Alarmstufe: Sehr trocken
Von Dirk Heinrich, Okahandja
„Wenn wir so weitermachen wie bisher und es keinen Zulauf gibt, sind die Dämme Im Oktober dieses Jahres trocken. Ziehen wir alle an einem Strang, können wir es bis April nächsten Jahres schaffen“, sagten der Chefhydrologe von NamWater, André Mostert, und der für die Khomas-Region zuständige NamWater-Manager, Koos Theron am vergangenen Freitag. Anlass war ein Besuch der Medien beim Swakoppforte- und Von-Bach-Damm, von denen aus Windhoek mit Trinkwasser versorgt wird. Mitten in der diesjährigen Regensaison sind die beiden Stauseen jedoch nur noch mit 14 bzw. 21 Prozent ihres Fassungsvermögens gefüllt. Seit April vergangenen Jahres pumpt NamWater Wasser aus der Berg Aukas-Gegend bei Grootfontein, der Kombat-Mine und aus den Karstfeld-Bohrlöchern zwischen Otavi, Tsumeb und Grootfontein nach Windhoek, um das Volumen anzuheben. Gleichzeitig liefert die Stadt Windhoek so viel Wasser aus den städtischen Bohrlöchern wie möglich und arbeitet die Wiederaufbereitungsanlage der Stadt in voller Kapazität, um Abwässer wieder als Trinkwasser bereitzustellen.
„Trotz unserer Bemühungen schwinden die Vorräte, weil die Einwohner der Hauptstadt und die von Karibib, Okahandja und Okakarara sowie weitere Verbraucher entlang der Rohrleitungen nicht die vorgegebenen 15 bzw. 25 Prozent ihres Verbrauchs eingespart haben“, betonten Mostert und Theron. Sind die Dämme leer, können aus den verbliebenen Reserven nur noch 26 Prozent des normalen Wasserverbrauchs an Windhoek geliefert werden. „ Wenn wir kein Wasser mehr haben, wird sich das Leben eines jeden Einzelnen sehr verändern. Ich sehe es schon kommen, dass wir den Hahn aufdrehen und nichts kommt heraus“, meinte der Chefhydrologe. Windhoek und die anderen Verbraucher, die von den drei Dämmen Swakoppforte, Von-Bach und Omatako abhängig sind, haben etwas Zeit dazugewonnen, da der Omatako-Damm, der inzwischen leer war, leichten Zufluss von 7 Prozent seines Fassungsvermögens erhielt. Dadurch wurden zwei Monate gewonnen, so die Experten von NamWater.
„Wir haben aber auch ein weiteres Problem, und das ist vor allem die Wasserqualität im Swakoppforte-Damm. Die Verschmutzung durch Phosphate, Nitrate und Salze hat u.a. einen gewaltigen Blaualgenwuchs im Damm zur Folge, ein Problem, das wir seit Jahren versuchen unter Kontrolle zu bekommen. Die Wasserqualität leidet unter dieser Verschmutzung. Die Ursache muss dringend bekämpft werden und diese liegt in Windhoek im Auffanggebiet des Swakoppforte-Damms“, betonte Theron. Welche weitere Verschmutzung des wertvollen Trinkwassers nicht herausgefiltert werden kann, wollten oder konnten die Experten nicht sagen. Durch den Swakoppforte-Damm wird auch der Von-Bach-Damm verschmutzt, denn das Wasser, das am vergangenen Freitag dort hinein gepumpt wurde, roch sehr stark und das Wasser verfärbte sich an der Stelle gründlich.
Sämtliche Verschmutzung von Windhoeks Straßen, der Dreck und die Exkremente von tausenden Einwohnern der informellen Wohngebiete Windhoeks, wo es keine Sanitäranagen gibt, wird mit starkem Regen und durch die Riviere letztendlich in den Swakoppforte Damm gespült. Auch unbehandelte Industrie-Abfälle landen in dem Trinkwasser-Reservoir, welches 50 Kilometer westlich von Okahandja bzw. dem Von-Bach-Damm gelegen ist.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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