Areva-Komment

Am Strand nördlich der Ansauganlage von Erongo Desalination liegt ein über drei Kilometer langer Teppich aus toten Muscheln und Meeresschnecken. Unwillkürlich wird da an erster Stelle der französische Nuklearkonzern Areva verdächtigt, der dort für die Urangewinnung eine Entsalzungsanlage errichtet hat. Während Namibia der ersehnten Einweihung freudig entgegenfiebert, blicken die Bewohner der Feriensiedlung Wlotzkasbaken, die sich anfangs so vehement gegen den Bau gestellt haben, nun auf eine Todeszone. Immer wieder war während des Aufbaus bestätigt worden, dass das Ausfallrohr für die konzentrierte Salzlauge weit in der starken Benguela-Strömung enden wird, um das Konzentrat mit dem Seewasser zu durchmischen. Noch liegen keine Untersuchungsergebnisse vor, noch ist unklar, ob nicht vielleicht doch ein Sauerstoffmangel, ausgelöst durch ein Seebeben, dieses Massensterben verursacht hat. Areva, "Retter aller Frischwasserprobleme", hat bisher eine weiße Weste gehabt und sollte sie behalten. Dennoch stehen die Verantwortlichen in der Pflicht, den wahren Sachverhalt schnellstens mit einer fundierten Erklärung darzustellen. Areva und das Namibische Fischereiinstitut sind dringend gefordert. Sollte es sich bewahrheiten, dass der "Tote Teppich" von Menschenhand gelegt wurde, dann ist sofortiges Handeln geboten.