Anhörungen zum Abtreibungsgesetz im Parlament
Windhoek (jms/km) - Gestern haben die historischen Anhörungen zum namibischen Abtreibungsgesetz im Parlament begonnen. Verfechter der Kampagne, die die Legalisierung der Abtreibung fordern, plädierten vor dem Ständigen Komitee für Geschlechtergleichheit, soziale Entwicklung und Familie für eine Gesetzesreform. „Als Frauen haben wir für die Unabhängigkeit dieses Landes gekämpft, wir haben für das Recht gekämpft, nicht unterdrückt und diskriminiert zu werden. Doch das Abtreibungsgesetz tut genau das“, so die namibische Anwältin Bience Gawanas. Sie war eine von mehreren Sprechern der Dachorganisation „Voices for Choices and Rights Coalition“. Ndiilokelwa Nthengwe erklärte, das Gesetz von 1975 sei eine Maßnahme der Apartheid-Regierung gewesen, weißes Bevölkerungswachstum zu fördern. „Es ging darum, das weiße Erbe zu bestärken, nicht darum, die Rechte aller Frauen zu schützen.“ In einem unabhängigen Namibia sei ein Gesetz mit diesem Ziel nicht mehr zeitgemäß. 500 Namibierinnen stürben jährlich durch unsichere illegale Abtreibungen. Die Verfechter der Abtreibung reichten eine Petition ein, die bisher 62 000 Stimmen erreicht hat.
Auch Gegner der Abtreibung erhielten im Parlament das Wort, darunter Kirchenvertreter. Dr. Shirley Magazi sagte, man solle vielmehr Frauen durch Bildung und soziale und wirtschaftliche Unterstützung eine langfristige Perspektive bieten.
Auch Gegner der Abtreibung erhielten im Parlament das Wort, darunter Kirchenvertreter. Dr. Shirley Magazi sagte, man solle vielmehr Frauen durch Bildung und soziale und wirtschaftliche Unterstützung eine langfristige Perspektive bieten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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