Armes Namibia - Reiches Namibia
Betr.: Air Namibia
Die Corona-Pandemie beutelt fast alle Staaten, selbst sehr reiche Länder wie die USA und Deutschland leiden. Die Schwellen- und Entwicklungsländer trifft es umso härter. Man hört in Namibia von Nahrungsmittelknappheit und von Kreditanträgen an den IWF, um die laufenden Staatsausgaben finanzieren zu können. Im Land gibt es viele, viele arme Menschen, die dringend auf staatliche Hilfe bei der Energieversorgung, Trinkwasserversorgung und bei dem Bau von Unterkünften angewiesen sind. Nahrungsmittel sind in weiten Teilen des Landes knapp. Armes Namibia, es fehlen in dieser Krise die nötigen finanziellen Mitteln. In keiner Weise betroffen scheinen jedoch Namibias Staatsdiener, sie erhalten den vollen Lohn weiter. Auch bei den Mitarbeitern von Air Namibia ist man großzügig. Seit 17. März ruht das Geschäft bei diesem riesigen Verlustbringer weitgehend. Soweit man hört, haben weite Teile des Managements, das fliegende Personal und das Bodenpersonal „voll bezahlten Urlaub“. Seit 5 Monaten sitzt man zuhause herum, und tut NICHTS. In der Zeit könnten die Mitarbeiter einmal versuchen, einen ordnungsgemäßen Jahresabschluss hin zu bekommen, was ihnen seit Jahren nicht gelungen ist. Mitarbeiter von Air Namibia müsste man sein, dem Unternehmen geht es scheinbar blendend. Nur reiche Firmen und Staaten können sich solch eine Großzügigkeit leisten. Wenn man eine Liquidierung oder Sanierung des Unternehmens plant, wäre dieser Zeitpunkt gerade richtig, um die hohen Personalkosten für 700 Mitarbeiter zu vermindern. Das Geld wird dringend anderswo gebraucht. Aber wie man bei Nachbarn SA sieht, kommt man bei der Sanierung der SAA nicht richtig voran. Offensichtlich spielen da andere Dinge als die Vernunft eine Rolle.
Hartmut Richter
Essen
Hartmut Richter
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Kommentar
Allgemeine Zeitung
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