Angehörige erheben Vorwürfe
Hinterbliebene von erschossener Aktivisten bereiten Klage vor
Von J.M. Smith, M. Springer, Windhoek
„Ich war 19 Jahre alt als Frieda erschossen wurde“, sagte ihre jüngere Schwester Immanuel Maria Ndalie in einem Interview am Freitag und fügte hinzu: „Es war sehr schwierig für uns. Wir haben unsere Eltern früh verloren und Frieda war wie eine Ersatzmutter für uns.“
Ndatipo war 26 Jahre alt und die Mutter von drei eigenen Kindern im Alter zwischen einem und sechs Jahren als sie am 27. August 2014 am Rande einer Demonstration vor dem SWAPO-Hauptquartier von einer Kugel in die Brust getroffen und auf der Stelle getötet wurde. Eine anschließende Untersuchung des Ombudsmanns und des Obergerichts stellte zwar fest, dass ihr Tod durch eine „illegale Handlung“ verursacht wurde – den Schützen konnten beide Instanzen hingegen nie ermitteln.
Der Tod der jungen Frau war Folge einer Auseinandersetzung zwischen sogenannten struggle kids und der Polizei, die die Demonstranten daran hindern wollte, sich dem SWAPO-Büro zu nähern. In der Folge wurden von den Sicherheitskräften binnen vier Minuten 25 Schüsse abgegeben und die Hülsen der Projektile später 11 Polizeibeamten zugeordnet. Wer von ihnen den tödlichen Schuss auf Frieda abgegeben hatte, konnte jedoch nie festgestellt werden.
Für Ndalie steht hingegen fest, dass der Polizeieinsatz unverhältnismäßig war und die Regierung die Schuld am Tod ihrer Schwester trägt. Ferner wirft sie jener vor, den Angehörigen des Opfers jegliche Hilfestellung verweigert und sich nicht um sie gekümmert zu haben. Das sei für die Betroffenen besonders unerträglich weil sie neben dem Trauma des Verlust auch darunter zu leiden hätten, die Kinder der Toten versorgen zu müssen.
Der Anwalt Henry Shimutwikeni bestätigte auf Anfrage, das er im Auftrag der Erziehungsberechtigten der minderjährigen Kinder des Opfers eine Zivilklage gegen die Regierung vorbereite. Gleichzeitig räumte er ein, dass ein solcher Prozess „schwierig“ sei, weil der Schütze nie hätte identifiziert werden können.
Die Tante der Toten, die dabei geholfen hat, deren Kinder zu versorgen, bezeichnete Frieda als ein „mutiges Mädchen“, deren Verlust sie bis heute nicht verwunden habe. Dabei schmerze sie besonders die Erkenntnis, dass die Regierung den Tod ihrer Nichte verschuldet habe, aber bis heute keinerlei Verantwortung dafür übernommen habe.
Die gerichtliche Untersuchung hatte ergeben, dass die Polizei bei ihrem Einsatz überreagiert habe, weil von den unbewaffneten Demonstranten keine Bedrohung ausgegangen sei (AZ berichtete).
„Ich war 19 Jahre alt als Frieda erschossen wurde“, sagte ihre jüngere Schwester Immanuel Maria Ndalie in einem Interview am Freitag und fügte hinzu: „Es war sehr schwierig für uns. Wir haben unsere Eltern früh verloren und Frieda war wie eine Ersatzmutter für uns.“
Ndatipo war 26 Jahre alt und die Mutter von drei eigenen Kindern im Alter zwischen einem und sechs Jahren als sie am 27. August 2014 am Rande einer Demonstration vor dem SWAPO-Hauptquartier von einer Kugel in die Brust getroffen und auf der Stelle getötet wurde. Eine anschließende Untersuchung des Ombudsmanns und des Obergerichts stellte zwar fest, dass ihr Tod durch eine „illegale Handlung“ verursacht wurde – den Schützen konnten beide Instanzen hingegen nie ermitteln.
Der Tod der jungen Frau war Folge einer Auseinandersetzung zwischen sogenannten struggle kids und der Polizei, die die Demonstranten daran hindern wollte, sich dem SWAPO-Büro zu nähern. In der Folge wurden von den Sicherheitskräften binnen vier Minuten 25 Schüsse abgegeben und die Hülsen der Projektile später 11 Polizeibeamten zugeordnet. Wer von ihnen den tödlichen Schuss auf Frieda abgegeben hatte, konnte jedoch nie festgestellt werden.
Für Ndalie steht hingegen fest, dass der Polizeieinsatz unverhältnismäßig war und die Regierung die Schuld am Tod ihrer Schwester trägt. Ferner wirft sie jener vor, den Angehörigen des Opfers jegliche Hilfestellung verweigert und sich nicht um sie gekümmert zu haben. Das sei für die Betroffenen besonders unerträglich weil sie neben dem Trauma des Verlust auch darunter zu leiden hätten, die Kinder der Toten versorgen zu müssen.
Der Anwalt Henry Shimutwikeni bestätigte auf Anfrage, das er im Auftrag der Erziehungsberechtigten der minderjährigen Kinder des Opfers eine Zivilklage gegen die Regierung vorbereite. Gleichzeitig räumte er ein, dass ein solcher Prozess „schwierig“ sei, weil der Schütze nie hätte identifiziert werden können.
Die Tante der Toten, die dabei geholfen hat, deren Kinder zu versorgen, bezeichnete Frieda als ein „mutiges Mädchen“, deren Verlust sie bis heute nicht verwunden habe. Dabei schmerze sie besonders die Erkenntnis, dass die Regierung den Tod ihrer Nichte verschuldet habe, aber bis heute keinerlei Verantwortung dafür übernommen habe.
Die gerichtliche Untersuchung hatte ergeben, dass die Polizei bei ihrem Einsatz überreagiert habe, weil von den unbewaffneten Demonstranten keine Bedrohung ausgegangen sei (AZ berichtete).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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