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Alleingang unrealistisch

Windhoek - Der Direktor des Nordischen Afrika-Institutes in Uppsala, Dr Henning Melber, hat gestern bei einer öffentlichen Vorlesung bei Unam unterstrichen, dass Namibia auf ausländische Hilfe angewiesen sei. Im Gegensatz zu Präsident Sam Nujomas kontroverser Aussage beim letztjährigen Entwicklungsgipfel in Johannesburg, dass Namibia auf europäische Entwicklungshilfe verzichten und unabhängig seine Entwicklung vorantreiben könne, meinte Melber, dass wichtige Programme, beispielsweise in der Lehrerausbildung, ohne ausländische Unterstützung nicht fortgesetzt werden könnten.

Obwohl Namibia nicht wirklich von ausländischer Entwicklungshilfe abhängig sei, werden die Ressourcen des Landes derzeit nicht gut genug eingesetzt, um große Fortschritte, beispielsweise in der Armutsbekämpfung und Ausgleichung des großen Einkommensgefälle, zu erzielen.


So habe der jüngste Staatshaushalt gezeigt, dass nur ein kleiner Teil des Budgets (9,4 Prozent) für Entwicklungszwecke und produktive Investitionen bereitgestellt wurden. Schlimmer noch: rund 90 Prozent der so genannten gesetzlichen Ausgaben (insgesamt 984,4 Millionen Namibia-Dollar) sind für Zinstilgung veranschlagt worden. "Nach jetzigem Muster kann davon ausgegangen werden, dass demnächst zehn Prozent des Gesamthaushaltes dafür bereitgestellt werden, Zinszahlungen auf Darlehen zu decken. Dieses Geld ist für produktive Investitionen und Entwicklungszwecke verloren", warnte Melber. Erschwerend käme hinzu, dass viele Projekte, die möglicherweise mit Krediten finanziert werden, beispielsweise das Staatshaus, für die Bevölkerung keine greifbaren Vorteile abwerfen.


Die Entwicklungshilfe für Namibia hat in 1999 mit rund 200 Millionen US-Dollar (rund 1,64 Milliarden Namibia-Dollar zum jetzigen Wechselkurs) ihren Höchststand erreicht. Melber zufolge erhielt Namibia 1999 mit 120 US-Dollar pro Kopf mehr Entwicklungshilfe als andere Länder in der Region. Seitdem geht die Unterstützung aus dem Ausland zurück und Melber macht dies vor allem daran fest, dass die Gebergemeinschaft von Namibia zunehmende Eigeninitiative in punkto Entwicklungspolitik erwartet. Aber auch das Engagement der namibischen Streitkräfte in der Demokratischen Republik Kongo, negative Entwicklungen in der politischen Kultur des Landes und kontroverse Aussagen von Seiten der Obrigkeit, wie beispielsweise beim Entwicklungsgipfel, hätten einige Geber verprellt.


Der größte bilaterale Entwicklungspartner von Namibia ist derzeit die Bundesrepublik Deutschland, gefolgt von den USA, Großbritannien und den nordischen Ländern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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