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Armutszeugnis der Armee

Frank Steffen
Die weltweiten, verheerenden Brände nehmen kein Ende - auch nicht auf dem südlichen Halbrund. Namibia wird wahrscheinlich in den kommenden Monaten mit weiteren, schlimmen Veldbränden rechnen müssen.

Auf der ganzen Welt sieht man Feuerwehrleute im Einsatz und vor allem werden auch die lokalen Streitkräfte in Zeiten des Friedens gegen diese Notfälle eingespannt. Von der Armee in Südafrika ist man es längst gewohnt, dass sie in Notstandsgebieten Hilfe leistet. Mosambik kann davon seit Jahren ein Lied singen. Nur in Namibia klappt so etwas nicht!

Es ist gar nicht so lange her, dass das Lazarett des Militärstützpunktes im Stadtteil Suiderhof in Brand geriet. Die AZ wurde Zeuge eines Feuerwehreinsatzes, bei dem sich die Soldaten als tatenlose Zuschauer entpuppten, im Gegenteil sie eilten herbei um bessere Videoaufnahmen machen zu können. Dieser Brand hätte niemals in der Größenordnung in einer Militärbasis entstehen dürfen, wenn die Soldaten regelmäßig eine Feueralarmübung ausgeführt und gewusst hätten, wie sie das Feuer zu löschen haben - stattdessen gab es sogar Probleme mit den Hydranten.

In Namibia ist es noch gar nicht richtig heiß geworden, da vermelden wir einen Veldbrand nach dem anderen. Die Armee hatte sogar in der vergangenen Woche ein paar Leute zum Löschen in die Umgebung von Dordabis geschickt, doch erstens entpuppten sie sich als Reinfall und zweitens bleiben sie nicht vor Ort.

Auf der Farm Okanatjikuma (und Umgebung unweit des Haasenhofs) brannte der Staatsgrund, doch bekam man niemanden in die Hände, der oder die einen Gegenbrand auf dieser Farm (die dem Staat bzw. dem Militär gehören soll) genehmigen durfte. Indessen standen die Nachbarfarmer und mussten hilflos zusehen wie sich eine Feuerwand auf sie zubewegte. Unweit Okahandja soll die Armee bei einer Übung sogar das Veld in Brand geschossen haben - diese Versager kamen nicht erst dann zum Löschen.

Frank Steffen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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