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Aktiv gegen PC-Gewaltspiele

Windhoek - "Während der rasanten Feuergefechte fliegen Max die Patronenhülsen nur so um die Ohren und im Zeilupentempomodus kann er sogar Geschosse mit bloßem Auge verfolgen.'' So lautet die Beschreibung eines Action Computerspiels. Der Vertreiber garantiert 100 prozentigen Spielspaß. Oben genannte Spiele sind vor allem seit dem Massaker an einer Schule in Erfurt ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Politiker, Schulgemeinden, Elternschaften und Kirchverbände diskutieren ihre Auswirkung auf Jugendliche. Ein Windhoeker Geschäftsmann, der Computerspiele verkauft, möchte auf die Gefahren gewalttätiger Spiele aufmerksam machen und hat dazu eine Kampagne gestartet. Naita Hishoono unterhielt sich mit Toni Burmann, dessen Bruder Dietmar Burmann das Geschäft betreibt.

AZ: Wie kamen Sie darauf, die Anti-Gewaltkampagne zu starten?





Burmann: Ich lehne von Haus auf Gewalt ab und bin der Überzeugung, dass Konflikte sich anders lösen lassen. Hinzu kam, dass ich die Nachricht über das Massaker in Erfurt, bei dem ein 19-jähriger Junge 16 Menschen und sich selbst erschoß, im Fernsehen gesehen habe. Der Junge soll sich zu Hause mit gewaltverherrlichenden Videospielen, unter anderem "Counterstrike'', unterhalten haben. Ein deutsches Gremium, welches nach dem Massaker gegründet wurde, befand das Spiel als nicht gewaltverherrlichend und ließ es nicht vom Markt nehmen. Das finde ich erschreckend. Auch ich habe zwei Kinder, die ich vor der Beinflussung von Spielen wie "Counterstrike'' schützen möchte. Nun werde ich den Ball ins Rollen bringen, Eltern, Lehrer und Interessenten auf das Problem aufmerksam machen. Wir müssen wach werden. Geld spielt hier keine Rolle, sondern der positive Beitrag zur Gesellschaft.





AZ: Wie wollen Sie hier vorgehen?





Burmann: Ich habe Anzeigen in The Namibian, Republikein und ihrer Zeitung geschaltet. Wir wollen den Käufern deutlich machen, dass bestimmte Computerpiele für unter 18-jährige nur im Beisein der Eltern verkauft werden. Wir wollen die Eltern mit in die Gewaltenprüfung involvieren. Leider ist die Bewertung und Beurteilung von gewaltverherrlichenden Computerspielen relativ. Mit unseren Mitarbeitern entscheiden wir, was wir als gewaltätig ansehen. Diese Spiele werden dann mit einem Aufkleber versehen, der darauf aufmerksam macht, dass sie nur im Beisein der Eltern gekauft werden dürfen, wenn der Kunde unter 18 Jahren alt ist. Die Zeitungsannonce werden wir dreisprachig im Geschäft als Hinweis aufhängen.


In Schulen möchte ich vor allem auch auf die Unterstützung der Lehrer des Faches Computer appellieren. Sie könnten zum Beispiel Gruppen bilden um gemeinsam im Internet nach gewaltlosen Spielen zu suchen. Aufklärung ist sehr stark nötig.





AZ: Die Jugendlichen können sich die gewaltverherr-lichenden Spiele immer noch aus dem Internet runterladen...





Burmann: Stimmt, nur wir sind dann nicht für den Verkauf und Verteilung dieser Spiele verantwortlich. Man kann es nicht verhindern, aber vorbeugen. Es liegt auch an den Eltern, mehr auf die Freizeitgestaltung ihrer Kinder zu achten. Dafür gibt es genügend Möglichkeiten, zum Beispiel Sport.





AZ: Haben Sie schon Resonanz auf Ihre Anzeigen bekommen?





Burmann: Ja, heute früh besuchte uns ein Herr, welcher zusammen mit weiteren besorgten Bürgern eine Initiative gegen brutale Spiele gründen möchte. Unserem technischem Manager, Jaques Kruger, teilte er mit, dass diese Inititative unter anderem als eine Art Beratungsstelle für Eltern und Kinder zu Computerspielen sein soll. Auch hat sich eine Radiostation gemeldet, die mit mir ein Interview führte. Ich hoffe, dass in einigen Monaten mehr Alternativen zu brutalen Spielen auftauchen.


Des Weiteren haben wir eine Hotline eingerichtet, wo Schüler aufgefordert werden, im Netz zu surfen um nach gewaltfreien Spielen zu suchen. Diesen Tipp möchten wir dann als Spieltipp des Monats, zum Beispiel in Jugendzeitschriften, veröffentlichen.


Die Kontaktperson hierzu ist unser Mitarbeiter Sven Mögenburg unter Telefonnummer: 061-249575, Fax 061-249585 oder e-mail info(at)creative-namibia.com





BU: Computerexperte Sven Mögenburg beantwortet Fragen zu Computerspielen.





BU: Max Payne ist laut Herstellerangaben "ein rasantes Action-Feuerwerk mit einem Bruce Willis-ähnlichen Hauptdarsteller und einer ultrarealistischen Spielwelt''.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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