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Auf ein Neues mit stief Altem dennoch mit Zuversicht

Eberhard Hofmann
Das Jahr 2019 hat´s in sich gehabt! Derweil die Neujahrsstimmung mit allerhand guten Vorsätzen noch nich verflogen und im Wust des Alltags verwischt wird, müssen wir toch tjecken, was wir aus dem Schutthaufen und sogar aus einigen Erfolgen des Altjahres mit ins Neue hinübernehmen.

Unsere Wirtschaft und die Misere der Dürre sind bei Analtytikern mit allen Höhen und Tiefen wiederholt und gründlich unter die Lupe gekommen. Und die kostbare Meinungsfreiheit hat Raum geboten und muss es unvermindert in diesem Jahr weiter tun, dass Diskussion, Stellungnahme, Kritik, ja und Verbesserungsvorschläge auf Papier, über den Äther und in den sozialen Internet-Medien und weiter draußen ihren Niederschlag finden. Dass solche Äußerungen und Beiträge inzwischen zur unüberschaubaren Flut angewachsen sind - damit kann und muss jeder, der biekie Überblick, Nützliches und Sinnstiftendes bewahren will, selbst fertig werden. Jong, das is mos nich so einfach. Selektive Auswahl, zeitige Entrümpelung von Fake News, von Gerüchten, Tratsch sowie vom Krempel der Garage sind angesagt, denn sonst wird Deine kostbare Zeit gemorscht. - Und jetzt genug des betulichen Zeigefingers.

Für jeden Braven und Bravourösen hat das Jahr 2019 mit dem beispiellosen Einsatz des Medienhauses Al Jazeera eine Offenlegung der abgekarteten Korruption gebracht, zu der wir hierzulande aus verschiedenen Gründen und allein net nich imstande gewesen wären. Comräd Omupräsidente III, Hage Gottfried Geingob, sollte den Korruptionsschnüfflern der Stinkfisch-Saga unseren Nationalorden verleihen, denn die ham ihm und uns unbezahlbar geholfen, unser Nationalvermögen wenigstens teilweise vor Parasiten zu schützen. Dürfen wir getrost davon ausgehen, dass das auch im Interesse Hages ist, dass im Hause Namibia die Korruption ohne Ansehen der Person bloßgestellt und geahndet wird?

Al Jazeera - mit Hauptsitz am Persischen Golf! - hat Mittel und Talent eingesetzt, den Stinkfisch ruchbar zu machen und dabei zu zeigen, dass Minister der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, bei der Feilscherei um Schmiergelder sich auch dafür eingesetzt haben, dass ihre Partei auch paar Millionen abkriegt. Die Südwestafrikanische Volksorganisation is uns noch ´ne moie Erklärung schuldig, ob die Stinkfisch-Gelder, die Ex-Oministeli Esau für die Partei beschaffen wollte, auch in der Cäsh-Box der Apparatschiks gelandet sind.

Unser Nam-Redakteursforum sollte dem Al-Jazeera-Regisseur der Fish-Rot-Fernsehsendung sowie den Journal-Detektiven, die die ganze Nation schockiert und belustigt haben, den Kameldornorden verleihen. Allein die Regie mit den wackelnden Kasperle-Köppen aus dem wirklichen Leben gegriffen und den flatternden Geldscheinen war schon Spitze. Wie sich die Stinkfisch-Saga per Recherche entfaltet hat, gibt Lehrstoff für Journalisten-Training her! Zufällig oder auch nich is die Saga eine isländische Erzählform des 11. bis 14. Jahrhunderts. Und nun is just das Island des 21. Jahrhunderts der Schauplatz namibischer Schmiergelder! Wir warten alle auf die nächste Nummer und ob Omupräsidente seine Ankündigung in seiner Neujahrsbotschaft wahrmacht, das aufgeblähte Kabinett im Hause Namibia zu verkleinern. Drei Minister isser 2019 ja schon durch Korruptionsklagen und einem Richtspruch losgeworden.

Denn man to, auf ein Neues!

Eberhard Hofman

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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