Angeklagter bestreitet Vorsatz
Windhoek (ms) - Ein des Mordes angeklagter Mann aus Gobabis hält an seiner Darstellung fest, wonach es sich bei dem von ihm verursachten Tod seiner Freundin um ein unbeabsichtigtes Versehen gehandelt habe.
Der Angeklagte Joel Petrus gab gestern während seiner Vernehmung durch Staatsanwalt Jackson Kuutondokwa zu Protokoll, er habe sich in der Nacht zum 5. August 2012 in sein Schlafzimmer zurückgezogen, nachdem sich in der gemeinsamen Wohnung in Gobabis zuvor ein Streit mit der Freundin Maria Erastus ereignet habe. Während er auf seinem Bett gelegen habe, sei die Freundin in sein Zimmer gekommen und habe ihn ohne ersichtlichen Grund mit einer Machete auf den linken Arm geschlagen.
Dadurch sei er derart in Rage versetzt worden, dass er wie von Sinnen die Freundin verfolgt, entwaffnet und mit der Machete drei Mal in den Nacken geschlagen habe. Er habe sie jedoch nicht töten wollen und sei zunächst davon ausgegangen, Erastus mit der stumpfen Seite der Machete geschlagen zu haben.
Erst als diese blutend zu Boden gegangen sei, habe er bemerkt, dass er sie mit der scharfen Seite der Klinge getroffen habe. Anschließend habe er die noch lebende Freundin zugedeckt und sei zu Bekannten gelaufen, wo er sich Geld für ein Taxi habe besorgen wollen, mit dem er die Verletzte in ein Krankenhaus habe bringen wollen.
Auf die Frage von Richter Alfred Siboleka, wie er sich die zwei im Obduktionsbericht vermerkten Stichwunden im Rücken des Opfers erkläre, sagte Petrus: „Ich weiß nicht was diese Wunden verursacht hat“. Die Befragung des Angeklagten soll heute fortgesetzt werden.
In einer von Verteidiger Boris Isaacks verlesenen Klageerwiderung hatte er zu Beginn seines Verfahrens angegeben, der Streit sei durch eine Textnachricht ausgelöst worden, die ein angeblicher Liebhaber der Freundin geschickt habe.
Ferner hatte er in der Erklärung angegeben, seine Bekannten hätten kein Geld für ein Taxi gehabt. Deshalb habe er die Nacht bei ihnen verbracht und am nächsten Morgen nach der Freundin sehen wollen. Weil er jedoch gehört habe, dass „bewaffnete Männer nach mir suchen“ sei er stattdessen nach Windhoek gefahren, wo er sich seinen Eltern habe anvertrauen wollen und verhaftet worden sei.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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