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Auch Fitch Ratings stuft Namibia herab

Ramschniveau mit stabilem Ausblick: Finanzminister Schlettwein gibt sich positiv
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten, Windhoek

Die Ratingagentur Fitch hat am Montag Namibias Kreditwürdigkeit langfristiger Anleihen in Fremdwährung von der Investitionsnote „BBB-“ auf „BB+“ und somit ebenfalls auf Ramschniveau herabgestuft. „Der Ausblick wird aber als stabil eingeschätzt“, erklärte in der Nacht zum Dienstag der namibische Finanzminister Calle Schlettwein, der die Bewertung deutlich positiver einschätzt als die jüngste Bewertung der konkurrierenden Ratingfirma Moody's, die für Namibia einen negativen Ausblick hält.

„Die schlechtere Bonität wird es Zentralregierung, Staatsunternehmen und Banken schwieriger machen, auf dem internationalen Finanzmarkt Geld zu leihen“, betonte allerdings die Finanzberaterfirma PSG Namibia gestern. „Um sich davon zu erholen, muss die Regierung den Gürtel noch enger schnallen, was möglicherweise unangenehme Entscheidungen beinhaltet, wie beispielsweise das Staatspersonal zu reduzieren oder das Sicherheits- und Verteidigungsbudget zu kürzen“, so die Privatökonomen, die ferner vorschlagen, die Steuereintreibung, die Verwaltung von Mitteln und das regulatorische Umfeld zu optimieren.

Namibias Finanzminister hob hervor, dass Namibia aus nationaler Sicht und im Verhältnis zum Nachbar Südafrika zwar von „AAA (zaf)“ auf „AA+ (zaf)“ herabgestuft wurde, allerdings weiterhin als investitionswürdig gelte. „Diese Einschätzung und der stabile Ausblick für die Ausgabe internationaler Anleihen zeigt, dass Fitch die gesamtwirtschaftlichen und finanzpolitischen Verbesserungen zur Kenntnis genommen hat“, so Schlettwein. So habe die namibische Regierung die Liquiditätslage verbessert, die internationalen Währungsreserven aufgestockt und das Leistungsbilanzdefizit von „einem Hoch im Jahr 2016 von 14,5 Prozent mittelfristig auf 7 Prozent im Schnitt reduziert“, heißt es in der Erklärung.

Die Ratingagentur ist hingegen besorgt, dass die finanzpolitischen Ziele nicht erreicht wurden. „Wir befürchten, dass das Verhältnis von Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt mittelfristig weiter steigen wird“, heißt es in der Fitch-Stellungnahme. Ein Anstieg von knapp 25 Prozent im Jahr 2014 auf rund 47 Prozent zum Ende des MTEF-Zeitraumes (2019). Zusätzlich hegen die internationalen Experten Bedenken wegen des langsamen Wirtschaftswachstums in der Region – speziell in Südafrika, was somit auch zu geringeren Einnahmen aus der Zollunion SACU führen könne.

Wie die Experten von PSG Namibia erklären, sind der „schnelle Anstieg“ der Regierungsschulden und die schlechtere Wirtschaftslage aus kurz- bis mittelfristiger Sicht die Hauptgründe für die verlorene Investitionsnote von Fitch. „Moody's hatte kein Pardon für die vorher ungenannten Zahlungsrückstände diverser Regierungsinstanzen, während sich Fitch entschlossen hatte, Namibia eine letzte Chance zu geben und die Halbjahresbilanz des Staatshaushaltes abzuwarten“, schreiben die Finanzberater, denen zufolge das von dem Finanzminister angekündigte Zusatzbudget „der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte“. Die Ratingagentur sei von „Schlettweins ‚ausgeglichener Finanzkonsolidierung' weniger als beeindruckt“ gewesen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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