Arbeitsdisput auf Aussenkehr

Windhoek - Seit nunmehr fast drei Wochen dauern die Proteste von Arbeitern auf der Aussenkehr-Tafeltraubenfarm an. Für den kommenden Montag sind Verhandlungen zwischen der Nationalen Gewerkschaft für namibische Arbeiter (NUNW) und der Leitung von Aussenkehr angesetzt. Das erklärten übereinstimmend Evilastus Kaaronda, Generalsekretär der Gewerkschaft und Matias Andreas, der Group Chief Industrial Relations Manager (IRO).

Stein des Anstoßes sind die Pläne der Farmleitung, 170 bis 190 der insgesamt 400 festen Arbeiter aus wirtschaftlichen Gründen zu Saisonarbeitern zurückzustufen.

Die angebotenen Abfindungspakete werden von der Gewerkschaft kritisiert. "Das Unternehmen hat ohne Rücksprache mit uns selbst ausgerechnet, wie viel Abfindung den Arbeitern zusteht und noch vor Abschluss der Verhandlungen überwiesen", so Kaaronda.

Derzeit würden sich zwölf Arbeiter wegen Gewaltanwendung im Gefängnis befinden. "Da muss es andere Wege geben, als die Arbeiter einfach zu Saisonarbeitern zurückzustufen. Natürlich haben die Arbeitgeber bei Saisonarbeitern weniger Kosten, es fallen keine Pensionszahlungen und andere Leistungen an", so der Gewerkschafts-Generalsekretär.

Die Farm Aussenkehr gehört Dusan Vasiljevic und produziert Tafeltrauben (im Unterschied zu Weintrauben) in erster Linie für den Export - etwa nach Europa und Südafrika. Auf der Farm sind sieben mit der Produktion und Verarbeitung der Tafeltrauben befasste Unternehmen angesiedelt: International Grape Company, Aussenkehr Farms, Orange River Vineyard Investment, Namibia Grape Export, Grape Valley Management, Grape Valley Packers und Nivex.

Der Leitende Direktor Andre van Mark war gestern für weitere Informationen nicht mehr zu erreichen.