An der Börse gehen die Lichter aus
Die turbulenteste Börsenwoche seit Jahren hat am Freitag durch den Stromnotstand in Südafrika eine weitere folgenschwere Nuance bekommen. Erstmals mussten Minen auf Grund von Elektrizitätsmangel komplett lahmgelegt werden, weitere Stopps sind vorprogrammiert.
So begann die Woche mit Beinahe-Crash in Asien, Zinsrutsch in den USA und Euro-Höhenflug mit jähem Ende: Die dritte Börsenwoche des neuen Jahres war rund um den Globus von heftigen Turbulenzen geprägt. Auch die regionalen Märkte fielen zunächst stark (die AZ berichtete) bis sie am Donnerstag - angetrieben von den großen Bergbauaktien - zu einer imposanten Erholungsrallye ansetzten. Ökonomen und Analysten befürchten allerdrings, dass die Verunsicherung nach dem ,,schwarzen Montag" mittelfristig bleiben wird.
Im Gegensatz zu den schwer abschätzbaren Folgen einer angeschlagenen Börsenpsychologie sind die Schäden des Elektrizitätsfiaskos am Kap offensichtlich.
Der Stromnotstand hat am Freitag die drei größten (finanziell ohnehin schwachen) Goldproduzenten zum Produktionsstopp gezwungen. AngloGold, Harmony und Gold Fields haben in einigen ihrer Minen die Förderung unterbrochen, um die Arbeiter in den unterirdischen Stollen durch die Stromausfälle nicht zu gefährden. Auch die beiden weltgrößten Platinproduzenten AngloPlatinum und Impala haben ihre Produktion stillgelegt bzw. stark gedrosselt. Ironischerweise hat dies den Edelmetallpreisen (wegen Angebotsverknappung) starken Auftrieb gegeben, während die Kurse der Bergbauaktien durch Produktions- und Umsatzausfall in den Keller fielen. Gold sowie Platin notierten auf neuen Allzeithochs, während die Kurse der Gold- und Platinaktien bis zu sieben Prozent abwerteten.
Die südafrikanische Regierung sprach erstmals von einem ,,nationalen Notstand". Die Wirtschaft tut dies schon seit langem. Der südafrikanische Energieversorger Eskom warnte, dass die aktuellen Stromausfälle bis zu vier Wochen andauern können. ,,Dies hat enorme Folgen für die Wirtschaft. Das Ziel, die Wirtschaft jährlich um sechs Prozent wachsen zu lassen, ist damit in weite Ferne gerückt", kommentierte das angesehene Finanzmagazin Financial Mail in der vergangenen Woche.
Die ohnehin schon stark angespannte Lage an der Börse wird damit um eine weitere Problematik verschlimmert, die bisher von internationalen Rezessionsängsten und die internationale Bank- und Finanzkrise, die durch die übermäßige Spekulation mit hochriskanten US-Immobiliendarlehen entstanden ist, überschattet wurde. ,,Neben den negativen internationalen Impulsen wird der Markt nun auch verstärkt die hausgemachte Stromkrise diskontieren. Das ergibt zusammen kein besonders hübsches Bild", meinte ein Analyst am Freitag.
Im Rahmen der internationalen Finanzkrise wurde in dieser Woche ein weiterer Negativrekord aufgestellt. Die französischen Großbank Société Générale hatte am Donnerstag Klage wegen Betrugs gegen den 31-jährigen Aktienhändler Jérôme Kerviel eingereicht. Er soll seine milliardenschweren Fehlspekulationen mit Scheingeschäften und Computer-Manipulationen vertuscht haben. Die Bank beziffert den Verlust auf 4,9 Milliarden Euro (dpa).
Obwohl der Leitindex der Johannesburger Börse am Freitag im Zuge der festeren europäischen Märkte bei 26502 Punkten um 0,15 Prozent leicht gestärkt aus dem Handel ging, sprechen fundamentale und technische Fakten derzeit gegen eine breitgefächerte Erholung. ,,Sollte der Allshare-Index wieder unter 26000 Punkte fallen, könnte die nächste Phase des Abschwungs bis auf 23000 Punkte gehen", so eine aktuelle technische Analyse der südafrikanischen Broker BoE.
Die US-Börsen haben die volatile Handelswoche am Freitag mit Verlusten beendet. Händlern zufolge strichen einige Anleger vor dem Wochenende ihre Gewinne ein. Außerdem gebe es neue Gerüchte aus dem Finanzsektor. Danach soll ein größerer Hedge Fonds in den USA in finanziellen Schwierigkeiten stecken.
So begann die Woche mit Beinahe-Crash in Asien, Zinsrutsch in den USA und Euro-Höhenflug mit jähem Ende: Die dritte Börsenwoche des neuen Jahres war rund um den Globus von heftigen Turbulenzen geprägt. Auch die regionalen Märkte fielen zunächst stark (die AZ berichtete) bis sie am Donnerstag - angetrieben von den großen Bergbauaktien - zu einer imposanten Erholungsrallye ansetzten. Ökonomen und Analysten befürchten allerdrings, dass die Verunsicherung nach dem ,,schwarzen Montag" mittelfristig bleiben wird.
Im Gegensatz zu den schwer abschätzbaren Folgen einer angeschlagenen Börsenpsychologie sind die Schäden des Elektrizitätsfiaskos am Kap offensichtlich.
Der Stromnotstand hat am Freitag die drei größten (finanziell ohnehin schwachen) Goldproduzenten zum Produktionsstopp gezwungen. AngloGold, Harmony und Gold Fields haben in einigen ihrer Minen die Förderung unterbrochen, um die Arbeiter in den unterirdischen Stollen durch die Stromausfälle nicht zu gefährden. Auch die beiden weltgrößten Platinproduzenten AngloPlatinum und Impala haben ihre Produktion stillgelegt bzw. stark gedrosselt. Ironischerweise hat dies den Edelmetallpreisen (wegen Angebotsverknappung) starken Auftrieb gegeben, während die Kurse der Bergbauaktien durch Produktions- und Umsatzausfall in den Keller fielen. Gold sowie Platin notierten auf neuen Allzeithochs, während die Kurse der Gold- und Platinaktien bis zu sieben Prozent abwerteten.
Die südafrikanische Regierung sprach erstmals von einem ,,nationalen Notstand". Die Wirtschaft tut dies schon seit langem. Der südafrikanische Energieversorger Eskom warnte, dass die aktuellen Stromausfälle bis zu vier Wochen andauern können. ,,Dies hat enorme Folgen für die Wirtschaft. Das Ziel, die Wirtschaft jährlich um sechs Prozent wachsen zu lassen, ist damit in weite Ferne gerückt", kommentierte das angesehene Finanzmagazin Financial Mail in der vergangenen Woche.
Die ohnehin schon stark angespannte Lage an der Börse wird damit um eine weitere Problematik verschlimmert, die bisher von internationalen Rezessionsängsten und die internationale Bank- und Finanzkrise, die durch die übermäßige Spekulation mit hochriskanten US-Immobiliendarlehen entstanden ist, überschattet wurde. ,,Neben den negativen internationalen Impulsen wird der Markt nun auch verstärkt die hausgemachte Stromkrise diskontieren. Das ergibt zusammen kein besonders hübsches Bild", meinte ein Analyst am Freitag.
Im Rahmen der internationalen Finanzkrise wurde in dieser Woche ein weiterer Negativrekord aufgestellt. Die französischen Großbank Société Générale hatte am Donnerstag Klage wegen Betrugs gegen den 31-jährigen Aktienhändler Jérôme Kerviel eingereicht. Er soll seine milliardenschweren Fehlspekulationen mit Scheingeschäften und Computer-Manipulationen vertuscht haben. Die Bank beziffert den Verlust auf 4,9 Milliarden Euro (dpa).
Obwohl der Leitindex der Johannesburger Börse am Freitag im Zuge der festeren europäischen Märkte bei 26502 Punkten um 0,15 Prozent leicht gestärkt aus dem Handel ging, sprechen fundamentale und technische Fakten derzeit gegen eine breitgefächerte Erholung. ,,Sollte der Allshare-Index wieder unter 26000 Punkte fallen, könnte die nächste Phase des Abschwungs bis auf 23000 Punkte gehen", so eine aktuelle technische Analyse der südafrikanischen Broker BoE.
Die US-Börsen haben die volatile Handelswoche am Freitag mit Verlusten beendet. Händlern zufolge strichen einige Anleger vor dem Wochenende ihre Gewinne ein. Außerdem gebe es neue Gerüchte aus dem Finanzsektor. Danach soll ein größerer Hedge Fonds in den USA in finanziellen Schwierigkeiten stecken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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