Angst vor der Bastion Kunene

Windoek - Die SWAPO kontrolliert zwölf Regionen auf der Ebene der Regionalräte. Nur in der Region Kunene muss sich die Partei im Regionalrat mit einem aus sechs Sitzen abfinden. Die oppositionelle UDF (United Democratic Front) hat 2004 dort drei und die DTA zwei Sitze erobert. Der SWAPO-Kongress der letzten Woche hat Kunene nun - wie andere Parteiorgane zuvor - zum "Sonderprojekt" (special focus) erhoben. Das Zentralkomitee hat vom Kongress dazu die Direktive erhalten, für den Wahlkampf 2009 auf allen drei Ebenen in der Region "genügend Mittel" bereitzustellen. Zu Zeiten des Wahlkampfs bedienen sich etliche Minister freizügig der Transportmittel des Staates, einen Vorzug, den andere Parteien nicht beanspruchen können.

Die Mitglieder der Führungskader der Partei müssen nach dem Kongress damit rechnen, dass das Zentralkomitee auf sie zukommt und mehr freiwilligen Einsatz verlangt, unter Anderem, um mehr Mitgliedsgelder aus den Regionen einzufordern, wie es eine Resolution zur Stärkung des Parteihauptquartiers besagt, dem es chronisch an Fachpersonal und Finanzmitteln mangele. In der gleichen Resolution besteht der Kongress darauf, dass die Stelle des Generalsekretärs (neu besetzt durch Pendukeni Iivula-Ithana) wie schon zuvor beschlossen zur hauptamtlichen Stellung erhoben wird. Die SWAPO hatte sich zuvor das Gehalt des Postens eingespart, indem sie den Vorgänger, Ngarikutuke Tjiriange, zum Minister ohne Amtsbereich erhoben hatte, der sich bis zu seiner Anstellung als Minister für Kriegsveteranen, auf Kosten des Steuerzahlers ganz den Parteigeschäften widmen konnte. Ithana ist derzeit Justizministerin und Generalstaatsanwältin.