Auf ins Abenteuer Lebenstraum
Träume sind keine Schäume. Lebensziele halten wach, motivieren und geben Lebenslust. Welch ein Gefühl muss es sein, sich einen über Jahre oder gar Jahrzehnte gehegten Wunsch endlich zu erfüllen?
Rita und Freddy Reck aus Ludwigsburg in Deutschland setzen ihren Lebenstraum gerade in die Tat um. Sie wollen für fünf bis sechs Jahre die Welt bereisen.
Vor nunmehr 50 Jahren sah Klein-Freddy in der Dorfschule von Tafertsweiler die Schwarz-weiß-Filmvorführung eines Missionars über dessen Zeit in Guinea. Damals entwickelte sich bei ihm der Keim für zwei Dinge, die wesentlich für sein weiteres Leben werden sollten: die Filmerei und eine Reise durch die Welt. Die Idee für eine Weltreise reifte dann über die Jahre und wurde für ihn und seine Frau Rita schließlich zur beschlossenen Sache. "Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden", heißt es auf der Internetseite der Recks. "Der Weg ist das Ziel", möchte man ergänzen. Das Ziel kannten die Recks jedenfalls und im Januar 2004 begannen sie, es in die Tat umzusetzen.
"Wir haben daheim in Ludwigsburg alles verkauft und so die Reise finanziert", erzählen die Beiden bei ihrem Besuch in der AZ-Redaktion. Ein MAN-Lkw mit Allradantrieb wurde gekauft, ein "vollwertiger, geländegängiger Lkw mit großer Nutzlast und hoher Bodenfreiheit". Dieser wurde Moula Moula getauft und zur Wohnung und mobilen Filmstudio ausgebaut.
Von Deutschland aus ging es über Spanien nach Afrika. Durch die westafrikanischen Länder, hinüber nach Ostafrika, dann Richtung Süden. Hier in Namibia wird derzeit eine längere Rast eingelegt, Freunde und Familienmitglieder kommen zu Besuch. Danach steht Angola auf dem Programm und schließlich werden sie hinunter nach Kapstadt fahren, um von dort aus per Schiff nach Südamerika überzusetzen. Zwei Jahre sind für Mittel- und Nordamerika veranschlagt, dann geht es ebenso lange nach Asien und zurück nach Europa. "Australien werden wir auslassen. Unser Hund müsste dort monatelang in der Quarantänestation sein, dass wollen wir ihm nicht antun", sagt Freddy Reck dazu.
Auf der Reise geht es den Recks nicht ums Länder-abhaken. "Umso schneller man reist, desto mehr Orte wird man sehen. Umso langsamer man reist, desto mehr Zwischenmenschliches wird man erleben." Die Recks entschieden sich für die zweite Variante. "Wir fahren eher abseits der üblichen Touristenorte", erklärt Freddy. Oftmals habe der Tourismus einen eher negativen Einfluss auf die Einwohner, Freundlichkeit und Gastfreundschaft nähmen ab. Die Offenheit, mit der sie den Einwohnern begegnen, kommt meist auch zurück. "Wir reisen unbewaffnet. Eine Pistole hilft im Ernstfall sowieso nicht." Sehr hilfreich hat sich bisher jedoch ihr vierbeiniger Freund und Reisebegleiter Simba erwiesen. Simba ist ein Rhodesian Ridgeback und beeindruckte schon einige neugierige Soldaten an Straßensperren, wenn er grollend aus der Wagentür schaute.
Von allen Ländern, die Rita und Freddy bisher bereisten, habe sie Ghana am meisten beeindruckt. "Die Menschen sind's. Von denen geht eine unglaubliche Freundlichkeit und Lebenslust aus. Am frühen Morgen wird schon gesungen". Auf ein freundlich aus der Fahrerkabine gerufenes "Obibini", welches"Hallo Schwarzer" bedeutet, ertönt stets ein ebenso freundliches, "Obruni" ",Hallo Weißer", zurück. Ein im südlichen Afrika undenkbares Freundschaftsritual. Als gefährlichstes Land stuften sie Spanien ein. "Hier wurden wir drei Mal überfallen. Unser Hund stellte sich da als sehr hilfreich heraus".
Besonders negative Erfahrungen hatte auch Namibia zu bieten. Die diensthabende staatliche Veterinärin, die bei der Ankunft per Schiff in Walvis Bay von der Hafenbehörde hergebeten wurde, um Simba zu inspizieren, reagierte - im langen Kleid und für ein Fest herausgeputzt - äußerst ungehalten, als sie auf das Deck des Containerschiffes klettern sollte, auf dem das Fahrzeug mit dem Hund der Recks untergebracht war. Letztendlich konnten die Weltenbummler nicht über Walvis Bay einreisen und mussten einen 3000 km langen Umweg über Kapstadt machen, um nach Namibia zu kommen.
Die Recks haben eine sehr praktische Art, mit den Problemen ihres Abenteuers umzugehen. Malaria etwa wird nur symptomatisch behandelt, auf die Nebenwirkungen von vorbeugenden Medikamenten - die viele Europäer für unverzichtbar halten - haben sie keine Lust. Bestechungsgelder werden konsequent nicht gezahlt. "Wenn man sich da erstmal drauf einlässt, wird man alles los." Viel Unterstützung erfahren sie von der katholischen Organisation Don Bosco. "Die gibt es fast in jedem Land", sagt Freddy, bevor sie sich verabschieden: "Bis bald irgendwo in Afrika!"
Rita und Freddy Reck aus Ludwigsburg in Deutschland setzen ihren Lebenstraum gerade in die Tat um. Sie wollen für fünf bis sechs Jahre die Welt bereisen.
Vor nunmehr 50 Jahren sah Klein-Freddy in der Dorfschule von Tafertsweiler die Schwarz-weiß-Filmvorführung eines Missionars über dessen Zeit in Guinea. Damals entwickelte sich bei ihm der Keim für zwei Dinge, die wesentlich für sein weiteres Leben werden sollten: die Filmerei und eine Reise durch die Welt. Die Idee für eine Weltreise reifte dann über die Jahre und wurde für ihn und seine Frau Rita schließlich zur beschlossenen Sache. "Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden", heißt es auf der Internetseite der Recks. "Der Weg ist das Ziel", möchte man ergänzen. Das Ziel kannten die Recks jedenfalls und im Januar 2004 begannen sie, es in die Tat umzusetzen.
"Wir haben daheim in Ludwigsburg alles verkauft und so die Reise finanziert", erzählen die Beiden bei ihrem Besuch in der AZ-Redaktion. Ein MAN-Lkw mit Allradantrieb wurde gekauft, ein "vollwertiger, geländegängiger Lkw mit großer Nutzlast und hoher Bodenfreiheit". Dieser wurde Moula Moula getauft und zur Wohnung und mobilen Filmstudio ausgebaut.
Von Deutschland aus ging es über Spanien nach Afrika. Durch die westafrikanischen Länder, hinüber nach Ostafrika, dann Richtung Süden. Hier in Namibia wird derzeit eine längere Rast eingelegt, Freunde und Familienmitglieder kommen zu Besuch. Danach steht Angola auf dem Programm und schließlich werden sie hinunter nach Kapstadt fahren, um von dort aus per Schiff nach Südamerika überzusetzen. Zwei Jahre sind für Mittel- und Nordamerika veranschlagt, dann geht es ebenso lange nach Asien und zurück nach Europa. "Australien werden wir auslassen. Unser Hund müsste dort monatelang in der Quarantänestation sein, dass wollen wir ihm nicht antun", sagt Freddy Reck dazu.
Auf der Reise geht es den Recks nicht ums Länder-abhaken. "Umso schneller man reist, desto mehr Orte wird man sehen. Umso langsamer man reist, desto mehr Zwischenmenschliches wird man erleben." Die Recks entschieden sich für die zweite Variante. "Wir fahren eher abseits der üblichen Touristenorte", erklärt Freddy. Oftmals habe der Tourismus einen eher negativen Einfluss auf die Einwohner, Freundlichkeit und Gastfreundschaft nähmen ab. Die Offenheit, mit der sie den Einwohnern begegnen, kommt meist auch zurück. "Wir reisen unbewaffnet. Eine Pistole hilft im Ernstfall sowieso nicht." Sehr hilfreich hat sich bisher jedoch ihr vierbeiniger Freund und Reisebegleiter Simba erwiesen. Simba ist ein Rhodesian Ridgeback und beeindruckte schon einige neugierige Soldaten an Straßensperren, wenn er grollend aus der Wagentür schaute.
Von allen Ländern, die Rita und Freddy bisher bereisten, habe sie Ghana am meisten beeindruckt. "Die Menschen sind's. Von denen geht eine unglaubliche Freundlichkeit und Lebenslust aus. Am frühen Morgen wird schon gesungen". Auf ein freundlich aus der Fahrerkabine gerufenes "Obibini", welches"Hallo Schwarzer" bedeutet, ertönt stets ein ebenso freundliches, "Obruni" ",Hallo Weißer", zurück. Ein im südlichen Afrika undenkbares Freundschaftsritual. Als gefährlichstes Land stuften sie Spanien ein. "Hier wurden wir drei Mal überfallen. Unser Hund stellte sich da als sehr hilfreich heraus".
Besonders negative Erfahrungen hatte auch Namibia zu bieten. Die diensthabende staatliche Veterinärin, die bei der Ankunft per Schiff in Walvis Bay von der Hafenbehörde hergebeten wurde, um Simba zu inspizieren, reagierte - im langen Kleid und für ein Fest herausgeputzt - äußerst ungehalten, als sie auf das Deck des Containerschiffes klettern sollte, auf dem das Fahrzeug mit dem Hund der Recks untergebracht war. Letztendlich konnten die Weltenbummler nicht über Walvis Bay einreisen und mussten einen 3000 km langen Umweg über Kapstadt machen, um nach Namibia zu kommen.
Die Recks haben eine sehr praktische Art, mit den Problemen ihres Abenteuers umzugehen. Malaria etwa wird nur symptomatisch behandelt, auf die Nebenwirkungen von vorbeugenden Medikamenten - die viele Europäer für unverzichtbar halten - haben sie keine Lust. Bestechungsgelder werden konsequent nicht gezahlt. "Wenn man sich da erstmal drauf einlässt, wird man alles los." Viel Unterstützung erfahren sie von der katholischen Organisation Don Bosco. "Die gibt es fast in jedem Land", sagt Freddy, bevor sie sich verabschieden: "Bis bald irgendwo in Afrika!"
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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