entschlossen uns, eine Kunststoffrohrproduktion in Oshakati/Ondangwa aufzubauen und begannen, den Business- und Investitionsplan aufzustellen. Insgesamt sollte sich die Investition in mehreren Stufen auf ca. 3,5 Millionen Euro belaufen. Auch ein Angebot des Bürgermeisters von Ondangwa, Herrn Otto Kapia, ein Grundstück (60.000 qm) kostenlos zu erhalten, um dort ein Fabrikgebäude errichten zu können, wurde in den Investitionsplan aufgenommen. Doch trotz mehrerer Besprechungen und Besuche bei der Stadtverwaltung von Ondangwa wurde bis heute außer Versprechungen seitens der Stadtverwaltung nichts unternommen bzw. geregelt oder in die Wege geleitet. Auch diese "Vermittlungsarbeit" von Herrn Franz stellte sich also als Luftnummer heraus.
Im Verlauf des Firmenaufbaus erfuhren wir durch einen Mitarbeiter der PINAPRO, in Otjiwarongo wären zwei Extruder zu kaufen. Wir baten Herrn Franz, die Sache zu prüfen. Er teilte uns eine Weile später mit, die Extruder stünden nicht in Otjiwarongo, sondern in Lüderitz, aber der Eigentümer würde sie uns verkaufen. Es waren laut Franz zwei Flüge nach Lüderitz, die wir selbstverständlich bezahlt haben, erforderlich, um die Anlagen zu begutachten und Fotos für die Investoren zu
machen. Was Herr Franz nicht wusste: Die Herren Sperber und Windschiegl entschieden spontan, sich persönlich ein Bild vom Zustand der Anlagen zu machen. Sie flogen deshalb im November nach Namibia, um die Maschinen zu begutachten und zu kaufen. Nun musste Franz gezwungener Maßen zugeben, dass die beiden Anlagen doch in Otjiwarongo stehen und es in Lüderitz gar keine Extruder gibt.
Anscheinend ging es Franz nur darum, sich die Vermittlungsprovision von einigen tausend Euro zu sichern, die er ja auch kassiert hat. Parallel dazu hat er auch mit dem Verkäufer der Anlagen einen Vertrag geschlossen und wollte von diesem ebenfalls Provision kassieren.
Die Anlagen wurden nach Oshakati gebracht, wo uns Franz wieder einmal eine Rechnung präsentierte, da er (mit einem Mitarbeiter) behilflich gewesen sei, die Anlage in Lüderitz abzubauen, aufzuladen und nach Oshakati zu transportieren. Für diese Unterstützung stellte er uns für zwei Tage Arbeit N$ 29000 in Rechnung. Wir wollten zu dieser Zeit Streit mit Herrn Franz unter allen Umständen vermeiden, deshalb bezahlten wir erneut. Denn in Oshakati hatten wir zwischenzeitlich im Firmengebäude der NOPASIKA Electronic (Managing Director: Manfred Franz, Besitzerin: Frau Tuulikki Franz) einen Teil gemietet und begannen dort die Extruder
zu installieren. Leider stellte sich das als wesentlich schwieriger heraus, als uns ursprünglich von Franz zugesichert worden war, da weder die Wasser- noch die elektrotechnischen Voraussetzungen vorhanden waren. Alle diese Anträge mussten erst gestellt werden und so verzögerte sich der Produktionsanlauf von Monat zu Monat.
Einige Zeit später haben wir durch Gespräche mit anderen Mietern des Gebäudes
in Erfahrung gebracht, dass Herr Franz laut seinem Mietvertrag gar nicht
berechtigt war, unter zu vermieten und dass er vermutlich den von uns
erhaltenen Mietzins in Höhe von N$ 10500 /Monat gar nicht weiterleitet. Bei dem Besitzer des Grundstückes, der Namibia Development Corporation, erfuhren wir schließlich, Franz solle wegen ausstehender Mietzahlungen selbst der
Mietvertrag gekündigt werden. (Anm. d. Red: die vermutete Unterschlagung hat sich genauso bestätigt wie die Existenz von unbeglichenen Forderungen des Vermieters NDC).
Das Verhältnis zu Herrn Franz verschlechterte sich jetzt zusehends, da wir für unsere zuvor vereinbarten finanziellen Zuwendungen (800 Euro/Monat) logischerweise Gegenleistungen erwarteten. Außer den erwähnten Sonderrechnungen kam von seiner Seite aber gar nichts. Ganz im Gegenteil hatten wir sogar das Gefühl, Manfred Franz blockiert und hintergeht uns.
Dass dies eben doch kein Gefühl war, belegen viele Telefonate und auch diverse E-Mails, in denen Franz versuchte, Keile zwischen die Anteilseigner untereinander und die Mitarbeiter der PINAPRO zu treiben.
Wie wir inzwischen erfahren haben, hat uns Herr Franz über die Motive, die ihn angeblich dazu brachten von uns Geld zu leihen, ebenfalls angelogen. Denn das genannte Vakuumgerät war zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon gar nicht mehr im Besitz der Firma Nopasika, sondern durch den Vermieter oder einen anderen
Gläubiger längst gepfändet. In der Folgezeit wurde auch die Lieferung der Panels, die uns Franz als Gegenleistung für das geliehene Geld angeboten hatte, immer wieder verschoben. Diese Panels sind bis heute weder gefertigt noch geliefert. Stattdessen erhielt Herr Windschiegl eine Rechnung über "Beratungsleistungen" des Herrn Franz in Höhe von 40000 Euro, was aber in keinster Weise zwischen den Beteiligten abgesprochen war.
Leider war mir zudem Ende August bei einem Stadtbummel durch Windhoek mein Handy gestohlen worden. In Oshakati angekommen, habe ich am Montag oder Dienstag den 30/31. August sehr viel mit Deutschland telefoniert, um ein Ersatzhandy zu bekommen, welches mir Frau Franz mit nach Namibia bringen sollte. Frau Franz kam dann am 02.09. aus Deutschland und brachte mir mein neues Handy mit.
Jetzt konfrontierte mich Franz mit der Aussage, meine Telefonate Ende August nach Deutschland, um Ersatz für mein Handy zu bekommen, hätten sich auf über N$ 45000 belaufen. Da die regelmäßigen Telefonkosten der Nopasika bei etwa 5000 N$ liegen, hätte ich somit 40000 N$ zu bezahlen. Dies sollte sofort geschehen, da er das Geld bereits vorgestreckt habe und dadurch in Probleme gekommen sei. Ich ließ das geforderte Geld von Deutschland aus auf sein Konto überweisen, mahnte aber die Vorlage einer Originalrechnung an. Auch bei meinen folgenden Besuchen in Namibia habe ich die Vorlage der Rechnung immer wieder verlangt, diese aber nie zu Gesicht bekommen. Wie wir inzwischen wissen, kann eine Telefonrechnung in dieser Höhe auch gar nicht existieren. Denn bei normalem Tagestarif hätte ich bei Kosten von N$ 7/Min. über 95 Stunden telefonieren müssen.
Aufgrund starken Interesses für unsere Produkte bei mehreren Messen in Namibia gründeten wir, allen Problemen mit Herrn Franz zum Trotz, im September 2003 die Firma PINAPRO Namibia (PTY Ltd.). Wir entschlossen uns, eine Kunststoffrohrproduktion in Oshakati/Ondangwa aufzubauen und begannen, den Business- und Investitionsplan aufzustellen. Insgesamt sollte sich die Investition in mehreren Stufen auf ca. 3,5 Millionen Euro belaufen. Auch ein Angebot des Bürgermeisters von Ondangwa, Herrn Otto Kapia, ein Grundstück (60.000 qm) kostenlos zu erhalten, um dort ein Fabrikgebäude errichten zu können, wurde in den Investitionsplan aufgenommen. Doch trotz mehrerer Besprechungen und Besuche bei der Stadtverwaltung von Ondangwa wurde bis heute außer Versprechungen seitens der Stadtverwaltung nichts unternommen bzw. geregelt oder in die Wege geleitet. Auch diese "Vermittlungsarbeit" von Herrn Franz stellte sich also als Luftnummer heraus.
Im Verlauf des Firmenaufbaus erfuhren wir durch einen Mitarbeiter der PINAPRO, in Otjiwarongo wären zwei Extruder zu kaufen. Wir baten Herrn Franz, die Sache zu prüfen. Er teilte uns eine Weile später mit, die Extruder stünden nicht in Otjiwarongo, sondern in Lüderitz, aber der Eigentümer würde sie uns verkaufen. Es waren laut Franz zwei Flüge nach Lüderitz, die wir selbstverständlich bezahlt haben, erforderlich, um die Anlagen zu begutachten und Fotos für die Investoren zu
machen. Was Herr Franz nicht wusste: Die Herren Sperber und Windschiegl entschieden spontan, sich persönlich ein Bild vom Zustand der Anlagen zu machen. Sie flogen deshalb im November nach Namibia, um die Maschinen zu begutachten und zu kaufen. Nun musste Franz gezwungener Maßen zugeben, dass die beiden Anlagen doch in Otjiwarongo stehen und es in Lüderitz gar keine Extruder gibt.
Anscheinend ging es Franz nur darum, sich die Vermittlungsprovision von einigen tausend Euro zu sichern, die er ja auch kassiert hat. Parallel dazu hat er auch mit dem Verkäufer der Anlagen einen Vertrag geschlossen und wollte von diesem ebenfalls Provision kassieren.
Die Anlagen wurden nach Oshakati gebracht, wo uns Franz wieder einmal eine Rechnung präsentierte, da er (mit einem Mitarbeiter) behilflich gewesen sei, die Anlage in Lüderitz abzubauen, aufzuladen und nach Oshakati zu transportieren. Für diese Unterstützung stellte er uns für zwei Tage Arbeit N$ 29000 in Rechnung. Wir wollten zu dieser Zeit Streit mit Herrn Franz unter allen Umständen vermeiden, deshalb bezahlten wir erneut. Denn in Oshakati hatten wir zwischenzeitlich im Firmengebäude der NOPASIKA Electronic (Managing Director: Manfred Franz, Besitzerin: Frau Tuulikki Franz) einen Teil gemietet und begannen dort die Extruder
zu installieren. Leider stellte sich das als wesentlich schwieriger heraus, als uns ursprünglich von Franz zugesichert worden war, da weder die Wasser- noch die elektrotechnischen Voraussetzungen vorhanden waren. Alle diese Anträge mussten erst gestellt werden und so verzögerte sich der Produktionsanlauf von Monat zu Monat.
Einige Zeit später haben wir durch Gespräche mit anderen Mietern des Gebäudes
in Erfahrung gebracht, dass Herr Franz laut seinem Mietvertrag gar nicht
berechtigt war, unter zu vermieten und dass er vermutlich den von uns
erhaltenen Mietzins in Höhe von N$ 10500 /Monat gar nicht weiterleitet. Bei dem Besitzer des Grundstückes, der Namibia Development Corporation, erfuhren wir schließlich, Franz solle wegen ausstehender Mietzahlungen selbst der
Mietvertrag gekündigt werden. (Anm. d. Red: die vermutete Unterschlagung hat sich genauso bestätigt wie die Existenz von unbeglichenen Forderungen des Vermieters NDC).
Das Verhältnis zu Herrn Franz verschlechterte sich jetzt zusehends, da wir für unsere zuvor vereinbarten finanziellen Zuwendungen (800 Euro/Monat) logischerweise Gegenleistungen erwarteten. Außer den erwähnten Sonderrechnungen kam von seiner Seite aber gar nichts. Ganz im Gegenteil hatten wir sogar das Gefühl, Manfred Franz blockiert und hintergeht uns.
Dass dies eben doch kein Gefühl war, belegen viele Telefonate und auch diverse E-Mails, in denen Franz versuchte, Keile zwischen die Anteilseigner untereinander und die Mitarbeiter der PINAPRO zu treiben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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