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Arbeit und Engagement von Lehrerinnen wird geehrt

Stefan Fischer
Zum zweiten Mal in Folge ging die höchste Auszeichnung an eine Lehrkraft der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) Windhoek: Carola von Blottnitz nahm die Goldene Lilie entgegen. Fast 300 Gäste erlebten einen festlichen Galaabend mit vielen Inspirationen zu Bildung und Erziehung, Sprache und zum Leben insgesamt.

So nahm Finanzminister Calle Schlettwein die Besucher mit auf eine Reise in die 1960er Jahre, als er von seiner Zeit in Schule und Heim der Privatschule Karibib (PSK) sprach. Während im Heim „das Deutschtum von gestern“ vermittelt worden sei, habe er in der Schule gelernt, „dass alle Menschen gleich sind und dass Versöhnung möglich ist“. Dies habe ihm „aus der Isolation der Apartheid geholfen“ und außerdem „den Mut gegeben, die Gerechtigkeit dem Privileg vorzuziehen“.

„Die Arbeit von Lehrern bleibt eine der wichtigsten und prägendsten für junge Menschen“, fasste er die eigenen, geschilderten Erfahrungen zusammen. „Deutschsein in Namibia kann nicht heißen, besser zu sein. Deutschsein in Namibia muss heißen, ein Teil des Ganzen zugunsten des Ganzen zu sein“, so Schlettwein, der abschließend sagte: „Projekt Lilie wird weiter dazu beitragen, dass Sprache und Kultur in diesem Land zusammenwachsen.“

Der Kommunkationsexperte Deon Basson aus Südafrika brachte den Zuhörern indes Details der „Psychologie der Kommunikation in der Bildung“ näher. Sehr oft redeten die Menschen ohne Absicht aneinander vorbei, auch in Elternhaus und Schule, wenn es um Kinder geht, sagte er und erklärte: Wissen müsse „verkauft“ werden, deshalb seien Lehrer auch Verkäufer. Sie müssten allerdings sicherstellen, dass die Nachricht auch die entsprechende Resonanz habe.

Dabei gelte es, flexibel zu sein und anstatt alle Kinder als gleich zu betrachten auf die unterschiedlichen Typen einzugehen bzw. die vier Wege der Kommunikation zu beachten: analytisch, methodisch, visionär und verbunden. Diese vier Typen müssten angesprochen werden, um alle Schüler zu erreichen; dies könne auch die Leistungen steigern, so Basson, der als Vorzeigebeispiel eines guten Kommunikators den Ex-US-Präsidenten Barack Obama nannte. „Wir müssen sicherstellen, dass wir richtig kommunizieren“, sagte der Experte und fasste drei Regeln zusammen: Akzeptanz der Verschiedenheit, zum Auftakt die Aufmerksamkeit erreichen und zum Ende die Aufmerksamkeit erhalten.

Die Auszeichnung der Lehrerinnen war der festliche Höhepunkt des Galaabends. Hauptgewinnerin von Blottnitz dankte im Namen aller Preisträger dem Projekt Lilie sowie den Schulen „für das Vertrauen, das sie in uns gesetzt haben und setzen“. Ebenso dankte sie den Eltern und gab ihnen auf den Weg: „Lieben Sie Ihre Kinder, ehren Sie sie, halten Sie sie fest und vor allem – passen Sie auf sie auf! Sie sind unsere Zukunft!“



Stefan Fischer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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