Architektur zeigt den Anspruch
In Reaktion auf die vielen Leserbriefe zum Neubau des Museums möchte ich doch gern einige Anmerkungen machen. Es ist festzustellen, dass die Architektur des Baus bei den Weißen, sprich Europäern, durchweg auf Unverständnis und Ablehnung und bei der schwarzen Bevölkerung durchaus auf Zustimmung stößt. Das liegt einfach daran, dass die Architektur nicht dem Ästhetik-Empfinden eines Europäers entspricht. Die europäische Kultur hat eine Jahrtausende alte Tradition von Kunst und Architektur, die in der schwarzen Kultur unserer Mitbürger einfach nicht vorhanden ist. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der Schwarzen den geplanten Bau einfach ganz toll findet.
Das eigentlich Bedauernswerte liegt darin, dass sich die Machthabenden in Ermanglung einer eigenen Architekturtradition einer totalitären Kultur zuwenden, in diesem Falle Nordkorea. Dies lässt dann auch tiefe Schlüsse über das Selbstverständnis der jetzt herrschenden SWAPO-Partei zu. Sie ist längst einem totalitären Machtanspruch verfallen und auf dem Wege, Namibia in die Einparteien-Diktatur zu führen. Alle Diktaturen der Neuzeit, ob Stalin, Hitler und andere, haben ihren totalitären Anspruch auch in sogenannter Kolossalarchitektur zum Ausdruck gebracht. So tut es die SWAPO-Regierung mit dem neuen Staatshaus, dem Heldenacker und jetzt mit dem Museum.
Das fehlende Selbstwertgefühl wird durch solch obszöne Architektur kompensiert, nach dem Motto: "Schaut her, was für eine große und mächtige Partei wir sind." Allen Diktaturen ist jedoch gemeinsam, dass sie keinen Bestand haben. So bleibt die Hoffnung, und für Jemanden, der in historischen Dimensionen denkt, die Gewissheit, dass auch der totalitäre Anspruch der SWAPO-Regierung keinen Bestand haben wird. Ob wir Europäer dann noch in Namibia leben können oder werden, wage ich mal zu bezweifeln. Solange die regierende Klasse für ihr eigenes Versagen jeweils die Schuld beim Europäer sucht, wird die Situation für uns Weiße immer prekärer. Dafür gibt es eine Unzahl an Beispielen in anderen Afrikastaaten und auch bei uns, wie zuletzt die Aussage des Expräsidenten ("schießt ihnen in die Köpfe"). Auch die neue Kolossalarchitektur in Namibia ist Teil dieses demokratiefeindlichen Prozesses.
Hans-Werner Thesen, Swakopmund
Das eigentlich Bedauernswerte liegt darin, dass sich die Machthabenden in Ermanglung einer eigenen Architekturtradition einer totalitären Kultur zuwenden, in diesem Falle Nordkorea. Dies lässt dann auch tiefe Schlüsse über das Selbstverständnis der jetzt herrschenden SWAPO-Partei zu. Sie ist längst einem totalitären Machtanspruch verfallen und auf dem Wege, Namibia in die Einparteien-Diktatur zu führen. Alle Diktaturen der Neuzeit, ob Stalin, Hitler und andere, haben ihren totalitären Anspruch auch in sogenannter Kolossalarchitektur zum Ausdruck gebracht. So tut es die SWAPO-Regierung mit dem neuen Staatshaus, dem Heldenacker und jetzt mit dem Museum.
Das fehlende Selbstwertgefühl wird durch solch obszöne Architektur kompensiert, nach dem Motto: "Schaut her, was für eine große und mächtige Partei wir sind." Allen Diktaturen ist jedoch gemeinsam, dass sie keinen Bestand haben. So bleibt die Hoffnung, und für Jemanden, der in historischen Dimensionen denkt, die Gewissheit, dass auch der totalitäre Anspruch der SWAPO-Regierung keinen Bestand haben wird. Ob wir Europäer dann noch in Namibia leben können oder werden, wage ich mal zu bezweifeln. Solange die regierende Klasse für ihr eigenes Versagen jeweils die Schuld beim Europäer sucht, wird die Situation für uns Weiße immer prekärer. Dafür gibt es eine Unzahl an Beispielen in anderen Afrikastaaten und auch bei uns, wie zuletzt die Aussage des Expräsidenten ("schießt ihnen in die Köpfe"). Auch die neue Kolossalarchitektur in Namibia ist Teil dieses demokratiefeindlichen Prozesses.
Hans-Werner Thesen, Swakopmund
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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