Atomstrom wird unbezahlbar
Als ich vor einigen Jahren nach Namibia kam, war ich schon sehr beeindruckt, dass der Umweltschutz - vorbildlich - in der Verfassung verankert ist. Namibia hatte einst die "unbezahlbare Chance", aus den Fehlern der Andreren zu lernen. Es entstand der Eindruck, dass man hier noch in einem der letzten Naturparadiese leben, dieses genießen und auch seine Kinder mit einem Bewusstsein für die Natur und Respekt und Achtung ihr gegenüber großziehen kann. Denn man muss kennenlernen, was man achten und respektieren will.
Leider muss ich aber feststellen, dass es wohl alles hohle Phrasen sind; die Enttäuschung ist groß geworden. Da liest man über wildernde Politiker, lächerliche Strafen (5000 N$ für das illegale Abholzen seltener Bäume) und im vergangenen Jahr den mit Unglauben wahrgenommene Kommentar des Vizeministers für Handel und Industrie, der "'beeindruckt davon war, wie viel Geld sich mit einem so unnützen Tier (Robbe) verdienen ließe" - dies lässt leider auf ein anderes Verhältnis zu Mutter Natur schließen, als man einst vorgab.
Die Möglichkeiten eines Chemiewerks an der Küste, eines Atomkraftwerks oder gar die Zwischenlagerung von fremdem Atommüll sollten doch eigentlich gar nicht zur Diskussion stehen dürfen.
Ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen: Namibia ist sicherlich eines der letzten Länder, die sich an derartigen Hoch-Risiko-Technologien versuchen sollten. Das Land, sprich die Bevölkerung, würde wohl kaum eine Verbesserung der Lebensumstände zu erwarten haben. Oder meinen Sie etwa, man bekäme die ständig steigenden Energiepreise mit einem Atomkraftwerk in den Griff? Die Milchmädchenrechnung, Atomstrom sei billig, wird ja weiterhin aufgetischt. Unbezahlbar wird es werden, sollten wir uns auf dieses dünne Eis bewegen.
Schaut sich denn niemand um, was gerade auf unserem Planeten vor sich geht? Es gibt nur einen Weg aus unserem Dilemma, nämlich sich wieder auf die Natur zu besinnen, ihre Lehren anzunehmen und aufzuhören zu glauben, wir könnten ohne sie leben. Wir zerstören unsere Lebensgrundlage und schließlich uns selbst.
Einen solchen Weg in gescheiterte Technologien einzuschlagen ist verantwortungs- und rücksichtslos unseren Kindern und Enkelkindern gegenüber, die unlösbare Probleme - von uns verursacht - zu lösen haben werden. Aber aus reiner Gier und Bequemlichkeit machen wir uns blind vor unseren eigenen Fehlern. "The only Thing Evil needs to succeed, is One who calls it business." Ich schlage die Hände über den Kopf zusammen bei soviel Ignoranz.
Arno Nuehm, Windhoek
Leider muss ich aber feststellen, dass es wohl alles hohle Phrasen sind; die Enttäuschung ist groß geworden. Da liest man über wildernde Politiker, lächerliche Strafen (5000 N$ für das illegale Abholzen seltener Bäume) und im vergangenen Jahr den mit Unglauben wahrgenommene Kommentar des Vizeministers für Handel und Industrie, der "'beeindruckt davon war, wie viel Geld sich mit einem so unnützen Tier (Robbe) verdienen ließe" - dies lässt leider auf ein anderes Verhältnis zu Mutter Natur schließen, als man einst vorgab.
Die Möglichkeiten eines Chemiewerks an der Küste, eines Atomkraftwerks oder gar die Zwischenlagerung von fremdem Atommüll sollten doch eigentlich gar nicht zur Diskussion stehen dürfen.
Ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen: Namibia ist sicherlich eines der letzten Länder, die sich an derartigen Hoch-Risiko-Technologien versuchen sollten. Das Land, sprich die Bevölkerung, würde wohl kaum eine Verbesserung der Lebensumstände zu erwarten haben. Oder meinen Sie etwa, man bekäme die ständig steigenden Energiepreise mit einem Atomkraftwerk in den Griff? Die Milchmädchenrechnung, Atomstrom sei billig, wird ja weiterhin aufgetischt. Unbezahlbar wird es werden, sollten wir uns auf dieses dünne Eis bewegen.
Schaut sich denn niemand um, was gerade auf unserem Planeten vor sich geht? Es gibt nur einen Weg aus unserem Dilemma, nämlich sich wieder auf die Natur zu besinnen, ihre Lehren anzunehmen und aufzuhören zu glauben, wir könnten ohne sie leben. Wir zerstören unsere Lebensgrundlage und schließlich uns selbst.
Einen solchen Weg in gescheiterte Technologien einzuschlagen ist verantwortungs- und rücksichtslos unseren Kindern und Enkelkindern gegenüber, die unlösbare Probleme - von uns verursacht - zu lösen haben werden. Aber aus reiner Gier und Bequemlichkeit machen wir uns blind vor unseren eigenen Fehlern. "The only Thing Evil needs to succeed, is One who calls it business." Ich schlage die Hände über den Kopf zusammen bei soviel Ignoranz.
Arno Nuehm, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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