Alle müssen in das Boot
Großer Andrang herrschte gestern im Haus des Hanns Seidel Forums. Der Anlass für das Erscheinen von zahlreichen Vertretern der Medien, der Wirtschaft, staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen war aber kein feierlicher - es war ein ernster Anlass.
Windhoek Das Hanns Seidel Forum lud ein zu einem Vortrag von Hopolang Phororo, die seit Jahren für die Nepru (Namibian Policy Research Unit) die Auswirkungen der Aids-Epidemie auf die Volkswirtschaft Namibias untersucht und bewertet. In ihre Untersuchungen fließen darüber hinaus vorhandene Untersuchungen anderer Länder südlich der Sahara ein. Frau Phororo nahm ein Ergebnis ihrer Studien gleich vorneweg: das Ignorieren der HIV/Aids-Problematik ist auch aus wirtschaftlicher Sicht angesichts von 70 Prozent Gesamtanteils der weltweiten HIV-Infektionen in dieser Region keineswegs eine Lösung.
Wie neuere Untersuchungen aus Kenia zeigen, wird der langfristige volkswirtschaftliche Schaden für das ostafrikanische Land bis zum Jahr 2005 in manchen Branchen 20 Prozent des Gesamtprofits erreichen. Nach der gleichen Studie hätte die intensive Aufklärung aller Gesellschaftsbereiche aber lediglich zu zwei Prozent Profiteinbußen geführt. Intensive Prävention, so Phororo, zahle sich deshalb langfristig für jedes betroffene Land aus.
Und auch mit der Hoffnung, die Spitze der Aids-Epidemie sei bereits überschritten, räumt sie auf. Vielmehr weisen die routinemäßigen Aids-Tests, die bei schwangeren Frauen im Lande durchgeführt werden, eher auf weiter steigende Infektionsraten hin, nicht aber auf sinkende.
Deshalb sei es dringend notwendig, alle wirtschaftlichen Bereiche in vorhandene oder anlaufende Aufklärungskampagnen einzubinden. Dabei dürfe es keine Berührungsängste mehr geben, besonders wenn es um den so genannten informellen Wirtschaftssektor ginge. Dieser stelle mit rund 160000 Arbeitnehmern (30 Prozent) sogar den Hauptanteil aller Werktätigen Namibias. Die Auswirkungen durch HIV/Aids auf die zumeist kleinen Betriebe, die selten mehr als zehn Leute beschäftigen, sei aber vielfach schlimmer als bei den großen Unternehmen. Frau Phororo verwies hier auf mangelnde Kapitalressourcen, unzureichende oder fehlende Krankenversicherungen und schließlich auf ein nachweisbar fehlendes Problembewusstsein. Denn während die großen Unternehmen mehr und mehr in Aufklärungsinitiativen eingebunden werden und ihre Präventionsarbeit ausweiten, neigt der informelle Wirtschaftssektor weiterhin dazu, vorhandene Krankheitsfälle zu verschweigen oder zu ignorieren. Dieses müsse sich angesichts der drohenden langfristigen Folgen der Aids-Epidemie dringend ändern, da bei kleinen Wirtschaftsbetrieben oder Ein-Mann-Betrieben jeder Ausfall an Arbeitskraft fatale Folgen für die Familien der Betroffenen bedeutet. Diesem "Multiplikator-Effekt" müsse mit aller Energie entgegengewirkt werden.
Windhoek Das Hanns Seidel Forum lud ein zu einem Vortrag von Hopolang Phororo, die seit Jahren für die Nepru (Namibian Policy Research Unit) die Auswirkungen der Aids-Epidemie auf die Volkswirtschaft Namibias untersucht und bewertet. In ihre Untersuchungen fließen darüber hinaus vorhandene Untersuchungen anderer Länder südlich der Sahara ein. Frau Phororo nahm ein Ergebnis ihrer Studien gleich vorneweg: das Ignorieren der HIV/Aids-Problematik ist auch aus wirtschaftlicher Sicht angesichts von 70 Prozent Gesamtanteils der weltweiten HIV-Infektionen in dieser Region keineswegs eine Lösung.
Wie neuere Untersuchungen aus Kenia zeigen, wird der langfristige volkswirtschaftliche Schaden für das ostafrikanische Land bis zum Jahr 2005 in manchen Branchen 20 Prozent des Gesamtprofits erreichen. Nach der gleichen Studie hätte die intensive Aufklärung aller Gesellschaftsbereiche aber lediglich zu zwei Prozent Profiteinbußen geführt. Intensive Prävention, so Phororo, zahle sich deshalb langfristig für jedes betroffene Land aus.
Und auch mit der Hoffnung, die Spitze der Aids-Epidemie sei bereits überschritten, räumt sie auf. Vielmehr weisen die routinemäßigen Aids-Tests, die bei schwangeren Frauen im Lande durchgeführt werden, eher auf weiter steigende Infektionsraten hin, nicht aber auf sinkende.
Deshalb sei es dringend notwendig, alle wirtschaftlichen Bereiche in vorhandene oder anlaufende Aufklärungskampagnen einzubinden. Dabei dürfe es keine Berührungsängste mehr geben, besonders wenn es um den so genannten informellen Wirtschaftssektor ginge. Dieser stelle mit rund 160000 Arbeitnehmern (30 Prozent) sogar den Hauptanteil aller Werktätigen Namibias. Die Auswirkungen durch HIV/Aids auf die zumeist kleinen Betriebe, die selten mehr als zehn Leute beschäftigen, sei aber vielfach schlimmer als bei den großen Unternehmen. Frau Phororo verwies hier auf mangelnde Kapitalressourcen, unzureichende oder fehlende Krankenversicherungen und schließlich auf ein nachweisbar fehlendes Problembewusstsein. Denn während die großen Unternehmen mehr und mehr in Aufklärungsinitiativen eingebunden werden und ihre Präventionsarbeit ausweiten, neigt der informelle Wirtschaftssektor weiterhin dazu, vorhandene Krankheitsfälle zu verschweigen oder zu ignorieren. Dieses müsse sich angesichts der drohenden langfristigen Folgen der Aids-Epidemie dringend ändern, da bei kleinen Wirtschaftsbetrieben oder Ein-Mann-Betrieben jeder Ausfall an Arbeitskraft fatale Folgen für die Familien der Betroffenen bedeutet. Diesem "Multiplikator-Effekt" müsse mit aller Energie entgegengewirkt werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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