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Als ob es Geld und Hautfarbe wäre

Die jüngste Black Empowerment-Veranstaltung mit Finanzministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila und Old Mutual-Chef Johannes !Gawaxab hat erneut eine ganze Palette an Ansprüchen samt Illusionen auf den Tisch gebracht (siehe Bericht auf Seite 3). Die Ministerin beschwört Erwartungen, die sich schon x-mal als Luftschlösser herausgestellt haben.

Die größte Illusion, der führende Politiker und populistische Marktschreier stets auf Neue erliegen, ist, dass die Arbeitslosigkeit, die Nachwehen der Apartheid in Namibia und das Elend anderswo in Afrika allein mit dem Wundermittel Geld sowie durch Schuldenerlass beseitigt werden könnten. Ein Trugschluss der Ministerin drängt sich geradezu auf. Sie meint, dass der namibischen Existenzgründung und den Kleinunternehmen schneller durch Kredite geholfen würde, wenn in den Banken mehr Schwarze an den Schaltstellen säßen. Schon deshalb unterstützt sie den Entwurf der nach südafrikanischer Schablone angestrebten Rassen-Charta für die Exekutivgewalt, Dienstleistung und Eigentumsbeteiligung an den Finanzinstituten, wodurch der Anteil "schwarzer Menschen" und - weiter verfeinert - "schwarzer Frauen" bis in gestaffelte Prozentsätze hinein als Farbquote festgeschrieben werden soll.

An dieser Stelle wirbeln Rassendenken und wirtschaftliche Zwänge wirr durcheinander. Derweil die namibisch-südafrikanischen Gesetze vor der Wahl 1989 gründlich nach Apartheidsklauseln durchforstet wurden, um freie und faire Wahlen vor der Unabhängigkeit zu garantieren, und derweil das Parlament in den letzten 15 Jahren viele verfassungsgemäße Gesetze verabschiedet hat, um unter anderem weitere koloniale Rückstände zu entfernen, kehrt jetzt mit einer Charta wie der obigen massiver Rassismus ins Haus zurück. Allein unter dem Titel Personalentwicklung - Human Resources Development - kommt auf einer halben Seite der Charta neunmal das Rassenprädikat "schwarz" vor. Und das nachdem sich jedes Finanzinstitut freiwillig verpflichten soll, eine "nicht-rassistische, nicht-sexistische Umgebung zu fördern und kulturell vielseitige und geschlechterfreundliche Empfindsamkeit zu vergrößern". Der Widerspruch innerhalb weniger Zeilen könnte nicht größer sein.

Ein weiterer Trugschluss der Ministerin besteht in ihrem Jammer, dass die Namibia Development Corporation, NDC, und staatliche Kreditgarantien aus Geldmangel den Kleinunternehmen nicht hätten helfen können. Tatsache ist, das Geld war da, die NDC-Unternehmen waren alle in schwarzer Hand, aber die präsidiale Untersuchung hat ihre Massenpleiten und Korruption ans Licht gebracht.

Die pauschale BEE-Politik schadet nicht so sehr den Weißen wie den bereits gestandenen schwarzen Managern.

Die BEE-Politik steuert mit ihrer prozentualen Quotenregelung stracks in die bürokratische Verfilzung und in die politische Sackgasse hinein.

Unverblümter Neorassismus liegt nicht weit entfernt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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