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"Am Weinberg Estate"
"Am Weinberg Estate"

"Am Weinberg Estate"

"In nächster Nähe des Missionshauses, südöstlich davon auf dem heute Herrn Stoermer gehörenden Grundstück, befand sich das Haus von Jan Jonker [Afrikaner]. Im Jahre 1890 waren davon nur noch Fundamente vorhanden. Auf einer verblichenen Photographie von 1876 erkennt man ein viereckiges, aus Feldsteinen errichtetes Haus mit einem Pultdach, vor dem zwei bienenkopfförmige Lehmhütten stehen."

Dieser Hinweis aus einer alten Schrift von Dr. N. Mossolow aus dem Jahre 1960 weist auf die Geschichtlichkeit eines Geländes hin, dass zu Zeit neu bebaut wird. Wenig ist über die Geschichte von Klein-Windhoek bekannt, das historisch weitaus älter als Windhoek, der größere Bruder auf der Westseite des Bergrückens, ist. Dieses ist wahrscheinlich der Grund, dass die historische Bedeutung von Klein-Windhoek oft unterschätzt wird, und warum das Buch, in dem seine Geschichte von 1840, als sich Jonker Afrikaner und die Missionare dort festsetzen, bis zu dem Zeitpunkt, als die Gemeindeverwaltung Klein-Windhoek mit der von Gross-Windhoek im Jahre 1920 zusammengelegt wurden, noch auf sich warten lässt.

Zum Anlass des Spatenstichs des neuen "Am Weinberg Estate" im Jan-Jonkerweg befand, ließ sich das aufregende Gefühl, hier auf historisch bedeutsamen Boden zu stehe, nicht verleugnen. Den meisten Anwesenden mag kaum bewusst gewesen sein, dass sich hier einstmals die Geschichte des frühen, vorkolonialen Klein-Windhoeks abgespielt hatte. Ein bisschen Forschung bestätigte den Verdacht - auf diesem ca. zwei Hektar großen Grundstück stand einstmals das Wohnhaus von Jan Jonker Afrikaner, dem Sohn des Jonker Afrikaner. Jonker Afrikaner hatte von 1840 in Klein-Windhoek gesiedelt, hatte jedoch in den letzten Lebensjahren in Okahandja gelebt, wo er auch gestorben ist und begraben wurde. Sein Sohn hatte danach zwischen 1870 und 1880 wieder hier gewohnt, auf welche Zeitepoche der "Jan Jonkerweg" zurückzuführen ist, der direkt vor dem Haus vorbeiführte - in dem Jan Jonker Afrikaner wohnte.

Es war die natürliche Wahl für ein Wohnhaus - genordet, mit einer großartigen Aussicht über das Klein-Windhoek-Tal und die Erosberge, und mit fruchtbaren Böden, die den Anbau von Gemüse und allerhand Tabaksorten ermöglichten. Die Stelle verfügte über eine noch heute bestehende permanente Quelle, die inzwischen jedoch in ein Bohrloch umgewandelt wurde, das immer noch äußerst ergiebig ist. Mit der alten ehemaligen Hauptstraße die gleichermaßen nach Osten und Westen direkt am Hause Jan Jonker Afrikaners vorbeiführte - und sich daher gut kontrollieren ließ - ist dieses Gelände tatsächlich der historische Kern Klein-Windhoeks.

Als Hauptmann Curt von François im Jahre 1890 nach Windhoek kam, war von Jan Jonker Afrikaners Siedlung kaum noch etwas übrig. Die Rheinische Missionsstation, die dort 1871 gegründet wurde, war ausgeplündert und aufgegeben worden; die einstmals blühenden Gärten lagen verödet da, und obwohl einige Weinstöcke der Rheinischen Mission noch wuchsen, trugen sie nicht mehr, da sie zu lange nicht mehr gestutzt worden waren. In der deutschen Kolonialzeit begann sich Klein-Windhoek von 1890 an allmählich zu einer kleinen aktiven Siedlungskolonie zu entwickeln. Siedlerpioniere wie Nitze, John Ludwig und Höpfner tauchten auf und gestalteten Klein-Windhoek wieder in einen üppigen Garten um.

Als der frühe Ansiedler Albert Nitze 1898 starb, erwarb die Katholische Mission sei Grundstück. Durch weitere Landkäufe kam deren Landbesitz später auf 7 Hektar fruchtbaren Landes in Klein-Windhoek allein zu stehen. Es wurde jedoch gut angewendet - eine Schule wurde dort gebaut, eine Missionskirche im Missionsweg (daher der Name - die Kirche wurde 1995 abgerissen), später eine weitere Kirche für die St. Pauls Schule, doch - am wichtigsten - wurden hier erneut riesige Weingärten angelegt, wo die Pater ihren eigenen, ausgezeichneten und oft prämiierten Wein kelterten, und selbst einen begehrten Branntwein destillierten.

Es ist daher sehr passend, dass das restaurierte Haus der ehemaligen Familie Stoermer, in dem heute das beliebtes "Am Weinberg-Restaurant" eingerichtet ist, den bedeutungsvollen Namen "Am Weinberg" trägt. Im Jahre 1901 für Richard Stoss erbaut und im Jahre 1908 für einen Herrn Stauder erweitert, ist es eines der am schönsten gelegenen und eines der vornehmsten historischen Wohnhäuser in Windhoek. Die Aussicht ist spektakulär und Einwohner und Besucher sollten sich einen Besuch dort nicht entgehen lassen. Abgesehen von einer ausgezeichneten Küche lässt sich die fabelhafte Aussicht genießen, und liegt über dem ganzen Anwesen ein Hauch der Geschichte vergangener Zeiten.

Spätere Eigentümer Meyer, und, von 1950 an, Kurt und Gerda Stoermer, verwendeten das große Grundstück mit der sprudelnden Quelle für den Anbau von Obst und Schnittblumen. Die letzten Reste dieser ehemaligen üppigen Gärten sind die riesigen Palmen, die sich noch heute auf dem Gelände befinden.

Doch hier hört die Geschichte nicht auf. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Bob Mould und dem Projektleiter Holger Oberprieler strengen Margot Garbade (geborene Stoermer) und Ehemann Günther jetzt eine private Multimillionen-Dollar Entwicklung des brachliegenden historischen Geländes an. Das Managementteam des Projekts besteht aus den genannten vier Personen, auf dem ebenfalls noch Ulla Finkeldey (Wellnessberaterin) und Wolfgang Schlabitz (Investmentberater) dienen. Der beabsichtigte Komplex, genannt "Am Weinberg Estate", soll aus zehn Privatvillen, 22 Luxus-Eigentumswohnungen, 21 exklusiven Geschäften und Büroräume, sowie einem privaten Fitnesszentrum für Erholung und Ganzkörpertherapie bestehen, bei dem individuelle Betreuung im Vordergrund stehen. Dafür stehen für die Wasserbehandlungen Jaccuzzis, Thermalbäder und sechs Ganzkörperbehandlungsräume mit drei international qualifizierten Kosmetikerinnen zur Verfügung. Für letzteres ist die historische Heißwasserquelle mit der ausgezeichneten Wasserqualität vorgesehen, die aus dem Tiefen Gestein im Untergrund mit einer Temperatur von 58 Grad Celsius sprudelt. Das Projekt ist mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 80 Millionen Namibia-Dollar veranschlagt.

Das Entwicklungsprojekt stellt eine Symbiose zwischen gehaltvollem Wohnen, Geschäft und Erholung dar, ein Ort der Ruhe und Erholung für Körper und Seele. Die 50 Jahre alten Palmen und Kameldornbäume sollen erhalten bleiben, und die Neubauten sind an die Architektur des historischen Wohnhauses angeglichen, in dem jetzt das "Am Weinberg- Restaurant" befindet, das ebenfalls vorbildlich restauriert worden ist. Eine herausragende, turmhohe Architektur wurde vermieden, die Einzelbauten sollen sich in geringer Bauhöhe dem umliegenden Gelände anpassen. Die Entwicklung zielt auf eine exklusive Klientel ab. Eine der Privatvillen soll bereits im Februar 2006 zu Besichtigung fertig gestellt; die restlichen Villen sollten Ende des kommenden Jahren fertig sein. Das gesamte ambitionierte Projekt soll am Ende der zweiten Jahreshälfte 2007beendet werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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