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Alle Jahre wieder

Das jährlich zu Schulbeginn wiederkehrende Platzgerangel an namibischen Staatsschulen ist weniger auf angelhafte Planung des Erziehungsministeriums als vielmehr auf wirtschaftliche, demographische und historische Faktoren zurückzuführen.

Selbst 16 Jahre nach der Unabhängigkeit bestehen zwischen den Schulen in städtischen und ländlichen ebieten noch immer große Qualitätsunterschiede. Das ist eine Hinterlassenschaft des südafrikanischen Apartheidregimes, das die (meist weißen) Schulen in den Städten bevorzugt behandelt und jene in ländlichen Gebieten bewusst vernachlässigt hat.

Das dadurch entstandene Qualitätsgefälle zwischen einzelnen Schulen hat heute unter anderem deshalb och Bestand, weil das Durchschnittseinkommen in den Ortschaften größer als in ländlichen Gebieten ist und ich Stadtbewohner folglich höhere Schulgebühren leisten können. Deshalb stehen den städtischen Schulen mehr Finanzen zur Verfügung, die sie für die Anschaffung von Zubehör wie Mobiliar, Textbücher oder Laborausrüstung und für die Bezahlung hoch qualifizierter Lehrer aufwenden können.

Abgesehen davon, dass die Schulen im Stadtgebiet aufgrund ihres vermeintlich höheren Standards besonders attraktiv erscheinen, wird ihr Fassungsvermögen auch durch die anhaltende Landflucht strapaziert. Schließlich müssen sie jedes Jahr tausende neuer Schüler aufnehmen, deren Eltern auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen sind.

Für das Erziehungsministerium ergibt sich aus dieser Konstellation das Problem, dass es diese unberechenbare Bevölkerungsdynamik nicht exakt vorhersehen und deshalb auch nicht prognostizieren kann, wie viele Neubewerber sich in einem jeweiligen Jahr um Zulassung an einer der städtischen Staatsschulen bewerben werden.

Und daran sind auch die Eltern Schuld, weil viele von ihnen ihre Kinder nicht frühzeitig anmelden, sondern erst zu Schulbeginn versuchen, ihren Nachwuchs an einer der Lehreinrichtungen unterzubringen. Um den Zustrom auf die städtischen Staatsschulen zu bremsen und diese damit zu entlasten, plant das Ministerium in diesem Jahr erstmals eine umstrittene Maßnahme.

Es will Kindern aus ländlichen Gebieten den Wechsel an eine Schule im Stadtgebiet verbieten, sofern die Eltern nicht schriftlich nachweisen können, dass sie von ihrem Arbeitgeber in die Stadt versetzt wurden. Diese Neuerung wird mit Sicherheit Widerstand auslösen und zu dem Vorwurf einer akademischen iskriminierung führen. Dem Ministerium bleibt aber kaum eine andere Wahl, wenn es die Belastbarkeit der städtischen Staatsschulen nicht überstrapazieren und damit riskieren will, dass deren mühsam gehaltenes Niveau absinkt.

Und diese Gefahr ist sehr reell. Schließlich will das Ministerium als ,,Übergangslösung" schon jetzt durchsetzen, dass die Schülerzahlen pro Klasse in Grad 8 auf 35 und in Grad 11 auf 40 erhöht wird, um mehr Kinder in den städtischen Staatsschulen unterzubringen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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