Auf leisen Sohlen durchs Damaraland
Kamele waren Jahrhunderte lang die erste Wahl, wenn es galt, wasserlose Wüsten und Steppen zu durchqueren. Sie sind zäh, genügsam, die Ruhe selbst - ideal, um noch heute die Natur zu erforschen. Wir haben eine moderne Karawane durch das Damaraland begleitet.
Groß, grau, Stoßzähne, flatternde Ohren - wie wirkt ein Elefant, wenn man noch keinen zuvor gesehen hat? "Stop", ruft der kleine Mann nach hinten und greift die Zügel seines Kamels fester. Doch sein Tier und die anderen haben den Elefanten schon entdeckt, sie sind etwas verunsichert, tänzeln ein wenig und haben kein Problem, das Weite zu suchen. So ein Geschöpf kam in ihrer Welt bislang nicht vor. Willempie, so heißt der oberste Kameltreiber der kleinen Karawane, signalisiert den Rückzug. Sicher ist sicher.
Ein dutzend Meter weiter hinten haben die Kamele Zeit, sich den Elefanten in Ruhe anzuschauen. Der Wind dreht und auch der Elefant bekommt mit, dass hier ein neuer Duft durchs Revier weht. Er wackelt mit den Ohren, markiert den starken Mann, um sich nach ein paar Augenblicken doch wieder seinem Frühstück zu widmen. Kamele scheinen keine Gefahr zu sein.
"Es ist unglaublich", sagt Anna, eine der Reisenden auf der Tour, "Pferde wären sicher total erschrocken, aber die Kamele - sie sind die Ruhe selbst. Die strahlen richtig Sicherheit aus."
Anna ist seit drei Tagen mit Tewie, einem anderen Gast, und den Männern von Camels Namibia unterwegs. Der Trail durch diesen Teil des Damaralandes ist anspruchsvoll: Start war im Rhino Camp, dann ging es nordwärts durch die Berge bis hier zum Huab. Das Ende wird schließlich in der Twyfelfontein Country Lodge sein.
"Jeden Tag reiten wir rund 20 Kilometer", erklärt Willempie. Eine normale Tagesetappe für ein Kamel. "Die könnten viel weiter laufen", Willempie winkt mit seinem Buschhut zum Horizont, "aber so ist es besser. Die Menschen können ausruhen und die Kamele auch." Außerdem haben die Tiere so genug Zeit, um vor dem Hereinbrechen der Nacht zu fressen.
Und weil wir Menschen ein wenig mehr brauchen und zur Sicherheit der Reisenden fährt ein Fahrzeug mit Gepäck, Zelten, Essen und vor allem ausreichend Wasser voraus, so dass sich die Kamelreiter abends nur noch ums Feuer scharen brauchen. Es gibt die typische und nahrhafte Kost auf Pad: Oryx-Steaks, Bratkartoffeln, flambierte Bananen, Eintopf, Salat und ein kühles Bier am Ende des Tages.
Die Nächte sind nicht anders als überall im Busch: Ein Skorpion schleicht sich zwischen die Zelte, Geckos quäken und von Zeit zu Zeit beginnt ein Schakal zu singen. Der einzige Unterschied ist hin und wieder das beruhigende Mahlen eines Kamelkiefers.
Der Tag beginnt mit Frühstück für alle, auch für die Kamele. Anschließend wird gesattelt. Tewie und Anna kontrollieren ihre Sättel, Wasser wird für den Tag gefasst. Dann kann es losgehen: Für einen Anfänger ist das Aufstehen des Kamels der schwierigste Teil, denn man steigt in den Sattel, solange das Tier noch sitzt. "Up", ruft Willempie und erst geht der Hintern hoch und dann die Brust. "Ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber halb so wild", sagt Tewie und lacht. Er war schon Pferden unterwegs, "aber die sind längst nicht so bequem", wieder ein Lachen.
Auf dem Marsch gilt es die Augen aufzuhalten. Weil die Kamele nahezu lautlos auf ihren Sohlen über Sand, Gras und Stein gehen, und von Tieren kaum als Gefahr angesehen werden, gibt es kaum einen besseren Platz, um Afrika zu sehen: "Strauße, Oryx, Springböcke - alles kannst Du sehen", sagt Willempie, als wieder eine Gruppe der eleganten Antilopen vorüberzieht.
Hinter jeder Ecke kann eine Überraschung sein und ganz sicher wartet eine spektakuläre Landschaft: Sandsteinklippen, Basaltfelder, Ebenen in denen goldenes Gras auf und ab wogt. "Man nimmt alles sehr intensiv war", sagt Tewie, "weil man nicht von der Geschwindigkeit und dem Krach eines Bakkies abgelenkt wird."
Die Tour hat alles, was gerade Europäer in Afrika suchen: Ruhe, Weite und wilde Tiere. Dazu noch der Geschmack von Abenteuer. Und so lassen sich die mehr als 100 Kilometer beinahe im Schlaf auf eine sehr ursprüngliche Art zurücklegen. Am Ende taucht am Horizont das Ziel der Karawane auf, die Twyfelfontein Country Lodge, eine Oase zwischen den Felsen. Jetzt heißt es nur mehr Absatteln, den Staub aus den Kleidern klopfen und während die Kamele an den Schoten des Kameldornbaumes naschen, gibt es für ihre Reiter ein eiskaltes Bier.
Peter Laufmann, Camels Namibia CC
Groß, grau, Stoßzähne, flatternde Ohren - wie wirkt ein Elefant, wenn man noch keinen zuvor gesehen hat? "Stop", ruft der kleine Mann nach hinten und greift die Zügel seines Kamels fester. Doch sein Tier und die anderen haben den Elefanten schon entdeckt, sie sind etwas verunsichert, tänzeln ein wenig und haben kein Problem, das Weite zu suchen. So ein Geschöpf kam in ihrer Welt bislang nicht vor. Willempie, so heißt der oberste Kameltreiber der kleinen Karawane, signalisiert den Rückzug. Sicher ist sicher.
Ein dutzend Meter weiter hinten haben die Kamele Zeit, sich den Elefanten in Ruhe anzuschauen. Der Wind dreht und auch der Elefant bekommt mit, dass hier ein neuer Duft durchs Revier weht. Er wackelt mit den Ohren, markiert den starken Mann, um sich nach ein paar Augenblicken doch wieder seinem Frühstück zu widmen. Kamele scheinen keine Gefahr zu sein.
"Es ist unglaublich", sagt Anna, eine der Reisenden auf der Tour, "Pferde wären sicher total erschrocken, aber die Kamele - sie sind die Ruhe selbst. Die strahlen richtig Sicherheit aus."
Anna ist seit drei Tagen mit Tewie, einem anderen Gast, und den Männern von Camels Namibia unterwegs. Der Trail durch diesen Teil des Damaralandes ist anspruchsvoll: Start war im Rhino Camp, dann ging es nordwärts durch die Berge bis hier zum Huab. Das Ende wird schließlich in der Twyfelfontein Country Lodge sein.
"Jeden Tag reiten wir rund 20 Kilometer", erklärt Willempie. Eine normale Tagesetappe für ein Kamel. "Die könnten viel weiter laufen", Willempie winkt mit seinem Buschhut zum Horizont, "aber so ist es besser. Die Menschen können ausruhen und die Kamele auch." Außerdem haben die Tiere so genug Zeit, um vor dem Hereinbrechen der Nacht zu fressen.
Und weil wir Menschen ein wenig mehr brauchen und zur Sicherheit der Reisenden fährt ein Fahrzeug mit Gepäck, Zelten, Essen und vor allem ausreichend Wasser voraus, so dass sich die Kamelreiter abends nur noch ums Feuer scharen brauchen. Es gibt die typische und nahrhafte Kost auf Pad: Oryx-Steaks, Bratkartoffeln, flambierte Bananen, Eintopf, Salat und ein kühles Bier am Ende des Tages.
Die Nächte sind nicht anders als überall im Busch: Ein Skorpion schleicht sich zwischen die Zelte, Geckos quäken und von Zeit zu Zeit beginnt ein Schakal zu singen. Der einzige Unterschied ist hin und wieder das beruhigende Mahlen eines Kamelkiefers.
Der Tag beginnt mit Frühstück für alle, auch für die Kamele. Anschließend wird gesattelt. Tewie und Anna kontrollieren ihre Sättel, Wasser wird für den Tag gefasst. Dann kann es losgehen: Für einen Anfänger ist das Aufstehen des Kamels der schwierigste Teil, denn man steigt in den Sattel, solange das Tier noch sitzt. "Up", ruft Willempie und erst geht der Hintern hoch und dann die Brust. "Ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber halb so wild", sagt Tewie und lacht. Er war schon Pferden unterwegs, "aber die sind längst nicht so bequem", wieder ein Lachen.
Auf dem Marsch gilt es die Augen aufzuhalten. Weil die Kamele nahezu lautlos auf ihren Sohlen über Sand, Gras und Stein gehen, und von Tieren kaum als Gefahr angesehen werden, gibt es kaum einen besseren Platz, um Afrika zu sehen: "Strauße, Oryx, Springböcke - alles kannst Du sehen", sagt Willempie, als wieder eine Gruppe der eleganten Antilopen vorüberzieht.
Hinter jeder Ecke kann eine Überraschung sein und ganz sicher wartet eine spektakuläre Landschaft: Sandsteinklippen, Basaltfelder, Ebenen in denen goldenes Gras auf und ab wogt. "Man nimmt alles sehr intensiv war", sagt Tewie, "weil man nicht von der Geschwindigkeit und dem Krach eines Bakkies abgelenkt wird."
Die Tour hat alles, was gerade Europäer in Afrika suchen: Ruhe, Weite und wilde Tiere. Dazu noch der Geschmack von Abenteuer. Und so lassen sich die mehr als 100 Kilometer beinahe im Schlaf auf eine sehr ursprüngliche Art zurücklegen. Am Ende taucht am Horizont das Ziel der Karawane auf, die Twyfelfontein Country Lodge, eine Oase zwischen den Felsen. Jetzt heißt es nur mehr Absatteln, den Staub aus den Kleidern klopfen und während die Kamele an den Schoten des Kameldornbaumes naschen, gibt es für ihre Reiter ein eiskaltes Bier.
Peter Laufmann, Camels Namibia CC
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen