Auf den Spuren der Bonapartisten
Von Silke Feldmann
St. Helena wurde am 21. Mai 1502 erstmals erreicht. Ihr Namensgeber, der portugiesische Admiral João Da Nova Castella entdeckte die Insel im Atlantik, als er von seiner Indienreise über Afrika zurück nach Europa fuhr. Knapp 300 Jahre später, am 15. Oktober 1815, erreichte Napoleon die kleine Insel ? jedoch unfreiwillig. Er blieb dort bis zu seinem Tod am 5. Mai 1821. Mit Napoleons Ankunft verdoppelte sich und mit seinem Tod halbierte sich die Zahl der Einwohner auf der Insel. Heute ist die tropische Insel St. Helena als Napoleons Exil vielen Leuten bekannt, obwohl die wenigsten die Insel geografisch deuten können.
Dabei liegt sie - theoretisch - vor unserer Haustür, das heißt 1920 km weit weg von Namibias nördlichster Küste, 1125 km von der nächsten Insel Ascension, und etwa 3100 km weit weg von Kapstadt. Sie ist eine der abgelegensten Inseln der Welt. Praktisch ist sie deshalb nur schwer zu erreichen. Auf der 1217km" großen vulkanischen Insel gibt es keinen Flughafen oder Landemöglichkeiten. Lediglich ein Schiff, welches zwischen Kapstadt, St. Helena und Ascension Island pendelt, beliefert die rund 5000 "Saints" mit dem Nötigsten - und mit ein paar Besuchern.
Die "RMS St. Helena" ist für die Inseleinwohner die einzige Möglichkeit die Aussenwelt zu erreichen. Das königliche Postschiff fährt - unter britischer Flagge ? ein Mal alle zwei bis drei Wochen von Kapstadt nach St. Helena und zurück. Ab Oktober dieses Jahres wird das 7000 Tonnen Passagier- und Frachtschiff jedoch auch in Namibia regelmäßig Halt machen, und zwar in Lüderitzbucht und Walvis Bay. Für die St. Helener eine große Sache, denn mit dieser neuen Route erreichen sie Festland schon nach vier anstatt sieben Tagen. Auch für Namibier eine spannende Neuigkeit. "Passagiere können jetzt von Walvis Bay nach Kapstadt mit uns fahren", kündigt Carolyn Enzlin an. Sie ist Mitarbeiterin der britischen Reederei Andrew Weir Shipping, die ihren Hauptsitz in England haben, ein kleines Büro jedoch auch in Kapstadt führen. Zusammen mit zwei weiteren Kolleginnen, wickelt Carolyn alle Reisen auf der RMS St. Helena ab. Das Schiff kann bis zu 128 Passagiere an Bord nehmen und bis zu 2000 Tonnen Fracht tragen. "Natürlich können Passagiere auch ihre Fahrzeuge mitnehmen", erklärt die junge Frau., als sie "Tourismus Namibia" das Schiff zeigt.
Die "RMS" ist kein Luxusschiff. Wer also ähnlich wie im Film Titanic ein mit riesen Kronleuchtern gefüllten prunkvollen Saal auf dem Schiff erwartet, oder sich seine Reise wie in der Traumschiff-Serie vorstellt, der wird beim Betreten der St. Helena eher enttäuscht werden. "Wer etwas Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wer gerne wandert und auf ?Nightlive" verzichten kann, für den ist die Reise nach St. Helena richtig", betont Carolyn und weist daraufhin, dass es auf St. Helena keinen Handyempfang gibt. Die Insel, so erklärt sie ferner, habe keine Strände. St. Helena ist eine Vulkaninsel und habe viele Felsen, Steilhänge und Berge. Die Hauptstadt Jamestown besitze ein Museum, ein paar Hotels und Geschäfte. Außerdem kann man das Longwood-Haus besuchen, in dem Napoleon seine letzten Jahre verbrachte, oder Deadwood Plain, wo 1900 6000 burische Kriegsgefangene gehalten wurden. Auch der südafrikanische Zulu-Häuptling Dinizulu, Sohn des Königs Cetewayo, lebte hier im Exil. Das Klima ist immer mäßig, die beste Zeit die Insel zu besuchen sei von November bis April. Die RMS ist trotzdem ein Schiff das jeglichen Comfort bietet. Und gerade weil sie viel kleiner ist, als andere Passagierschiffe, ist alles eben viel persönlicher.
Für Andrew Weir Shipping, die mit eigenem Stand auf der Holiday & Travel Expo in Windhoek vertreten sind, gilt es Namibier von der neuen Route nach Kapstadt oder St. Helena zu begeistern. Die RMS St. Helena bietet eine Vielfalt an Unterkünften: Die Zimmer verteilen sich auf drei Decks, A, B und C. Im C-Deck gibt es die billigsten Kabinen, das heißt vier-Bett Kabinen ohne eigene Dusche und WC und ohne Fenster, die man mit anderen teilen muss, "zum Beispiel für junge Leute", so Carolyn. Im A- und B-Deck sind die etwas teureren zwei- oder vier-Bett-Kabinen, mit Fenster oder Bullauge. Die Kabinen sind alle etwas klein, aber wer will sich denn schon lange dort aufhalten, zumal die RMS ja auch noch ein Schwimmbad, Sonnendeck, zwei Lounges, eine kleine Bibliothek, Fernseher, Kinderspielzimmer, Fitnessraum und ein Restaurant hat. Darüber hinaus gibt jeden Tag ein Entertainmentprogramm, Email-Möglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Langeweile auf der St. Helena ist eher unwahrscheinlich ? dafür sorgen die rund 56 große Schiffsbesatzung und die beiden Kapitäne, Rodney Young und Martin Smith.
Die Preise für die Kreuzfahrt stehen noch nicht fest, "aber sie liegen so um die N$ 1900 bis N$ 7300 für die Walvis Bay-Kapstadt-Fahrt (Dauer: drei Tage), je nach dem für welche Kabine man sich entscheidet", erklärt Carolyn ferner. Eine Fahrt von Kapstadt nach St. Helena und zurück koste momentan zwischen N$ 6900 und N$ 26000. Wer von Walvis Bay nach St. Helena fährt muss sich mindestens zwei Wochen Urlaub nehmen. Die Fahrt bis zur Insel dauert vier Tage, das Schiff fährt jedoch erst nach einer Woche wieder zurück. Passagiere haben die Möglichkeit auf St. Helena abzusteigen, oder mit dem Postschiff weiter zur Ascension Island zu fahren. Übringes fährt die RMS auch ab und zu nach Großbritannien und zur atlantischen Insel Tristan Da Cunha.
Na dann Schiff Ahoi!
New route for RMS St. Helena via Walvis Bay and Lüderitz
Some facts:
- As from October 2004 the ?Royal Mail Ship St. Helena" will be travelling regularly to the Island of St. Helena via Lüderitz and Walvis Bay
- The ?RMS" is a 7000 ton passenger-cargo liner with air-conditioned en-suite cabins
- It can carry 128 passengers
- It takes three days to travel from Walvis Bay to Cape Town with the RMS and four days to go from Walvis Bay to St. Helena
- Prices vary from N$ 1900 to N$ 7300 for a one-way trip to Cape Town, and N$ 6900 to N$ 2600 for a round trip to St. Helena, depending on the grade of the cabin
- The RMS has a crew of 56
- There is a simming pool, a restaurant, a library, lounges, television, children?s play room, email facilities and much more on bord the St. Helena line
- More information about the RMS St. Helena is available under www.rms-st-helena.com
- More information about the island St. Helena: www.sthelenatourism.com
- Napoleon Bonaparte died in 1821 on the Island of St. Helena
- St. Helena is situated in the South Atlantic Ocean
- The island is 1200 miles (1950km) from the southwest coast of Africa
- St. Helena is 10.5 miles long and 6.5 miles wide and consists of steep, rocky terrain
- The address for booking a trip is:Andrew Weir Shipping (SA) (Pty) Ltd, 17th Floor, No 1 Thibault Square, Cape Town 8001, P.O. Box 484, Cape Town 8000, Tel: +27-21-4251165, Fax: +27-21-4217485, [email protected]
St. Helena wurde am 21. Mai 1502 erstmals erreicht. Ihr Namensgeber, der portugiesische Admiral João Da Nova Castella entdeckte die Insel im Atlantik, als er von seiner Indienreise über Afrika zurück nach Europa fuhr. Knapp 300 Jahre später, am 15. Oktober 1815, erreichte Napoleon die kleine Insel ? jedoch unfreiwillig. Er blieb dort bis zu seinem Tod am 5. Mai 1821. Mit Napoleons Ankunft verdoppelte sich und mit seinem Tod halbierte sich die Zahl der Einwohner auf der Insel. Heute ist die tropische Insel St. Helena als Napoleons Exil vielen Leuten bekannt, obwohl die wenigsten die Insel geografisch deuten können.
Dabei liegt sie - theoretisch - vor unserer Haustür, das heißt 1920 km weit weg von Namibias nördlichster Küste, 1125 km von der nächsten Insel Ascension, und etwa 3100 km weit weg von Kapstadt. Sie ist eine der abgelegensten Inseln der Welt. Praktisch ist sie deshalb nur schwer zu erreichen. Auf der 1217km" großen vulkanischen Insel gibt es keinen Flughafen oder Landemöglichkeiten. Lediglich ein Schiff, welches zwischen Kapstadt, St. Helena und Ascension Island pendelt, beliefert die rund 5000 "Saints" mit dem Nötigsten - und mit ein paar Besuchern.
Die "RMS St. Helena" ist für die Inseleinwohner die einzige Möglichkeit die Aussenwelt zu erreichen. Das königliche Postschiff fährt - unter britischer Flagge ? ein Mal alle zwei bis drei Wochen von Kapstadt nach St. Helena und zurück. Ab Oktober dieses Jahres wird das 7000 Tonnen Passagier- und Frachtschiff jedoch auch in Namibia regelmäßig Halt machen, und zwar in Lüderitzbucht und Walvis Bay. Für die St. Helener eine große Sache, denn mit dieser neuen Route erreichen sie Festland schon nach vier anstatt sieben Tagen. Auch für Namibier eine spannende Neuigkeit. "Passagiere können jetzt von Walvis Bay nach Kapstadt mit uns fahren", kündigt Carolyn Enzlin an. Sie ist Mitarbeiterin der britischen Reederei Andrew Weir Shipping, die ihren Hauptsitz in England haben, ein kleines Büro jedoch auch in Kapstadt führen. Zusammen mit zwei weiteren Kolleginnen, wickelt Carolyn alle Reisen auf der RMS St. Helena ab. Das Schiff kann bis zu 128 Passagiere an Bord nehmen und bis zu 2000 Tonnen Fracht tragen. "Natürlich können Passagiere auch ihre Fahrzeuge mitnehmen", erklärt die junge Frau., als sie "Tourismus Namibia" das Schiff zeigt.
Die "RMS" ist kein Luxusschiff. Wer also ähnlich wie im Film Titanic ein mit riesen Kronleuchtern gefüllten prunkvollen Saal auf dem Schiff erwartet, oder sich seine Reise wie in der Traumschiff-Serie vorstellt, der wird beim Betreten der St. Helena eher enttäuscht werden. "Wer etwas Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wer gerne wandert und auf ?Nightlive" verzichten kann, für den ist die Reise nach St. Helena richtig", betont Carolyn und weist daraufhin, dass es auf St. Helena keinen Handyempfang gibt. Die Insel, so erklärt sie ferner, habe keine Strände. St. Helena ist eine Vulkaninsel und habe viele Felsen, Steilhänge und Berge. Die Hauptstadt Jamestown besitze ein Museum, ein paar Hotels und Geschäfte. Außerdem kann man das Longwood-Haus besuchen, in dem Napoleon seine letzten Jahre verbrachte, oder Deadwood Plain, wo 1900 6000 burische Kriegsgefangene gehalten wurden. Auch der südafrikanische Zulu-Häuptling Dinizulu, Sohn des Königs Cetewayo, lebte hier im Exil. Das Klima ist immer mäßig, die beste Zeit die Insel zu besuchen sei von November bis April. Die RMS ist trotzdem ein Schiff das jeglichen Comfort bietet. Und gerade weil sie viel kleiner ist, als andere Passagierschiffe, ist alles eben viel persönlicher.
Für Andrew Weir Shipping, die mit eigenem Stand auf der Holiday & Travel Expo in Windhoek vertreten sind, gilt es Namibier von der neuen Route nach Kapstadt oder St. Helena zu begeistern. Die RMS St. Helena bietet eine Vielfalt an Unterkünften: Die Zimmer verteilen sich auf drei Decks, A, B und C. Im C-Deck gibt es die billigsten Kabinen, das heißt vier-Bett Kabinen ohne eigene Dusche und WC und ohne Fenster, die man mit anderen teilen muss, "zum Beispiel für junge Leute", so Carolyn. Im A- und B-Deck sind die etwas teureren zwei- oder vier-Bett-Kabinen, mit Fenster oder Bullauge. Die Kabinen sind alle etwas klein, aber wer will sich denn schon lange dort aufhalten, zumal die RMS ja auch noch ein Schwimmbad, Sonnendeck, zwei Lounges, eine kleine Bibliothek, Fernseher, Kinderspielzimmer, Fitnessraum und ein Restaurant hat. Darüber hinaus gibt jeden Tag ein Entertainmentprogramm, Email-Möglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Langeweile auf der St. Helena ist eher unwahrscheinlich ? dafür sorgen die rund 56 große Schiffsbesatzung und die beiden Kapitäne, Rodney Young und Martin Smith.
Die Preise für die Kreuzfahrt stehen noch nicht fest, "aber sie liegen so um die N$ 1900 bis N$ 7300 für die Walvis Bay-Kapstadt-Fahrt (Dauer: drei Tage), je nach dem für welche Kabine man sich entscheidet", erklärt Carolyn ferner. Eine Fahrt von Kapstadt nach St. Helena und zurück koste momentan zwischen N$ 6900 und N$ 26000. Wer von Walvis Bay nach St. Helena fährt muss sich mindestens zwei Wochen Urlaub nehmen. Die Fahrt bis zur Insel dauert vier Tage, das Schiff fährt jedoch erst nach einer Woche wieder zurück. Passagiere haben die Möglichkeit auf St. Helena abzusteigen, oder mit dem Postschiff weiter zur Ascension Island zu fahren. Übringes fährt die RMS auch ab und zu nach Großbritannien und zur atlantischen Insel Tristan Da Cunha.
Na dann Schiff Ahoi!
New route for RMS St. Helena via Walvis Bay and Lüderitz
Some facts:
- As from October 2004 the ?Royal Mail Ship St. Helena" will be travelling regularly to the Island of St. Helena via Lüderitz and Walvis Bay
- The ?RMS" is a 7000 ton passenger-cargo liner with air-conditioned en-suite cabins
- It can carry 128 passengers
- It takes three days to travel from Walvis Bay to Cape Town with the RMS and four days to go from Walvis Bay to St. Helena
- Prices vary from N$ 1900 to N$ 7300 for a one-way trip to Cape Town, and N$ 6900 to N$ 2600 for a round trip to St. Helena, depending on the grade of the cabin
- The RMS has a crew of 56
- There is a simming pool, a restaurant, a library, lounges, television, children?s play room, email facilities and much more on bord the St. Helena line
- More information about the RMS St. Helena is available under www.rms-st-helena.com
- More information about the island St. Helena: www.sthelenatourism.com
- Napoleon Bonaparte died in 1821 on the Island of St. Helena
- St. Helena is situated in the South Atlantic Ocean
- The island is 1200 miles (1950km) from the southwest coast of Africa
- St. Helena is 10.5 miles long and 6.5 miles wide and consists of steep, rocky terrain
- The address for booking a trip is:Andrew Weir Shipping (SA) (Pty) Ltd, 17th Floor, No 1 Thibault Square, Cape Town 8001, P.O. Box 484, Cape Town 8000, Tel: +27-21-4251165, Fax: +27-21-4217485, [email protected]
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