Angst vor Hochschul-Rückstand
Windhoek - Im Rahmen der zweitägigen Konferenz des Namibischen Nationalrats für Hochschulbildung referierte Tötemeyer über das Thema "Hochschulbildung in Afrika, bezogen auf Namibia". Von der Frage nach der Identität einer Hochschule in Namibia ging Tötemeyer auf zwei in Afrika entwickelte Hochschulmodelle über, die umfassende "new generation"-Universität und die ländliche Universität. Ohne eines der Modelle als Idol für Namibia anzupreisen entwickelte der Referent vielmehr Kriterien, woran eine zeitgemäße und fortschrittliche Universität auf afrikanischem Boden überhaupt gemessen werden sollte.
Dabei hat sich Tötemeyer auch der Standardfrage nach der Afrika-Identität einer Hochschule gestellt, woraus wie auch in anderen Berufssparten und Bereichen oft der Anspruch und der Ehrgeiz sprechen, zuerst die afrikanische Identität konstatieren zu wollen, bevor Leistung, Fleiß und Konkurrenzfähigkeit genannt werden. Dieser Neigung entgegnet Tötemeyer sogleich mit einem Zitat eines anderen afrikanischen Akademikers (Manganyi): "Wenn ich von afrikanischen Universitäten spreche, meine ich nicht den ethnozentrischen Partikularismus."
Gemeint ist vielmehr, dass afrikanische Hochschulen nicht als abgetrennte Inseln sondern bewusst im Kontext der Gesellschaft fungieren, die wie in Namibia vielfach erst am Anfang diverser Entwicklungen und vor ganz konkreten Problemen steht. Also soll die Hochschule den formalen wie den informellen Sektor sowie eher die breite Öffentlichkeit als die Elite bedienen. Vor allem soll sie nicht zum Instrument der Machtelite werden. (Beispiel, nicht im Konzept von Tötemeyer: im vergangenen Jahr hat die Universität von Namibia die akademische Freiheit geschändet, indem sie einem kritischen Dozenten aus Simbabwe den zuvor angebotenen Hörsaal verweigert hat).
Tötemeyer sieht in der funktionsfähigen Hochschule eines Entwicklungslandes einen stabilisierenden Faktor für den politischen und Sozialbereich. Das hohe Maß finanzieller Abhängigkeit von staatlichen Mitteln darf laut Tötemeyer weder die Autonomie noch die akademische Freiheit berühren. "Die Unabhängigkeit der höheren Bildungsstätten muss gegen Einmischung von außen garantiert sein."
Gleichzeitig soll die Hochschule davon ausgehen, dass sie nicht mehr das Monopol über Wissensquellen beanspruchen kann, weil es andere Institutionen im öffentlichen und privaten Sektor gibt, die Wissen und Kenntnis generieren und vermitteln. Mit großem Nachdruck betont Tötemeyer den Beistand der Hochschulen, den sie von der namibischen Behörde für Berufsnormen (Namibia Qualifications Authority) erhalten, so dass Niveau und Anerkennung der Abschlüsse gewahrt bleiben.
Dabei hat sich Tötemeyer auch der Standardfrage nach der Afrika-Identität einer Hochschule gestellt, woraus wie auch in anderen Berufssparten und Bereichen oft der Anspruch und der Ehrgeiz sprechen, zuerst die afrikanische Identität konstatieren zu wollen, bevor Leistung, Fleiß und Konkurrenzfähigkeit genannt werden. Dieser Neigung entgegnet Tötemeyer sogleich mit einem Zitat eines anderen afrikanischen Akademikers (Manganyi): "Wenn ich von afrikanischen Universitäten spreche, meine ich nicht den ethnozentrischen Partikularismus."
Gemeint ist vielmehr, dass afrikanische Hochschulen nicht als abgetrennte Inseln sondern bewusst im Kontext der Gesellschaft fungieren, die wie in Namibia vielfach erst am Anfang diverser Entwicklungen und vor ganz konkreten Problemen steht. Also soll die Hochschule den formalen wie den informellen Sektor sowie eher die breite Öffentlichkeit als die Elite bedienen. Vor allem soll sie nicht zum Instrument der Machtelite werden. (Beispiel, nicht im Konzept von Tötemeyer: im vergangenen Jahr hat die Universität von Namibia die akademische Freiheit geschändet, indem sie einem kritischen Dozenten aus Simbabwe den zuvor angebotenen Hörsaal verweigert hat).
Tötemeyer sieht in der funktionsfähigen Hochschule eines Entwicklungslandes einen stabilisierenden Faktor für den politischen und Sozialbereich. Das hohe Maß finanzieller Abhängigkeit von staatlichen Mitteln darf laut Tötemeyer weder die Autonomie noch die akademische Freiheit berühren. "Die Unabhängigkeit der höheren Bildungsstätten muss gegen Einmischung von außen garantiert sein."
Gleichzeitig soll die Hochschule davon ausgehen, dass sie nicht mehr das Monopol über Wissensquellen beanspruchen kann, weil es andere Institutionen im öffentlichen und privaten Sektor gibt, die Wissen und Kenntnis generieren und vermitteln. Mit großem Nachdruck betont Tötemeyer den Beistand der Hochschulen, den sie von der namibischen Behörde für Berufsnormen (Namibia Qualifications Authority) erhalten, so dass Niveau und Anerkennung der Abschlüsse gewahrt bleiben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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