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Artenvielfalt im Bwabwata-Nationalpark

Wiebke Schmidt
Von Wiebke Schmidt

Bei einer unserer vielen Touren durch Namibia kamen wir durch den Bwabwata-Nationalpark. Er beginnt im Westen hinter Bagani, einer kleinen Stadt am Okavango und führt durch die Ost-Kavango-Region, bis hin zur Sambesi-Region. Im Norden stößt der Park an die angolanische Grenze, im Süden an die von Botswana. In seinem Westen durchquert der Kavango-Fluss den Park, im Osten bildet der Okavango eine natürliche Grenze.
Der rund 6 270 Quadratkilometer große Park ist in Kerngebiete für Naturschutz und Landwirtschaft aufgeteilt. Diese sind Mahango Core (245 km²), Buffalo Core (629 km²) sowie Kwando Core (1 345 km²). In diesen Gebieten gibt es keine Siedlungen, sie sind allein dem Wild vorbehalten. Das Bwabwata-Mehrfachnutzungsgebiet (Bwabwata Multi-Purpose Area) ist mit 4 055 km² das größte Areal. Hier sieht man Rinder am Straßenrand und man kommt an kleinen Äckern vorbei die mit Baumstämmen übersät sind sowie an Feldern, auf denen Mais und Mahango angepflanzt wird. Ansonsten besticht diese Gegend durch hohe alte Bäume und sauber gefegte Gehöfte mit grauen Lehmhütten und Schilfdächern.

Fährt man in die Naturschutzgebiete, fallen einem leere Betonplattformen und verfallene Gebäude auf. Dies sind die Überreste ehemaliger Militärcamps. Zur Zeit des Befreiungskampfes waren hier südafrikanische Truppen stationert. Der Kampf um die Unabhängigkeit dauerte von 1966 bis März 1989.

Da es im Park keinerlei Einzäunung gibt, herrscht in dem großem Gebiet, ein reger Wildwechsel. Diejenigen, die den Bwabwata-Nationalpark auf der B8, dem Trans-Caprivi-Highway, durchqueren, können auf dieser 180 Kilometer langen Strecke Elefanten, Giraffen, Wildhunde und weiteres Wild sehen.

Im Mahango-, Buffalo- und dem Kwando-Naturschutzgebiet hat man hat die Möglichkeit, Elefanten, Löwen, Büffel und mit ein wenig Glück einen Leoparden zu beobachten. Das sind immerhin vier der „Großen Fünf“.

Botaniker sind über die vielfältige Vegetation begeistert. Sie besteht aus Buschsavanne und Trockenwald. Im Überschwemmungsgebiet des Okavango gibt es Marschen und Reetinseln.

Im Park selbst sind Übernachtungen nicht zugelassen. Diese Möglichkeit hat man bei Lodges und Campingplätze, die direkt am Okavango liegen. Sie bieten einen guten Ausgangspunkt für eine Tour durch die Parks.

Möglichkeiten, seine Vorräte zu ergänzen, gibt es im Hombe Supermarkt in Divundu. Auf kleinen Straßenmärkten bieten die Frauen, Obst und einiges an Gemüse aus eigenem Anbau an.

Scheinbar siedlungsfreie Areale an dieser Transitstrecke täuschen. Kaum hält man an, wird man von Kindern umringt. Sie hoffen auf ein kleines Geschäft mit geschnitzen Souvinieren oder auf Süßigkeiten, die für sie eine Rarität sind.


Bwabwata 1
Heute noch werden Ochsenschlitten in den Kavango-Regionen eingesetzt um schwere Lasten zu transportieren. Foto: Wiebke Schmidt

Bwabwata 2
Frauen tragen Wasserkanister zu ihren Häusern.

Bwabwata 4
Morgennebel über dem Okavango. Foto: Wiebke Schmidt

Bwabwata 8
Der Wurstbaum (Kigelia africana) ist ein immergrüner Baum mit einer ausladenden Krone. Er wächst in den Überschwemmungsgebieten und an den Flussufern der Kavango- und Sambesi-Region und wird bis zu 15 m hoch. Foto: Wiebke Schmidt

Bwabwata 11
Mit Stock und Haken haben Kinder einen kleinen Rotbrust Tilapia (Coptodon rendalli) geangelt.

Bwabwata 9
Nirgendwo in Namibia ist die Elefantenpopulation so hoch wie im Bwabwata-Nationalpark. Hier sollen nach Schaetzungen 8000 Dickhäuter leben. Foto: Wiebke Schmidt





Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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