Arbeiterkaufkraft schrumpft
Windhoek - Die Schilderung Arbeitersituation nach zwei Jahrzehnten Unabhängigkeit fällt in einer neuen Informationsbroschüre des Namibischen Arbeitsforschungsinstituts (LaRRI: Labour Resource and Research Centre) triste aus. Diese Wahrnehmung hat der Arbeitskommissar zur Vorstellung der Schrift noch aus eigener Erfahrung vertieft. Der Autor Iipumbu Sakaria hat den aktuellen Überblick der politisch liierten und unabhängigen Gewerkschaftsverbände unter Mitwirkung des früheren LaRRI-Direktors Herbert Jauch und mit Beistand der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) verfasst: "Namibian Workers in Times of Uncertainty - The Labour Movement 20 years after Independence".
Shinguadja sprach von Erfolgen der Arbeiterschaft, ohne diese näher zu definieren und wies dann sofort auf eine Reihe von Herausforderungen hin, die die Arbeiterschaft zu überwinden habe. Neben schwindenden Löhnen stünden die Arbeiter vielfach ohne soziale Absicherung da. Ungeschulte und halbgeschulte Kräfte würden noch stets ausgebeutet. Ferner hätten die Arbeiter, die in einem politischen Rahmen leben, die Frage nach politischer oder apolitischer Organisation noch nicht gelöst. Der aktuelle Band schreibt den SWAPO-hörigen neun Gewerkschaften unter ihrem Dachverband NUNW (National Union of Namibian Workers) 100300 Mitglieder zu und schätzt die Stärke des politisch unabhängigen TUCNA-Kongress (Trade Union Congress of Namibia) mit 14 Gewerkschaften auf 66300 Mitglieder ein. Die Gesamtbevölkerung des Landes zählt nach Schätzungen knapp über zwei Millionen Menschen.
Als weitere Besorgnis spricht Shinguadja die "unerhört hohe und noch höhere" Vergütung der Manager der über 50 Staatsunternehmen an, darunter Namibia Wildlife Resorts (NWR), Air Namibia, TransNamib, um nur einige zu nennen. (Dazu kommen noch gewaltige Unterschiede in der jeweiligen Höhe dieser Vergütung. Der NWR-Manager, Tobi Aupindi, zum Beispiel lässt sich weitaus höher bezahlen als der Gouverneur der Zentralbank Namibias). Der Arbeitskommissar erinnerte daran, dass diese Geschäftsführer öffentliche Gelder kassieren.
Dann knöpfte er sich die Arbeitgeber des Privatsektors vor, dass diese unter Hinweis auf die Weltwirtschaftskrise "grassierende unfaire" Arbeitsverhältnisse rechtfertigen wollten. Ob sie sich denn gar nichts Innovatives einfielen ließen, als Arbeiter zu entlassen, wollte der Kommissar wissen. Er wies auch die kürzliche Mahnung der Arbeitgeber zurück, dass das Arbeitsministerium bei den Verordnungen und Bedingungen gegen die Leiharbeit vorsichtig und nicht übereilt vorgehen solle. Das Oberste Gericht hat Ende letzten Jahres das Verbot der Leiharbeit, wie ursprünglich im jüngsten Arbeitsgesetz angestrebt, als verfassungswidrig und damit für illegitim deklariert.
Der Autor Iipumbu Sakaria weist darauf hin, dass die Gewerkschaften nach der Unabhängigkeit ihre Rolle im trilateralen Kontext neu definieren mussten, zwischen sich selbst, dem Staat und den Arbeitgebern. Er kommt bei dem Überblick zu der Beobachtung: "Die Arbeiterbewegung hat dem Neo-Liberalismus nur gelegentliche Widerstand geboten und war unfähig, die sozio-ökonomischen Strukturen Namibias zu ändern." Die Arbeitslosigkeit schätzt Sakaria auf rund 40% ein. Vor 20 Jahren galten 35% Arbeitslosigkeit als übliche Statistik.
Shinguadja sprach von Erfolgen der Arbeiterschaft, ohne diese näher zu definieren und wies dann sofort auf eine Reihe von Herausforderungen hin, die die Arbeiterschaft zu überwinden habe. Neben schwindenden Löhnen stünden die Arbeiter vielfach ohne soziale Absicherung da. Ungeschulte und halbgeschulte Kräfte würden noch stets ausgebeutet. Ferner hätten die Arbeiter, die in einem politischen Rahmen leben, die Frage nach politischer oder apolitischer Organisation noch nicht gelöst. Der aktuelle Band schreibt den SWAPO-hörigen neun Gewerkschaften unter ihrem Dachverband NUNW (National Union of Namibian Workers) 100300 Mitglieder zu und schätzt die Stärke des politisch unabhängigen TUCNA-Kongress (Trade Union Congress of Namibia) mit 14 Gewerkschaften auf 66300 Mitglieder ein. Die Gesamtbevölkerung des Landes zählt nach Schätzungen knapp über zwei Millionen Menschen.
Als weitere Besorgnis spricht Shinguadja die "unerhört hohe und noch höhere" Vergütung der Manager der über 50 Staatsunternehmen an, darunter Namibia Wildlife Resorts (NWR), Air Namibia, TransNamib, um nur einige zu nennen. (Dazu kommen noch gewaltige Unterschiede in der jeweiligen Höhe dieser Vergütung. Der NWR-Manager, Tobi Aupindi, zum Beispiel lässt sich weitaus höher bezahlen als der Gouverneur der Zentralbank Namibias). Der Arbeitskommissar erinnerte daran, dass diese Geschäftsführer öffentliche Gelder kassieren.
Dann knöpfte er sich die Arbeitgeber des Privatsektors vor, dass diese unter Hinweis auf die Weltwirtschaftskrise "grassierende unfaire" Arbeitsverhältnisse rechtfertigen wollten. Ob sie sich denn gar nichts Innovatives einfielen ließen, als Arbeiter zu entlassen, wollte der Kommissar wissen. Er wies auch die kürzliche Mahnung der Arbeitgeber zurück, dass das Arbeitsministerium bei den Verordnungen und Bedingungen gegen die Leiharbeit vorsichtig und nicht übereilt vorgehen solle. Das Oberste Gericht hat Ende letzten Jahres das Verbot der Leiharbeit, wie ursprünglich im jüngsten Arbeitsgesetz angestrebt, als verfassungswidrig und damit für illegitim deklariert.
Der Autor Iipumbu Sakaria weist darauf hin, dass die Gewerkschaften nach der Unabhängigkeit ihre Rolle im trilateralen Kontext neu definieren mussten, zwischen sich selbst, dem Staat und den Arbeitgebern. Er kommt bei dem Überblick zu der Beobachtung: "Die Arbeiterbewegung hat dem Neo-Liberalismus nur gelegentliche Widerstand geboten und war unfähig, die sozio-ökonomischen Strukturen Namibias zu ändern." Die Arbeitslosigkeit schätzt Sakaria auf rund 40% ein. Vor 20 Jahren galten 35% Arbeitslosigkeit als übliche Statistik.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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