Anhörung zu Genozid-Tag
Parlamentarischer Ausschuss tagt ein letztes Mal in Katutura
Von Frank Steffen, Windhoek
Wenn sich bisher noch einige wenige Stimmen nicht mit der Bezeichnung Genozid abgefunden haben, soweit es die Menschenlebensverluste der Herero und Nama während der Konflikte mit der deutschen Kolonialregierung in den Jahren 1904 bis 1908 anbetrifft, lässt die Regierung daran keinen Zweifel mehr, dass diese Bezeichnung für sie zutrifft, wenn man die Grußworte der Versammlungsvorsitzenden, Emilia Nuyoma-Amupewa, als amtliche Parteilinie akzeptieren darf.
Gestern Morgen hatten sich etwa 100 Menschen – hauptsächlich Herero, aber auch einige Nama – in dem Saal des US-Plaza-Zentrums in Katutura eingefunden, nachdem der parlamentarische Ausschuss zur Untersuchung der Einführung eines Genozid-Gedenktages seine letzte öffentliche Anhörung in Khomas angekündigt hatte. Emilia Nuyoma-Amupewa, die den Vorsitz für die Versammlung des Ausschusses übernahm, freute sich über die „beste Besucherzahl, die wir bisher bei den Anhörungen erlebt haben.“ Sie ermutigte die Anwesenden zur regen Teilnahme an den Gesprächen. Die meisten Anwesenden stellten allerdings eher Fragen, als dass sie an der Diskussion als solches teilnahmen.
Swanu-Präsident Usutuaije Maamberua hatte im April 2016 einen formellen Antrag in der namibischen Nationalversammlung gestellt, künftig einen Genozid-Feiertag einzuführen. Der Vorschlag erfreute sich allgemeiner Beliebtheit, doch entschied man, eine entsprechende Nachfrage unter der Bevölkerung zu betreiben, da Stimmen laut wurden, dass es bereits genügend derartige Gedenktage in Namibia gebe. Ein Genozid-Tag sollte mit einem der bestehenden Tage zusammengelegt werden. Andere Stimmen schlugen den 2. Oktober vor, das Datum an dem der Schießbefehl unterschrieben worden war. Allerdings schien dieses Datum zu sehr auf die Herero-Geschichte zugespitzt zu sein, weswegen der 28. Mai als das bessere Datum gilt. An diesem Datum im Jahre 1908 wurden alle Konzentrationslager geschlossen, bzw. die Insassen freigelassen.
Die Fragen und Anmerkungen zentrierten sich auch gestern im Wesentlichen um diese Aspekte, obwohl einer der Anwesenden wissen wollte, warum die Bevölkerung ausgerechnet diesmal bei der Bestimmung eines Feiertages um ihre Meinung gefragt wird, wo solche Tage in der Vergangenheit autokratisch von der Regierung eingeführt worden waren. „Liegt das daran, dass es sich hier um Herero und Nama handelt?“ wollte er wissen. Ein ehemaliger Unabhängigkeitskämpfer lobte die mögliche Einführung eines Genozid-Feiertages, welcher „sich spezifisch nur mit diesem einen schrecklichen Erlebnis befasst, bei dem so viele Menschen während der Verteidigung ihres Landes ums Leben kamen.“ Ferner wollte er wissen: „Hat sich der Ausschuss denn schon mit den bestehenden Genozid-Vereinen der Herero und Nama getroffen? Diese Leute sprechen für uns.“
Die Vertreter des Ausschusses erklärten, dass sie sich momentan erst einmal um die Meinungen aller Namibier bemühten. „Hiernach können wir uns immer noch die verschiedenen Dachverbände und Organisationen anhören“, erklärte Nuyoma Amupewa.
Wenn sich bisher noch einige wenige Stimmen nicht mit der Bezeichnung Genozid abgefunden haben, soweit es die Menschenlebensverluste der Herero und Nama während der Konflikte mit der deutschen Kolonialregierung in den Jahren 1904 bis 1908 anbetrifft, lässt die Regierung daran keinen Zweifel mehr, dass diese Bezeichnung für sie zutrifft, wenn man die Grußworte der Versammlungsvorsitzenden, Emilia Nuyoma-Amupewa, als amtliche Parteilinie akzeptieren darf.
Gestern Morgen hatten sich etwa 100 Menschen – hauptsächlich Herero, aber auch einige Nama – in dem Saal des US-Plaza-Zentrums in Katutura eingefunden, nachdem der parlamentarische Ausschuss zur Untersuchung der Einführung eines Genozid-Gedenktages seine letzte öffentliche Anhörung in Khomas angekündigt hatte. Emilia Nuyoma-Amupewa, die den Vorsitz für die Versammlung des Ausschusses übernahm, freute sich über die „beste Besucherzahl, die wir bisher bei den Anhörungen erlebt haben.“ Sie ermutigte die Anwesenden zur regen Teilnahme an den Gesprächen. Die meisten Anwesenden stellten allerdings eher Fragen, als dass sie an der Diskussion als solches teilnahmen.
Swanu-Präsident Usutuaije Maamberua hatte im April 2016 einen formellen Antrag in der namibischen Nationalversammlung gestellt, künftig einen Genozid-Feiertag einzuführen. Der Vorschlag erfreute sich allgemeiner Beliebtheit, doch entschied man, eine entsprechende Nachfrage unter der Bevölkerung zu betreiben, da Stimmen laut wurden, dass es bereits genügend derartige Gedenktage in Namibia gebe. Ein Genozid-Tag sollte mit einem der bestehenden Tage zusammengelegt werden. Andere Stimmen schlugen den 2. Oktober vor, das Datum an dem der Schießbefehl unterschrieben worden war. Allerdings schien dieses Datum zu sehr auf die Herero-Geschichte zugespitzt zu sein, weswegen der 28. Mai als das bessere Datum gilt. An diesem Datum im Jahre 1908 wurden alle Konzentrationslager geschlossen, bzw. die Insassen freigelassen.
Die Fragen und Anmerkungen zentrierten sich auch gestern im Wesentlichen um diese Aspekte, obwohl einer der Anwesenden wissen wollte, warum die Bevölkerung ausgerechnet diesmal bei der Bestimmung eines Feiertages um ihre Meinung gefragt wird, wo solche Tage in der Vergangenheit autokratisch von der Regierung eingeführt worden waren. „Liegt das daran, dass es sich hier um Herero und Nama handelt?“ wollte er wissen. Ein ehemaliger Unabhängigkeitskämpfer lobte die mögliche Einführung eines Genozid-Feiertages, welcher „sich spezifisch nur mit diesem einen schrecklichen Erlebnis befasst, bei dem so viele Menschen während der Verteidigung ihres Landes ums Leben kamen.“ Ferner wollte er wissen: „Hat sich der Ausschuss denn schon mit den bestehenden Genozid-Vereinen der Herero und Nama getroffen? Diese Leute sprechen für uns.“
Die Vertreter des Ausschusses erklärten, dass sie sich momentan erst einmal um die Meinungen aller Namibier bemühten. „Hiernach können wir uns immer noch die verschiedenen Dachverbände und Organisationen anhören“, erklärte Nuyoma Amupewa.
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Allgemeine Zeitung
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