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Amathila ruft Nama zur Einheit auf

Lüderitzbucht - Die !Ama-Nama haben am vergangenen Freitag zusammen mit Amathila, dem Umweltminister Willem Konjore und dem deutschen Botschafter von Kittlitz des Todes des internierten Namachefs Cornelius Fredericks auf der Haifischinsel vor Lüderitzbucht gedacht. Fredericks gehört zu den hunderten Toten unter den Frauen, Männern und Kindern der !Ama, der Witbooi, Veldskoendraers und der Herero, die vor 100 Jahren im Gefangenenlager auf der Haifischinsel infolge schlechter Ernährung und mangelhaften Schutzes vor der kalten Witterung ums Leben gekommen sind. Amathila verspricht sich durch den Gedenktag ein tieferes Verständnis des antikolonialen Kampfes der Nama gegen die kaiserliche Verwaltung.

Die Gefangenen wurden hauptsächlich von September bis November 1906 eingeliefert. Während der Gedenkfeier wurde am Samstag eine Gedenktafel für Cornelius Fredericks enthüllt, der aus dem Häuptlingsgeschlecht der Bethanier-Orlam stammte. Ein Vorgänger, Chef Joseph Fredericks, hatte 1883 einen Wüstenstreifen an den Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz verkauft, wodurch die Kolonisierung Südwestafrikas durch das kaiserliche Deutschland in Gang kam.

Amathila erinnerte an die anfänglich 1700 Nama, die auf der Insel untergebracht wurden. Die Wachmannschaft verzeichnete später bis zu 18 Todesfälle pro Nacht, so dass bald von der "Todesinsel" die Rede war. Der deutsche Bezirksamtmann sprach laut Amathila in seinem Jahresbericht vom "Todesengel", der nachts die Haifischinsel heimsuchte.

Der 17. Februar gilt künftig als Gedenktag der !Ama für den Widerstand, den sie mit den anderen Namagruppen und den Ovaherero gegen die koloniale Verwaltung geleistet haben. Amathila nutzte den Anlass zu einem Aufruf an die Gemeinschaft, sich im Rahmen der Vision 2030 für die sozio-ökonomische Aufbauarbeit einzusetzen.

Vertreter des Hauses Fredericks haben bei der Feier die Forderung auf Reparationszahlung Deutschlands für Kriegsverluste von 1904 - 1907 gestellt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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