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Aktivisten brauchen eine Prüfung
Aktivisten brauchen eine Prüfung

Aktivisten brauchen eine Prüfung

Die einzige Rettung der Tiere dieser Welt besteht einzig und allein darin, dass Menschen erst dann Tierschützer und Tierschutzaktivisten sein dürften, sobald sie eine sinngemäße Prüfung (Studium) absolviert und bestanden haben. Zum Beispiel muss verstanden werden, dass alle Lebewesen dieser Welt ihre Existenz nur der Jagd (Nutzung), das seit Millionen Jahren existierende Erfolgskonzept der Natur, zu verdanken haben (natürliche Selektion, nur die Gesunden schaffen es, zu überleben, und somit zur Fortpflanzung).

Des Weiteren muss verstanden werden, dass kein Lebewesen isoliert betrachtet werden darf. Das ganze Drumherum muss studiert und analysiert werden, also die Interaktionen in der Natur. Nur durch entsprechendes Wissen kann das gefährliche Manipulieren unwissender Menschen (häufig als Tierschutzaktivisten genutzt) unterbunden werden.

Die meisten Tierschutzaktivisten sind auf dem entsprechenden Gebiet völlig unwissend oder unzureichend informiert und schließen sich einer Tierschutzdemonstration oder Ähnlichem aus Langeweile an, um als Helden dazustehen oder weil ihnen das Sterben eines Lebewesens zuwider ist. Ist letztgenanntes der Fall, so dürften sie weder Fleisch noch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, weil beides Lebewesen sind. Ist ein Tierschützer unwissend, dann wird es gefährlich, weil bekanntermaßen birgt Unwissen schwerwiegende Gefahren.

Selbsternannte Tierschützer, die per Ausschluss Namibias von der Tourismusmesse ITB 2012 in Berlin gegen die Kappelzrobbennutzung und den Handel der hierdurch gewonnenen Produkte protestieren, offenbaren mit ihrer Teilnahme ihre Unkenntnis über dieses Thema. Denn weder ist die Kappelzrobbe (Arctocephallus pusillus) wie von der internationalen Union zum Erhalt der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) bestätigt, eine gefährdete Tierart, noch sind die Programme im Widerspruch mit CITES (Übereinkommen für den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen).

Die kontrollierte und nachhaltige Teilnutzung der etwa 700000 an Namibias 1500 Kilometer langen Küstenlinie lebenden Kappelzrobben ist für den Gesunderhalt der Population und für den Erhalt lokaler Fischbestände unbedingt notwendig. Findet diese kontrollierte nachhaltige Populationskontrolle nicht mehr statt, erwirkt Namibia ein ähnliches Problem in der Meeresfauna wie Botswana mit der katastrophalen Elefantenüberpopulation im Chobe-Nationalpark an Land schon seit Jahren erlebt. Im Falle einer Überpopulation einer gewissen Tierart gerät das natürliche Gleichgewicht außer Kontrolle und es wird großer Schaden angerichtet. Der Unterschied besteht darin, dass Probleme an ländlicher Natur einfacher als im Meer registrierbar sind.

Sollten die Tierschutzaktivisten die Fischerei, die Kappelzrobbenwirtschaft, den Tourismus und nicht zuletzt den vorbildlichen Naturschutz hier im Land negativ beeinflussen, dann hoffe ich doch sehr, dass die Beteiligten einen demzufolge drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Namibia (derzeit 51%) mit ihrem Gewissen vereinbaren können. In einem Entwicklungsland wie Namibia bedeutet Arbeitslosigkeit häufig Schulabwesenheit der Kinder von betroffenen Familien, Hunger, Krankheit und nicht selten sogar Tod.

Ich erinnere hierbei an die schauderhaften Zustände hierzulande, als Tierschutzaktivisten die kontrolliert nachhaltig betriebene und Arbeitsplätze schaffende Karakulwirtschaft in Namibia in den 80er Jahren zum Erliegen brachten. Über Nacht stieg die bis dahin kaum nennenswerte Arbeitslosigkeitsrate auf 30 Prozent.

Naturschutztechnisch ist Namibia schon seit langem kein unerfahrenes Land mehr. Erfolgreiche Projekte wie CCF (Cheetah Conservation Fund), SRT (Save the Rhino Trust) und der Erhalt der Wüstenelefanten in freier Wildbahn sind nur einige Aktionen, die Namibia zu seinem Ruhm verholfen haben.

Stefan Rust, Windhoek

Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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