Angulas Affären untersucht

Vor der Kulisse hat die NUNW-Präsidentin (amtierend), Connie Pandeni, gestern in ihrem Vorstandsbericht jedoch sofort die „Einheit unserer Führung“ betont. Zum Disput mit dem ehemaligen Generalsekretär Evilastus Kaaronda, der nach einer Abfindung von über 700000 N$ noch größere Forderungen an den Dachverband stellt, erklärte Pandeni erleichtert, dass diese Angelegenheit in den Händen der Anwälte sei. Kaaronda hat dem Dachverband viele Jahre gedient und musste sich unter kontroversen Umständen trennen. Gegen seinen amtierenden Nachfolger Alfred Angula läuft laut Pandeni eine „hochkarätige“ Untersuchung, an der die Präsidenten der affiliierten Gewerkschaften des Dachverbands beteiligt sind. Angulas Vergangenheit als Generalsekretär der Farmarbeitergewerkschaft NAFWU (Namibia Farmworkers Union) holt ihn ein. Die NUNW-Exekutive hat den prominenten Untersuchungsausschuss eingesetzt, „die generellen Probleme der NAFWU zu untersuchen“. Den Befund habe der Ausschuss in zwei Wochen vorzulegen, so Pandeni. Danach werde eine Sondersitzung der NUNW-Exekutive einberufen, um auf der Grundlage des Befunds „mögliche Lösungen“ umzusetzen. Bei der jüngsten Vorstandssitzung sei der Fall Angula gründlich besprochen worden, sagt Pandeni. Der Vorstand habe dann angeordnet, dass „Genosse Angula“ jegliches Eigentum der Farmarbeitergewerkschaft auszuhändigen habe. Mit sofortiger Wirkung werde ihm auch die Unterschriftenvollmacht für NAFWU entzogen. Angula hatte sich nach seinem Fortgang aus der NAFWU geweigert, den Dienstwagen (ein Allrad-Bakkie) und die Scheckbücher der Gewerkschaft herauszugeben, nachdem er bereits in amtierender Eigenschaft des Generalsekretärs im Dachverband eingestiegen war. Weiterer Ärger unter dem NUNW-Dach besteht bei NAFINU, der Gewerkschaft der Finanzbranche. Von dieser affiliierten Tochter , die vor dem SWAPO-Kongress 2012 aus dem NUNW suspendiert wurde, hat der Vorstand ein Entschuldigungsschreiben erhalten, worauf NAFINU wieder voll aufgenommen werden soll, „nachdem kleinere Korrekturen (im Schreiben) angebracht worden sind“. Über die Gründe der Suspendierung hat sich Pandeni nicht geäußert. Pandeni erklärt, „die Nachwelt“ werde den Dachverband beurteilen, ob er fähig gewesen sei, „strittige Fragen in unserer Familie freundlich zu beizulegen“. Die harten Interna der NUNW hat Pandeni durch Lob der Regierung für das langfristige Wohnungsbauprogramm abzufedern versucht. Für die Wahrung der Arbeiterinteressen müsse indessen der Dialog mit den Sozialpartnern „Regierung und Arbeitgeber“ fortgesetzt werden. Von Eberhard Hofmann, Windhoek