Apathie der Wohlhabenden beklagt
Windhoek - "Namibia geht aber nicht den Weg wie Simbabwe. Einen solchen Vergleich lehne ich ab." Du Pisani sprach im Namibischen Institut für Demokratie (NID) über das Thema "Creating more democratic Space in Namibia", derweil auch der neue namibische "Who's who" von Graham Hopwood vorgestellt wurde (AZ-Besprechung der zweiten aktuellen Ausgabe des Wegweisers in die namibische Politik, "Guide to Namibian Poliltics", folgt später).
"Die Apathie der mittleren Schichten der Gesellschaft enttäuscht mich am meisten", so Du Pisani, der in der Nujoma-Nangolo-Kontroverse die "undemokratische Sprache" sowohl der Regierung als auch vieler Stimmen der Zivilgesellschaft bedauert.
Als weiteres Zeichen, dass die namibische Gesellschaft ihren demokratischen Freiraum vernachlässige und nicht zu nutzen wisse, nannte Du Pisani das Lokalverbot der Universität von Namibia (UNAM) von vergangener Woche für den politischen Akademiker John Makumbe aus Simbabwe. Du Pisani distanzierte sich somit vom Zensurbeschluss der Universitätsleitung. Er gehört zum Lehrkörper der UNAM. Der Politologe geht davon aus, dass der demokratische Raum, den die Verfassung der Republik Namibia bietet, eingeengt wird, wenn die Zivilgesellschaft nicht aktiv davon Gebrauch macht.
Die namibische Regierung sei zwar demokratisch, aber die Machthaber demonstrierten zunehmend Dominanz, Kontrolle und ein Hegemonialverhalten. Du Pisani führte seine Gedanken am Vergleich zwischen demokratischer und undemokratischer Anwendung von Staatsgewalt aus. Demokratische Macht und Staatsgewalt (potentia) emanzipiert den Menschen, entfaltet sein Potenzial und ermächtigt die Gesellschaft. Undemokratische Machtentfaltung strebt die Macht über die Gesellschaft (potestas) um jeden Preis an. Sie ist das Spielfeld derjenigen, die die Macht ausüben und missbrauchen.
Als Beispiel dafür, dass die namibische Gesellschaft trotz negativer Zeichen dennoch einen beachtlichen demokratischen und pluralistischen Freiraum genieße, wies er auf das aktuelle Medienbarometer des Medieninstituts des Südlichen Afrika, MISA, hin. Auch die Gründung der Anti-Korruptionskommission, den Zutritt des neuen Fernsehkanals One Africa, die Entfaltung der Zeitung Informanté sowie die Gründung des Namibischen Redakteursforums und nicht zuletzt das SMS-Forum, das die Tageszeitung The Namibian ihren Lesern bietet, wertet Du Pisani als positive Entwicklung. Die Arbeit des Zentrums für Rechtsbeistand, die Frauenorganisation Women's Action for Development und gemeinschaftlich betriebene Hegegebiete zählt Du Pisani ebenso zur hoffnungsvollen Entwicklung.
Er bemängelt jedoch, dass nicht nur die Staatselite sondern auch die Zivilgesellschaft selbst des Öfteren eine unmündige Politik verfolge: "Die Leute der Mittelklasse sind am schwierigsten zu mobilisieren. Die Arbeiter und die Armen stehen in der ersten Linie zur Verteidigung der Demokratie in Namibia. Sie sind ungefähr die Einzigen, die vollen Einsatz wagen."
"Die Apathie der mittleren Schichten der Gesellschaft enttäuscht mich am meisten", so Du Pisani, der in der Nujoma-Nangolo-Kontroverse die "undemokratische Sprache" sowohl der Regierung als auch vieler Stimmen der Zivilgesellschaft bedauert.
Als weiteres Zeichen, dass die namibische Gesellschaft ihren demokratischen Freiraum vernachlässige und nicht zu nutzen wisse, nannte Du Pisani das Lokalverbot der Universität von Namibia (UNAM) von vergangener Woche für den politischen Akademiker John Makumbe aus Simbabwe. Du Pisani distanzierte sich somit vom Zensurbeschluss der Universitätsleitung. Er gehört zum Lehrkörper der UNAM. Der Politologe geht davon aus, dass der demokratische Raum, den die Verfassung der Republik Namibia bietet, eingeengt wird, wenn die Zivilgesellschaft nicht aktiv davon Gebrauch macht.
Die namibische Regierung sei zwar demokratisch, aber die Machthaber demonstrierten zunehmend Dominanz, Kontrolle und ein Hegemonialverhalten. Du Pisani führte seine Gedanken am Vergleich zwischen demokratischer und undemokratischer Anwendung von Staatsgewalt aus. Demokratische Macht und Staatsgewalt (potentia) emanzipiert den Menschen, entfaltet sein Potenzial und ermächtigt die Gesellschaft. Undemokratische Machtentfaltung strebt die Macht über die Gesellschaft (potestas) um jeden Preis an. Sie ist das Spielfeld derjenigen, die die Macht ausüben und missbrauchen.
Als Beispiel dafür, dass die namibische Gesellschaft trotz negativer Zeichen dennoch einen beachtlichen demokratischen und pluralistischen Freiraum genieße, wies er auf das aktuelle Medienbarometer des Medieninstituts des Südlichen Afrika, MISA, hin. Auch die Gründung der Anti-Korruptionskommission, den Zutritt des neuen Fernsehkanals One Africa, die Entfaltung der Zeitung Informanté sowie die Gründung des Namibischen Redakteursforums und nicht zuletzt das SMS-Forum, das die Tageszeitung The Namibian ihren Lesern bietet, wertet Du Pisani als positive Entwicklung. Die Arbeit des Zentrums für Rechtsbeistand, die Frauenorganisation Women's Action for Development und gemeinschaftlich betriebene Hegegebiete zählt Du Pisani ebenso zur hoffnungsvollen Entwicklung.
Er bemängelt jedoch, dass nicht nur die Staatselite sondern auch die Zivilgesellschaft selbst des Öfteren eine unmündige Politik verfolge: "Die Leute der Mittelklasse sind am schwierigsten zu mobilisieren. Die Arbeiter und die Armen stehen in der ersten Linie zur Verteidigung der Demokratie in Namibia. Sie sind ungefähr die Einzigen, die vollen Einsatz wagen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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