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Auf Kursfeuerwerk folgt Ernüchterung

Dabei erwischten die regionalen Märkte - zeitbedingt - nur den Beginn des Ausverkaufs an der Wall Street und konnten sich somit noch knapp im grünen Bereich behaupten. So ging der Allshare-Leitindex der Johannesburger Börse (JSE) um 0,2 Prozent fester aus dem Handel - vorher wurden allerdings noch weit höhere Kursgewinne verbucht. Die volle Wucht des Kurssturzes in New York wird die regionalen Börsen wohl erst an diesem Montagmorgen treffen.

Die wichtigsten US-Aktienindizes sind am Freitag - belastet von beunruhigenden Nachrichten aus Unternehmen und Konjunktur - mit kräftigen Verlusten aus dem Handel gegangen. Börsianern zufolge waren die Quartalszahlen von General Electric (GE) und der Bank of America wenig beeindruckend und auch die Citigroup habe nicht überzeugt. An der Nasdaq sorgten Zahlen von Google vom Vorabend ebenfalls nicht für Jubelstimmung. Zudem hatte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im Juli deutlich stärker eingetrübt als von Experten erwartet.

Damit entsprachen in dieser Berichtssaison erstmals auch Unternehmenszahlen nicht den Erwartungen der Wall Street. Nachdem die ersten Berichte von Alcoa und Intel noch gefeiert wurden, kehrte nun Ernüchterung ein. Zwar werden die Gewinnschätzungen der Analysten in vielen Fällen spielend übertroffen, allerdings haben einige Unternehmen Probleme auf der Umsatzseite. Dazu meint ein hiesiger Broker: "Viele Unternehmen haben ihre Erträge durch Rationalisierungs- und Sparmaßnahmen stimuliert. Wir müssen nun sehen, dass auch etwas auf der Topline-Ebene (auf Umsatzebene, d. Red.) passiert. Die Umsatzziffern müssen steigen, ansonsten kann keine Rede von einem wirklichen Aufschwung sein." Da bekanntlich an der Wall Street die Musik gemacht wird, müssen hiesige Anleger die dortige Ertragssaison auch weiter genau im Auge behalten.

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gab um 2,52 Prozent auf 10097,90 Punkte nach. Im Wochenvergleich verlor der Index knapp einen Prozent. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 2,88 Prozent auf 1064,88 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 3,11 Prozent auf 2179,05 Punkte. Der Nasdaq-100-Index gab um 2,84 Prozent auf 1803,48 Punkte nach (dpa).

Abseits der Turbulenzen an den großen Handelsplätzen haben sich Aktionäre von Commercial Investment Holdings (CIC) zur Wochenmitte über einen Kurssprung von zehn Prozent freuen können. Das südafrikanische Logistikunternehmen Imperial hatte am Dienstag angekündigt, den Aktien-Streubesitz (free float) der Windhoeker Firmengruppe für rund 724 Millionen Rand/Namibia-Dollar kaufen zu wollen. Dieser Preis enthält Analysten zufolge eine erhebliche Prämie zur durchschnittlichen Marktkapitalisierung der Gruppe.

CIC ist unter anderem der Eigentümer der landesweit bekannten Großhändler Brockmann & Kriess, Indo Atlantic und Supra Sales. Diese Unternehmen lagern und vertreiben in Namibia zum Beispiel die Produkte von Weltkonzernen wie Glaxo SmithKline, Johnson & Johnson, BAT (British American Tabacco), Colgate Palmolive, Kellog's und KWV. Die Gruppe ist an den Börsen in Windhoek (NSX) und Johannesburg notiert. Südafrikanische Analysten bewerteten die angestrebte Transaktion positiv. "CIC ist ein gut organisiertes, profitables Unternehmen, das gut in das internationale Portfolio von Imperial passt." Hubert Brody, Chef von Imperial, meinte zu der geplanten Übernahme: "Wir wollen in Afrika expandieren und diese Übernahme ist ein Schritt in diese Richtung. Dabei ist es uns wichtig, nicht nur unsere Kernkompetenzen im Warentransport zu stärken, sondern auch in der Einlagerung und im Vertrieb flächendeckend Fuß zu fassen."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-14

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