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Amupanda reklamiert SSC-Beiträge
Amupanda reklamiert SSC-Beiträge

Amupanda reklamiert SSC-Beiträge

Bekannter Aktivist verurteilt teure Anschaffungen mithilfe seines Geldes
Frank Steffen
Von Catherine Sasman & Frank Steffen, Windhoek

Der bekannte Gründer der Organisation Affirmative Repositioning (AR), Job Amupanda, hat unverblümt und schriftlich die Geschäftsführerin der Social Security Commission (SSC), Milka Mungunda, dazu aufgefordert seine bereits gezahlten Beiträge zurück zu erstatten und seine monatlichen Beiträge vorerst zu stornieren. Laut Amupanda veruntreut die Sozialversicherungskommission die Versicherungsbeiträge der Bevölkerung und sollte Mungunda zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Öffentlichkeit reagierte unlängst empört auf den Einkauf von zwei Grundstücken, welche die SSC dem Vorsitzenden des nationalen Straßensicherheitsrates (eine Abteilung des Ministeriums für öffentliche Arbeiten), Ambrosius Tierspoor, zu einem Preis von 36 Millionen N$ (11000 N$ pro Quadratmeter) abgekauft hatte, nachdem dieser diese Grundstück gezielt um einiges billiger erstanden hatte. Der Marktwert der Grundstücke soll höchstens 15 Millionen N$ betragen haben, weswegen sich angeblich sogar der zuständige Minister für Staatsbetriebe, Leon Jooste, mit dem Thema befassen will.

Amupanda hat indessen eine Rechtsmeinung in Auftrag gegeben, da er sein Geld zurückfordern möchte. Er sieht nicht ein, dass seine Beiträge für unsinnige und überteuerte Anschaffungen verschwendet werden. Neben den Anschaffungen verschiedener Grundstücke auf denen zukünftige Prunkbüros der SSC entstehen sollen, erkennt er weitere Verschwendung in den 150 Millionen N$, die die SSC an die SME-Bank verliehen hatte, welche jetzt auf Geheiß der Notenbank wegen angeblicher Misswirtschaft einem Kuratorium unterstellt wurde. Die SME-Bank hatte zuvor 200 Millionen N$ an eine fragwürdige Bank in Südafrika überwiesen. Der Aktivist hinterfragt auch die 11 Millionen N$, welche Präsident Hage Geingob Ende 2016 im Alleingang als Anlage in einem Konto der SME-Bank veranlasst hatte, damit den sogenannten Struggle Kids daraus eine Ausbildung finanziert werden könne. Er vergleicht die SSC mit einer Laus, die ihr Opfer aussauge.

Mungunda gratuliert inzwischen Amupanda in einem sarkastisch formulierten Brief zu seiner Mitgliedschaft als Teil der „erwachten Generation“ (awakenend generation) und rät ihm - gerade weil er sich als „unterrichtet und informiert“ ausgibt - sich genauer mit der Gesetzgebung des SSC zu befassen, da sich die meisten Antworten zu seinen Fragen dadurch am einfachsten beantworten ließen. Sein Schreiben verleite Mungunda dazu, an dem nötigen Wissen und Verständnis seitens Amupandas zu zweifeln.

Indes hat sich der SSC-Vorstandsvorsitzende, Johannes !Gawaxab, eingeschaltet und erklärt in einem Leitartikel einer Windhoeker Zeitung, dass die Ziffern absichtlich verzerrt wurden. Laut !Gawaxab habe die SSC viel für die Bevölkerung geleistet, vornehmlich in der Unterstützung von Schwangerschaften, derer Urlaubsdauer sogar eventuell verlängert werden soll. Was die Baukosten des neuen Hauptquartiers in der Hosea-Kutako-Allee anbetrifft, welches nun auf etwa 420 Millionen N$ geschätzt wird (eingeschlossen der Einkaufspreise der zwei Grundstücke), sei dies nahezu 50% billiger als der ursprüngliche Plan auf einem anderen Grundstück. Er geht allerdings nicht darauf ein, inwiefern die angeblich erhöhten Grundstückspreise selbst diese Baukosten weiter hätten vermindern können. Er betont, dass man in Okahandja den ursprünglichen Bauplan ebenfalls von 48 Millionen N$ auf 14 Millionen N$ reduziert habe. Laut !Gawaxab sei die Zulage an die Struggle Kids vom SSC-Kreditausschuss gutgeheißen worden und hatte sich Mungunda als befangen erklärt und nicht an der Wahl teilgenommen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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