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Appell an die Partnerschaft

Namibia habe gute Voraussetzungen, ein "Leuchtturm" des afrikanischen Kontinents zu werden. Dieser Meinung ist der Ex-Bundesminister für Arbeit und Sozialwesen, Dr. Norbert Blüm (CDU), und will den Eindruck nach seiner Rückkehr in Deutschland vermitteln.

Windhoek - Dazu müssten aber Recht und Ordnung weiterhin Bestand haben. "Recht und Ordnung sind die beste Werbung für ein Land - und für Investoren", sagte der Spitzenpolitiker, der sich im Auftrag der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung ca. 14 Tage im Land befindet und vergangene Woche ca. 20 Gesprächstermine wahrgenommen hat. Namibia und Präsident Nujoma seien deshalb gut beraten, ihren positiven Weg seit der Unabhängigkeit fortzusetzen. "Simbabwe gilt in Europa als Beispiel der Hoffnungslosigkeit. Wer sein Land in den Hunger treibt, ist kein guter Staatschef. Mugabe ist kein Hoffnungsträger, deshalb sollte man sich nicht mit ihm verbünden. Nujoma kann hier das Gegenteil beweisen und positive Geschichte schreiben", so Blüm.


Das gelinge aber nur mit einer "Partnerschaft zwischen Weiß und Schwarz", womit der 67-Jährige auch die Landreform meint. "Die Lösungsangebote sind nicht so schlecht, man kann es mit gutem Willen schaffen. Wichtig ist, dass beide Seiten mitwirken, denn es kann nur gemeinsame Gewinner geben." Zugleich warnte er aber davor, die Boden-Neuverteilung als Allheilmittel für alle Probleme zu betrachten. "Die Landfrage wird die Armut nicht beseitigen; das geht nur, wenn alle mitmachen. Namibia hat alle Voraussetzungen, ein glückliches Land zu sein. Ob die Chancen genutzt werden, hängt von den Menschen ab", ist er überzeugt. Fehl am Platz seien jedenfalls finanzielle Forderungen in Verbindung mit Drohungen an die westliche Welt. Blüm: "Europa lässt sich von dem Muskelspiel nicht beeindrucken. Namibia bekommt von Deutschland die höchste Entwicklungshilfe pro Kopf; außerdem leisten verschiedene Stiftungen und Organisationen hier sehr gute Arbeit. Zunächst müssen also die vorhandenen Möglichkeiten genutzt werden."


Ein Hauptproblem Namibias sei freilich die Arbeitslosigkeit. Um diese zu beseitigen, solle man alte Denkmuster bzw. die "passive Stimmung" ablegen und sich nicht nur auf Hilfe von außen verlassen. "Natürlich müssen andere helfen. Aber Geld hilft nichts, wenn es in den Köpfen der Menschen nicht stimmt. Auch hier müssen noch einige Hausaufgaben gemacht werden", so der CDU-Mann, der sich eine stärkere unternehmerische Gesinnung wünscht. In diesem Zusammenhang ging er mit den hiesigen Gewerkschaften hart ins Gericht und kritisierte die zum Teil enge Bindung an die Politik. "Eine Gewerkschaft ist nicht die Fortsetzung des Staates mit anderen Mitteln, das nimmt ihnen ihre Rolle weg. Die Leute müssen begreifen, dass die Zeit der Freiheitsbewegung vorbei ist und sich lieber auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren: Und da stehen Mitgliederwerbung sowie das Streiten für gerechte Entlohnung ganz oben an." Blüms Angaben zufolge waren seine Gesprächspartner sehr offen für das Modell der sozialen Marktwirtschaft.


Der Gast hat die Hauptstadt Windhoek inzwischen verlassen und reist durchs Land, wo er sich verschiedene Projekte der Konrad-Adenauer-Stiftung anschaut. Lesen Sie dazu auch den Kommentar auf Seite 2.





Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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