Arbeitsmarkt: Zeitbombe tickt
Die Jugendarbeitslosigkeit in Namibia ist alarmierend hoch, der Monatsverdienst von 70 Prozent der Arbeiter liegt unter 3000 Namibia-Dollar. Das geht aus einer Arbeitsmarktstudie des Labour Resource and Research Institute (LaRRI) hervor, die gestern in Windhoek vorgestellt wurde.
Windhoek - Die Autoren der Studie, Herbert Jauch und Barney Karuuombe, untersuchten zwei Jahre lang die Erfahrungen und Vorstellungen von Arbeitern in Namibia. LaRRI interviewte in den Jahren 2002 und 2003 über 586 Arbeiter aus verschiedenen Sektoren in fast allen Regionen des Landes. Die Ergebnisse dieser aufschlussreichen Untersuchung sind teilweise alarmierend. Danach seien 60% der 20- bis 24-Jährigen ohne Beschäftigung. "Hier tickt eine Zeitbombe", so Herbert Jauch, Direktor des Forschungsinstituts LaRRI.
Die durchschnittliche Arbeitslosenrate in Namibia betrage 34%. Ohangwena ist laut der Studie mit 58,2% der Spitzenreiter. Der Ausbildungsstand der überwiegenden Zahl der Arbeitslosen sei vergleichsweise niedrig, heißt es weiter. Die Landwirtschaft, der öffentliche Dienst und das Dienstleistungsgewerbe seien die größten Arbeitgeber im Land, die verarbeitende Industrie hingegen habe relativ wenig Beschäftigte.
30% der Arbeiter (laut Befragungsergebnissen) bzw. 50% (nach Gewerkschaftsangaben) sind Gewerkschaftsmitglieder. Genau konnte dies nicht festgestellt werden, da keine aktuellen Mitgliederzahlen verfügbar gewesen seien. Interviews hätten ergeben, dass das Wissen über rechtliche Arbeitsbestimmung extrem niedrig sei. Die Gewerkschaften würden ihre Mitglieder kaum über relevante Gesetze, etwa das Arbeitsgesetz, informieren. Die oftmals beklagte Streikfreudigkeit der namibischen Arbeiter scheine danach ein Hirngespinst zu sein. Nur 15% der Befragten nahmen jemals an einem Streik teil.
Ungeachtet häufiger Beschwerden von Arbeitgebern über fehlende Fachkräfte im Land ergaben die Befragungen, dass nur etwa die Hälfte der Arbeiter jemals ein Training vom Arbeitgeber erhielt. Dies sei meist am Anfang des Arbeitsverhältnisses der Fall gewesen. Lediglich einer von vier Arbeitnehmern würde weitergehend geschult. 90% der befragten Arbeiter sind der Meinung, dass absolvierte Lehrgänge nicht zu einer besseren Entlohnung oder Beförderung führen. Die Mängel der Personalentwicklung in den Betrieben behindern LaRRI zufolge die volle Nutzung des Potenzials auf dem Arbeitsmarkt. 20% der Befragten erhalten über den Lohn hinaus keine Leistungen wie Beiträge zur Krankenversicherung, Bonus-Leistungen oder Sozialversicherung.
Etwa 70% der in der Studie Befragten verdienen weniger als N$ 3000 pro Monat und über ein Drittel erhalten weniger als N$ 1000. Diese illustriert die niedrigen Löhne am unteren Ende der Skala und die großen Ungleichheiten des Arbeitsmarktes. Weniger als zehn Prozent bekommen monatlich N$ 6000 oder mehr. Die meisten Haushalte mit einer durchschnittlichen Größe von fünf Personen müssten mit einem Einkommen von weniger als N$ 3000 pro Monat auskommen.
Windhoek - Die Autoren der Studie, Herbert Jauch und Barney Karuuombe, untersuchten zwei Jahre lang die Erfahrungen und Vorstellungen von Arbeitern in Namibia. LaRRI interviewte in den Jahren 2002 und 2003 über 586 Arbeiter aus verschiedenen Sektoren in fast allen Regionen des Landes. Die Ergebnisse dieser aufschlussreichen Untersuchung sind teilweise alarmierend. Danach seien 60% der 20- bis 24-Jährigen ohne Beschäftigung. "Hier tickt eine Zeitbombe", so Herbert Jauch, Direktor des Forschungsinstituts LaRRI.
Die durchschnittliche Arbeitslosenrate in Namibia betrage 34%. Ohangwena ist laut der Studie mit 58,2% der Spitzenreiter. Der Ausbildungsstand der überwiegenden Zahl der Arbeitslosen sei vergleichsweise niedrig, heißt es weiter. Die Landwirtschaft, der öffentliche Dienst und das Dienstleistungsgewerbe seien die größten Arbeitgeber im Land, die verarbeitende Industrie hingegen habe relativ wenig Beschäftigte.
30% der Arbeiter (laut Befragungsergebnissen) bzw. 50% (nach Gewerkschaftsangaben) sind Gewerkschaftsmitglieder. Genau konnte dies nicht festgestellt werden, da keine aktuellen Mitgliederzahlen verfügbar gewesen seien. Interviews hätten ergeben, dass das Wissen über rechtliche Arbeitsbestimmung extrem niedrig sei. Die Gewerkschaften würden ihre Mitglieder kaum über relevante Gesetze, etwa das Arbeitsgesetz, informieren. Die oftmals beklagte Streikfreudigkeit der namibischen Arbeiter scheine danach ein Hirngespinst zu sein. Nur 15% der Befragten nahmen jemals an einem Streik teil.
Ungeachtet häufiger Beschwerden von Arbeitgebern über fehlende Fachkräfte im Land ergaben die Befragungen, dass nur etwa die Hälfte der Arbeiter jemals ein Training vom Arbeitgeber erhielt. Dies sei meist am Anfang des Arbeitsverhältnisses der Fall gewesen. Lediglich einer von vier Arbeitnehmern würde weitergehend geschult. 90% der befragten Arbeiter sind der Meinung, dass absolvierte Lehrgänge nicht zu einer besseren Entlohnung oder Beförderung führen. Die Mängel der Personalentwicklung in den Betrieben behindern LaRRI zufolge die volle Nutzung des Potenzials auf dem Arbeitsmarkt. 20% der Befragten erhalten über den Lohn hinaus keine Leistungen wie Beiträge zur Krankenversicherung, Bonus-Leistungen oder Sozialversicherung.
Etwa 70% der in der Studie Befragten verdienen weniger als N$ 3000 pro Monat und über ein Drittel erhalten weniger als N$ 1000. Diese illustriert die niedrigen Löhne am unteren Ende der Skala und die großen Ungleichheiten des Arbeitsmarktes. Weniger als zehn Prozent bekommen monatlich N$ 6000 oder mehr. Die meisten Haushalte mit einer durchschnittlichen Größe von fünf Personen müssten mit einem Einkommen von weniger als N$ 3000 pro Monat auskommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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