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Auf einem Traumschiff zu Gast

Der Tag: Karfreitag, 9. April. Die Uhrzeit: 08.03. Das Wetter: blauer Himmel, es weht eine leichte Brise aus Südwest, ruhiger Seegang. Der Ort: der Hafen von Walvis Bay. Und das Besondere an diesem Tag: Ein riesiger Koloss, der im Juli 2003 vom Stapel gelaufene Luxusliner Crystal Serenity nähert sich langsam dem Ufer. Die AZ ist zu Gast an Bord.

Walvis Bay - Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein 68 000 Register Tonnen schwerer Luxusliner auf Weltreise, der bis zu 23 Knoten erreichen kann, für zehn Stunden den Hafen von Walvis Bay ansteuert. Weitere technische Daten: 7, 5 Meter Tiefgang, 300 Meter lang, 35 Meter breit, 630 Mitarbeiter, die 45 Nationen angehören, davon 45 Prozent Asiaten, 30 Prozent Europäer, 15 Prozent Amerikaner, der Rest Argentinier, Mexikaner und Australier.

Die Crystal Serenity fährt unter der Flagge Bahamas und gehört der größten privaten Schifffahrtsgesellschaft der Welt (NYK). Tourismus ist nur ein kleiner Teil davon. Platz ist für 1080 Personen an Bord. Am 19. Januar legte das Schiff zur Weltreise in Los Angeles ab, am 5. Mai endet die Fahrt für 370 Passagiere, vorwiegend Amerikaner, in New York. Hafenbesuche finden oder fanden statt unter anderem in: Honolulu, Japan, Hongkong, Vietnam, Singapur, Bangkok, Indien, Kenia, Südafrika (Kapstadt), St. Helena, Brasilien, Karibik und Florida. Der Kapitän ist Norweger. Sein Name: Reidulf Maalen, seine Offiziere sind ebenfalls Norweger oder Japaner.

Michael Zirngast, ein Österreicher, der eigentlich nur für vier Monate als Front Offices Manager diesen Job übernahm, ist im August 2004 acht Jahre dabei, und diente schon auf allen Luxusschiffen dieses Reeders. Wer kann sich eine solche Reise leisten? ?Zu 90 Prozent Millionäre und auch Milliardäre, nur ganz wenige haben ihr ganzes Lebens darauf gespart,? berichtet Zirngast und fährt fort, ?sie alle lassen sich verwöhnen, genießen den Luxus an Bord,? und fügte hinzu, ?es ist schon eine andere Welt, eine Welt der Entspannung, der Ruhe. Hier fehlt es an nichts, vom Golf Driving Netz, Fitnesscenter, Sauna, Tennisplätzen, Kino-, Theater- und Tanzsaal, Computerraum, bis hin zum Raucher-, Lese und Bridgezimmer, Aerobicstudio, Seahorse Pool, Neptun Pool, einem Promenaden Deck zum Wandern und Joggen, und alles nur vom Feinsten.

?Bei uns an Bord lesen wir den Gästen die Wünsche von den Augen ab, hier ist jeder König. Wir haben einige Passagiere darunter, die schon mehr als hundertmal mit uns gefahren sind,? weiß Michael Zirngast zu berichten. ?Es fehlt an nichts, die Küche hat internationale Klasse, das Beste vom Besten, über Hummer, Langusten, und alles ganz frisch?.

Beim Rundgang kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Alles geschmack- und stilvoll, Speiseräume in mehreren Variationen von italienisch bis asiatisch, mehrere Bars, Bistros, ein Lido Cafe, ein 24 Stunden Service. Und täglich ein Programm an Bord, das den höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Eine Boutique, ein Fotoladen, eine Parfümerie, ein Frisörsalon, alles was das Herz begehrt. Sogar das Trinkwasser wird mit einer Entsalzungsanlage aus Meerwasser hergestellt und Zirngast beteuert: ?Es ist von erstklassiger Qualität, ich trinke es täglich.? Speisen und Getränke sind im Wert von fast zwei Millionen US Dollar an Bord, für Nachschub wird in den verschiedensten Häfen gesorgt.

Was so eine Weltreise kostet? Unterschieden wird in drei Preiskategorien. Es gibt rund hundert Penthäuser an Bord, hier ist man mit 186 000 Dollar dabei. Das preiswerteste Angebot liegt bei 40 000 Dollar - immer pro Person, versteht sich. Es gibt auch Vergünstigungen, für Frühbucher und treue Kunden.

Sicherheit ist oberstes Gebot des mit zehn der modernsten Rettungsboote ausgestatteten Luxusliners. Alarmübungen gehören zur Tagesordnung, ein Ärzteteam und ein kleine Krankenstation zur Ausstattung. Eine kleine Stadt für sich. Nach sechs Stunden gehen wir von Bord, nehmen Abschied von einem Luxusliner, von einer anderen Welt, von der viele nur träumen können...

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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